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Untersuchungen zur Altersassoziierten Innenohrschwerhörigkeit / Examination about Age Related Hearing ImpairmentLauterbach, Hans-Heinz 20 January 2014 (has links) (PDF)
In Europa leiden etwa 120 Millionen aller 18- bis 80-jährigen an einer Hörbehinderung (16% Prävalenz). Die altersassoziierte Innenohrschwerhörigkeit (Age related hearing impairment, ARHI) hat damit Anschluss gefunden an die großen Volkskrankheiten: Ischämische Herzerkrankungen (5,9 %), Demenz (5,8 %), Diabetes mellitus und Cerebralen Erkrankungen (je 5,5 %).
Der erste Teil der Arbeit befasst sich mit der Theorie des Hörens und seinen Störungen, der cochleären Durchblutung, den metabolischen Risikofaktoren, der Molekularbiologie und Epigenetik des Innenohres. Obwohl in der Literatur weitgehend Konsens über den Einfluss exogener Faktoren auf ARHI herrscht, wie Diabetes mellitus, Herz-Kreislauferkrankungen (Framingham Studie und CVD), Hypertonie, Rauchen, Body mass index (BMI) und genderspezifische hormonelle Einflüsse, gibt es kaum HNO-ärztliche Studien dazu.
Der zweite Teil geht in einer Praxis-Fallstudie an 202 Patienten folgenden Fragen nach:
1. Gibt es zwischen metabolischen Erkrankungen, wie Adipositas, Störungen des Fett- und Glucosestoffwechsels, der Hypertonie und der Zunahme von Innenohrschwerhörigkeiten im Erwachsenenalter klinische Zusammenhänge?
2. Könnte eine erste Ohrsymptomatik Prädikator einer okkulten pathologischen Stoffwechselveränderung sein?
3. Gibt es Möglichkeiten einer Prävention?
Im Ergebnis zeigten sich bei Patienten mit ARHI im Verhältnis Männer/Frauen: Störung des Glukosestoffwechsels bei 97 %/84 %, Lipidstoffwechselstörungen bei 76 %/85 %, eine Homocysteinämien bei 70 %/62 %, ein Anstieg des Plasminogen-Aktivator-Inhibitors (PAI) bei 65 %/38 % und eine Harnsäureerhöhung bei 48 %/15 %.
Auch bei ersten Ohrsymptomen (Ohrdruck, Tinnitus, einzelne Frequenzsenken) fanden sich in jedem einzelnen Fall metabolische Veränderungen, die entweder allein oder in unterschiedlichen Kombinationen vorlagen. Männern mit metabolisch initiierten KHK-Erkrankung haben als Prädikator häufig eine erektile Dysfunktion. Erste auditorische Symptomen könnten Prädikator okkulter metabolischer Störungen bei Männern und Frauen sein. Anamnestisch unklare Innenohrprobleme sollten daher auf Stoffwechselstörungen untersucht werden, da diese Risikofaktoren darstellen, die leitlinienbasiert zu therapieren sind. Eine Prognose ist in keinem Einzelfall möglich, da die Folgen auf die molekularbiologischen Prozesse im Innenohres individuell nicht erkennbar sind. Doch sahen wir bei einigen Patienten deutliche Verbesserungen der Symptome und einen Hörschwellenanstieg. Andere Patienten zeigten innerhalb des Beobachtungszeitraums keine Änderung der audiogenen Symptomatik. Behandlungen über einen längeren Zeitraum an einer größeren Fallzahl wären daher sinnvoll. Die Ergebnisse könnten als erste sekundärpräventive Behandlung betrachtet werden, die im Einzelfall eine Hörgeräteversorgung entbehrlich machte. Sie stellen einen Beitrag zu Pfisters Empfehlung dar, mit den vorhandenen Erkenntnissen exogener Risikomechanismen, dringend neue therapeutische Präventionsstrategien für die HNO-ärztliche Tätigkeit zu entwickeln, die die neurale und molekulare Basis anstelle der Symptome der Erkrankung fokussieren.
