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Intentionalität in der neueren Diskussion bei Dennett, Searle und Chisholm / Intentionality by Dennett, Searle and Chisholm in recent discussionMahrenholtz, Nicole January 2003 (has links) (PDF)
In dieser Arbeit geht es darum, dass drei wichtige Intentionalitätstheorien, nämlich die von Dennett, Searle und Chisholm miteinander verglichen werden. Im Vordergrund dieses Vergleichs steht die Frage ob Intentionalität unter Berücksichtigung des semantic ascent als Erklärung für Wahrnehmung und Handlung taugt und wie sich die drei Intentionalitätskonzeptionen dazu verhalten. Dennett ist zwar Eliminativist, d.h. faktisch gibt es für ihn keine Intentionalität. Dennoch möchte er nicht auf das mentale Vokabular von Geist bis Intentionalität verzichten. Er bedient sich des ganzen Begriffsinventars der, wie er abschätzig meint folk psychology, um Handlungen zu beschreiben, betont aber dabei immer, dass der Gebrauch rein metaphorisch bleibt. Die Frage ist, was Dennett nun mit Intentionalität bezeichnet. Nach Dennett interpretieren wir alle möglichen Vorgänge und Systeme als intentional. Mit intentionalen Systemen meint Dennett nicht nur Menschen sondern z.B. auch Bienen, Schachcomputer oder sogar Barometer; Systeme die seiner Meinung nach vorhersagbares Verhalten kennzeichnet. Im Grunde hat Dennett einen sehr technischen Begriff von Intentionalität, der nichts spezifisch Geistiges beschreibt, und der sich wunderbar durch behavioristische Sprechweisen ersetzen lässt. Dies resultiert vor allem daraus, dass Intentionalität für ihn letztlich nur eine Funktion innerhalb eines Biologismus darstellt. Intentionalität dient dazu seine biologischen Bedürfnisse sinnvoll in seinen biographischen Kontext einzubinden und sie dadurch salonfähig zu machen. Bei Wahrnehmungs und Handlungserklärung kann Dennett also nicht auf Intentionalität verzichten, aber um seinem eliminativen Ansatz treu bleiben zu können, instrumentarisiert er Intentionalität auf unzulässige Weise. Searle hingegen möchte Intentionalität und Geist in der Philosophie als eigene Kategorie rehabilitieren, obgleich er andererseits bestrebt ist, Intentionalität und Geist zu naturalisieren. Diese Ambivalenz durchwurzelt Searles ganzes Werk. Das Ergebnis ist eine internalistische Intentionalitätstheorie, die im philosophischen Agnostizismus verbleibt, weil sie nicht über einen Phänomenalismus hinausgelangen kann. Der Grund hierfür liegt in dem Part den Searle innerhalb seiner Intentionalitätskonzeption der Welt zugedacht hat. Das intentionale Erlebnis hat für Searle eine intensionale wie auch extensionale Ausrichtung. Zunächst schreibt er in Bezug auf intentionale Erlebnisse der Welt eine scheinbar kausal verursachende Rolle zu. "Kausal" definiert Searle in letzter Instanz jedoch als intensional verursacht. Infolgedessen fallen intensionaler Inhalt und extensionales Objekt im intentionalen Erlebnis zusammen. Gemeint werden kann also immer nur eine Proposition, aber niemals die Welt. Searles Intentionalitätstheorie widerspricht damit der basalen Erwartung die Intentionalität zu erfüllen hat, sprich, die Fähigkeit zu besitzen, wirkliche Dinge in der wirklichen Welt meinen zu können. Chisholms Intentionalitätstheorie hat Dennetts wie auch Searles gegenüber einen Vorzug. Sie muss nicht jeweils der Dritte-Person-Perspektive oder der Erste-Person-Perspektive entbehren. Einerseits erkennt Chisholm Intentionalität an und andererseits bleibt er gleichzeitig analytisch. Dies glückt Chisholm, indem er von einem intentional verfassten Selbstbewusstsein ausgeht. Mit diesem Selbst als – mit Kims Worten – Nullpunkt des intentionalen Systems ist es Chisholm möglich, auf sich selbst wie auch auf Dinge außerhalb seiner selbst Bezug zu nehmen. In Chisholms Attributionstheorie bin immer ich der Zuschreibende. Was attribuiert wird ist in jedem Fall eine Eigenschaft von mir. Intentionales Objekt ist demzufolge immer der Zuschreibende selbst. Jeder Fall von Referenz ist in diese direkte Atrribution eingebettet. Die Referenz gelingt deswegen, weil die Eigenschaft, die zugeschrieben wird, dann darin besteht, in identifizierender Relation zu einem bestimmten Ding zu stehen. Chisholm hat damit einen tauglichen Intentionalitätsbegriff entwickelt, der Bezugnahme auf wirkliche Dinge in der wirklichen Welt sinnvoll beschreibt. / In this survey three important conceptions of Intentionality from Dennett Searle and Chisholm get compared. The main question of this comparison is, if, on respect to the semantic ascent, Intentionality is a suitable explication for perception and acting, and how the three conceptions conduct on that. Indeed, Dennett is an eliminativist, this means there is no Intentionality for him. But he does not like do without the mental vocabulary from Mind to Intentionality. To explicate actions he is using the whole equipment of the - disparaging called – Folk psychology, yet he always emphasizes the use is only metaphorical. The question is, what does Intentionality mean for Dennett? In Dennetts way we read many different processes and systems as intentional. For Dennett, intentional systems are not only human beings but also bees, chesscomputer or even thermostates; Systems, whose are in his opinion signed by predictable behavior. Strictly spoken Dennett has a very technical idea of Intentionality, which does not describe any specific mental