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Institutional Designs of Public Goods in the Context of Cultural Property / Institutional Designs of Public Goods in the Context of Cultural Property

Lankau, Matthias 20 November 2013 (has links)
Die vorliegende Arbeit gliedert sich in zwei Teile. Der erste Teil widmet sich der Fragestellung inwiefern formelle Gruppeneigentumsrechte Herkunftsgemeinschaften vor unautorisierten Verwendungen ihrer traditionellen kulturellen Ausdrucksweisen (TKAs) schützen können. Kapitel 2 und 3 führen hierzu einen ökonomischen Vergleich fünf so genannter sui generis Rechte zum Schutz jener TKAs durch und leiten Politikempfehlungen ab. Zum einen bilden die Beiträge eine Rangfolge der Transaktionskosten, die bei Verhandlung über Verwendungen der TKAs entstehen können. Zum anderen vergleichen die Kapitel, ob die Schutzpräferenzen der Ursprungsgemeinschaft durch die Modelgesetze geschützt wären. Hierbei zeigt sich, dass ein Prinzipal-Agenten-Problem auftritt sollten staatliche Behörden über zu viel Verhandlungsmacht verfügen. In diesem Fall werden Bürokraten eher ihre eigenen Interessen als die der Eigentümer der TKAs durchsetzen. Letztendlich existiert zwischen beiden Effekten ein klarer Trade-Off: Je mehr ein Gesetz die Schutzinteressen der Ursprungsgemeinschaften schützt desto höher sind seine Transaktions- und somit sozialen Kosten. Der zweite Teil dieser Arbeit behandelt – auf Basis ökonomischer Laborexperimente – den Fragenkomplex wie Gruppenmitglieder öffentliche Güter im Kontext kulturellen Eigentums – so wie TKAs – bereitstellen. Der Fokus liegt hierbei auf dem Einfluss sozialer Identität auf das Ausmaß an positiver sowie negativer Reziprozität der Individuen als Determinanten der sozialen Wohlfahrt. Die bedingte Kooperation der Gruppenmitglieder sowie das gegenseitige Bestrafungsverhalten untereinander bilden hierfür Maße für positive und negative Reziprozität. Kapitel 4 zeigt, dass Individuen unter dem Einfluss sozialer Identität grundsätzlich divergierende Kooperationspräferenzen abhängig davon mit wem sie interagieren aufzeigen. Auf Basis eines Within-Subject-Designs und mehreren ein-Perioden Spielen in Strategiemethode, zeigt der Beitrag, dass Individuen in identitäts-homogenen Gruppen (In-Group) die Präferenz für eine höhere bedingte Kooperation und weniger Eigennutzorientierung als in einer heterogenen Gruppe (Out-Group) zeigen. Zusätzlich neigen Individuen in heterogenen Gruppen eher zu einem vollständigen Trittbrettfahrerverhalten. Somit könnten Politikinstitutionen, die den Zusammenhalt einer Gruppe betonen, die soziale Wohlfahrt steigern. Auf der Basis eines zehn-Perioden-Spiels zeigt Kapitel 5, dass hauptsächlich vergleichsweise höhere Erwartungen an die Kooperation der Mitglieder in einer In-Group als an die in einer Out-Group Wohlfahrtsgewinne in homogenen Gruppen im Zuge mehrperiodischer Interaktionen auslösen. Die bedingte Kooperation – hier die Erwiderung der eigenen Erwartungen an die Kooperation der Gruppenmitglieder durch eigene Beiträge – ist hingegen in In- und Out- Groups ähnlich. Insgesamt belegt dieser Beitrag somit, dass Erwartungen der Individuen der entscheidende Faktor für das Beitragsverhalten der Gruppenmitglieder unter sozialer Identität ist. Kapitel 6 analysiert inwiefern die Möglichkeit einer gegenseitigen Bestrafung die Kooperationsbereitschaft unter dem Einfluss sozialer Identität ändert. Hierzu verwendet der Beitrag ein-Perioden-Spiele in Strategiemethode sowohl mit als auch ohne Bestrafung. Es zeigt sich, dass die Antizipation einer Bestrafung in heterogenen Gruppen zur größten Anhebung der Kooperationsbereitschaft führt, was am deutlichsten durch das Verhalten der Free-Rider ausgelöst wird. Darüber hinaus hebt die Bestrafungsinstitution unterschiede in der Kooperationsbereitschaft zwischen homo- und heterogenen Gruppen auf, die sich typischer Weise zugunsten homogener Gruppen verlagert. Letztlich deuten die Ergebnisse darauf hin, dass im Vergleich zu einer Situation in der ausschließlich eine Bestrafungsinstitution vorliegt, eine zusätzliche Identitätszuschreibung die Wohlfahrt zusätzlich erhöht. Mit Fokus auf negativer Reziprozität untersucht Kapitel 7 die Frage inwiefern soziale Identität das Bestrafungsverhalten gegenüber Gruppenmitgliedern beeinflusst, die weniger zum öffentlichen Gut beitragen als der Bestrafende. Hier zeigt sich, dass Mitglieder identitäts-homogener Gruppen seltener und in geringerer Höhe bestrafen, als es in heterogenen Gruppen der Fall ist. Darüber hinaus ist das Bestrafungsverhalten in heterogenen Gruppen signifikant stärker durch Ärger-ähnliche Emotionen motiviert als in homogenen Gruppen. Insgesamt zeigt der zweite Teil dieser Dissertation, dass Identitätszuschreibungen sowohl positive als auch negative Reziprozität beeinflussen und somit die soziale Wohlfahrt bei der Bereitstellung öffentlicher Güter – auch im Kontext kulturellen Eigentums – beeinflussen. Diese Ergebnisse sind demzufolge für Verhaltensabschätzungen im Rahmen von Politikempfehlungen relevant, die sich auf Situation mit dem Charakter öffentlicher Güter beziehen.

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