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Untersuchungen zur Altersassoziierten Innenohrschwerhörigkeit: Master Thesis Präventionsmedizin in 2 Teilen - Teil 1 Theorie, Teil 2 Praxis-Fallstudie, Untersuchung an 202 PatientenLauterbach, Hans-Heinz 20 January 2014 (has links)
In Europa leiden etwa 120 Millionen aller 18- bis 80-jährigen an einer Hörbehinderung (16% Prävalenz). Die altersassoziierte Innenohrschwerhörigkeit (Age related hearing impairment, ARHI) hat damit Anschluss gefunden an die großen Volkskrankheiten: Ischämische Herzerkrankungen (5,9 %), Demenz (5,8 %), Diabetes mellitus und Cerebralen Erkrankungen (je 5,5 %).
Der erste Teil der Arbeit befasst sich mit der Theorie des Hörens und seinen Störungen, der cochleären Durchblutung, den metabolischen Risikofaktoren, der Molekularbiologie und Epigenetik des Innenohres. Obwohl in der Literatur weitgehend Konsens über den Einfluss exogener Faktoren auf ARHI herrscht, wie Diabetes mellitus, Herz-Kreislauferkrankungen (Framingham Studie und CVD), Hypertonie, Rauchen, Body mass index (BMI) und genderspezifische hormonelle Einflüsse, gibt es kaum HNO-ärztliche Studien dazu.
Der zweite Teil geht in einer Praxis-Fallstudie an 202 Patienten folgenden Fragen nach:
1. Gibt es zwischen metabolischen Erkrankungen, wie Adipositas, Störungen des Fett- und Glucosestoffwechsels, der Hypertonie und der Zunahme von Innenohrschwerhörigkeiten im Erwachsenenalter klinische Zusammenhänge?
2. Könnte eine erste Ohrsymptomatik Prädikator einer okkulten pathologischen Stoffwechselveränderung sein?
3. Gibt es Möglichkeiten einer Prävention?
Im Ergebnis zeigten sich bei Patienten mit ARHI im Verhältnis Männer/Frauen: Störung des Glukosestoffwechsels bei 97 %/84 %, Lipidstoffwechselstörungen bei 76 %/85 %, eine Homocysteinämien bei 70 %/62 %, ein Anstieg des Plasminogen-Aktivator-Inhibitors (PAI) bei 65 %/38 % und eine Harnsäureerhöhung bei 48 %/15 %.
Auch bei ersten Ohrsymptomen (Ohrdruck, Tinnitus, einzelne Frequenzsenken) fanden sich in jedem einzelnen Fall metabolische Veränderungen, die entweder allein oder in unterschiedlichen Kombinationen vorlagen. Männern mit metabolisch initiierten KHK-Erkrankung haben als Prädikator häufig eine erektile Dysfunktion. Erste auditorische Symptomen könnten Prädikator okkulter metabolischer Störungen bei Männern und Frauen sein. Anamnestisch unklare Innenohrprobleme sollten daher auf Stoffwechselstörungen untersucht werden, da diese Risikofaktoren darstellen, die leitlinienbasiert zu therapieren sind. Eine Prognose ist in keinem Einzelfall möglich, da die Folgen auf die molekularbiologischen Prozesse im Innenohres individuell nicht erkennbar sind. Doch sahen wir bei einigen Patienten deutliche Verbesserungen der Symptome und einen Hörschwellenanstieg. Andere Patienten zeigten innerhalb des Beobachtungszeitraums keine Änderung der audiogenen Symptomatik. Behandlungen über einen längeren Zeitraum an einer größeren Fallzahl wären daher sinnvoll. Die Ergebnisse könnten als erste sekundärpräventive Behandlung betrachtet werden, die im Einzelfall eine Hörgeräteversorgung entbehrlich machte. Sie stellen einen Beitrag zu Pfisters Empfehlung dar, mit den vorhandenen Erkenntnissen exogener Risikomechanismen, dringend neue therapeutische Präventionsstrategien für die HNO-ärztliche Tätigkeit zu entwickeln, die die neurale und molekulare Basis anstelle der Symptome der Erkrankung fokussieren.
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