and which is wonderful replaceable by a behavioristic manner of speaking. In the main, this results from an Intentionality just seen as a biological function. Intentionality in this way serves making biological needs sensible according to the biographical context, to get them fit for good society. In the end, according to explication of perception and acting, Dennett is not able to relinquisch Intentionality, but to remain true to his eliminative attitude, he is instrumentarizing Intentionality in a forbidden way. Not so Searle, he wants to rehabilitate Intentionality and Mind as own kategory. On the other hand he endeavours to naturalize Intentionality and Mind. This ambivalence persists in Searles complete work. The result is an internalistic Intentionality conception, which remains in philosophical agnosticism, because she cannot get out off a phaenomenalism. The cause therefore lies in the part which Searle intended for the world inside his Intentonality conception. The intentional perception for Searle has an intensional and extensional alignment. First Searle grants an apparantly causal role to the world. "Causal" is by Searle at last defined as intensional caused. Consequently, in an intentional act, intensional content and extensional object coincide. Thus you are only able to mean a proposition but never the world. At this point Searles Concept of Intentionality contradicts the basal expectation, which Intentionality has to fullfill, namly the ability to catch real things in the real world. Chisholms theory of Intentionality has, in according to Dennett's and Searle's, a preference. She has not to disclaim the third-person-perspective or the first-person-perspective. On the one hand Chisholm accepts Intentionality and on the other he remains at the same time analytical. Chisholm is managing this by taking selfawarenes as intentional draftet. From this self as – in Kims words – the zero point of the intentional system, Chisholms gets the possibility to refer on himself and to refer on things beside himself. In Chisholms theory of attribution, it' s always me, who attributes. The attribution's object is always a property of myself. Therefore the intentional object is always the speaker himself. Every kind of reference is embed in this socalled direct Attribution. The reference succeeds, because, the attributed property subsits in having an identifying relation to a special thing. So Chisholm has developed a usefull concept of Intentionality, which describes taking reference on real things in the real world.
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Die epistemische Relevanz des Fühlens – Habitualisierte affektive Intentionalität im Verstehensprozessvon Maur, Imke 07 August 2018 (has links)
In dieser Arbeit entwickle ich den Begriff "habitualisierte affektive Intentionalität", um erklären zu können, auf welche Weise Emotionen in der sozio-kulturell spezifischen Lebenswelt epistemisch problematisch oder förderlich wirken angesichts des epistemischen Ziels des Verstehens. Dieser Begriff erlaubt die Weltbezüglichkeit von Emotionen aus multidimensional situierter Perspektive und mit Fokus auf die lebensformspezifisch habitualisierte Dimension des Fühlens auszuleuchten. Erstens verstehe ich affektive Intentionalität als irreduzibel komplexe
Weise des Weltbezugs (Kapitel 2), zweitens als strukturiert durch die je sozio-kulturell spezifische Einbettung (Kapitel 3) und drittens als strukturiert durch einen individuellen aber in sozio-kultureller Umgebung gegossenen Habitualisierungsprozess (Kapitel 4). Der resultierende Begriff lässt verstehen, inwiefern das, was durch Emotionen verstanden wird, strukturiert ist durch a) präreflexive, fungierende Intentionalität und Leiblichkeit, b) situative Faktoren, c) Emotionsrepertoire und habitualisierte Angänglichkeit. Die epistemische Relevanz des Fühlens erscheint dadurch in einer Perspektive, die insbesondere die Möglichkeitsbedingungen spezifischen affektiven Verstehens auslotet. Gefühle beeinträchtigen Verstehensprozesse u.a. dadurch, dass Subjekte a) affektiv an Lebensformen anhaften und sich b) bestimmte Weisen der Wahrnehmung verknöchern. Dies einzusehen ist die notwendige Bedingung, um über Lösungen nachdenken zu können – u. a. Weisen der (Ver)Störung, die ein Verstehen jenseits von erstarrten Wahrnehmungsmustern möglich machen können (Kapitel 5).
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Kollektives VerstehenHauswald, Rico 14 July 2020 (has links)
Many epistemic attitudes including belief and knowledge have already been examined to determine the extent to which they can be attributed to collectives. The epistemological literature on explanatory understanding and objectual understanding, on the other hand, has focused almost exclusively on individual subjects. However, there are many situations that can be described by sentences of the form “We understand P”, “We understand why p”, “Group G understands P”, or “G understands why p”. As I shall show, these situations can be classified into five categories: distributive, common, joint, deferential, and cooperative understanding. Based on a definitional scheme, according to which the general concept of understanding has a cognitive component, a factivity component, and an epistemic-pro-attitude component, this paper aims to analyse these five types.
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