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Analyse der intersektoriellen Arzneimitteltherapie durch ein Datenlinkage aus multizentrisch erhobenen stationären Krankenhausdaten und Verordnungsdaten einer gesetzlichen Krankenversicherung

Wilke, Dominik 26 September 2019 (has links)
Die Unterteilung der Arzneimittelversorgung in einen ambulanten und stationären Sektor führt zu vermeidbaren arzneimittelbezogenen Problemen an den Versorgungsschnittstellen. Medikationspläne werden häufig zum Schließen von Informationslücken bei Krankenhausaufnahme genutzt. Diese wurden bisher noch nicht unter Routinebedingungen in einem multizentrischen Setting auf ihren Nutzen hin untersucht. Des Weiteren wird die Nachhaltigkeit der Informationsweitergabe bei Krankenhausentlassung wissenschaftlich kontrovers diskutiert. Von besonderer Relevanz für den Patienten sind stationäre Medikationsänderungen, die zur Aufhebung eines arzneimittelbezogenen Problems geführt haben. Für die Untersuchung dieser beiden Aspekte ist eine sektorenübergreifende Datenbasis notwendig, die ressourceneffektiv und möglichst frei von systematischen Bias ist. Das Ziel dieser Dissertation war daher unter Nutzung eines innovativen Datenlinkage aus Primär- und Sekundärdaten der gesetzlichen Krankenversicherung, den Einfluss von Medikationsplänen auf die Arzneimittelkontinuität an den Versorgungsschnittstellen und die Nachhaltigkeit pharmazeutischer Interventionen in einem multizentrischen Setting zu bestimmen. Für die Untersuchung des Einflusses von Medikationsplänen wurden Medikationsprofile von 279 Studienteilnehmern ausgewertet. Dabei zeigte sich, dass Arzneimittel von Patienten mit Medikationsplan zur Krankenhausaufnahme stationär häufiger weiterverordnet wurden. Neben diesem Nutzen des Medikationsplans wurde auch Optimierungsbedarf aufgezeigt, da sich beispielsweise in Bezug auf den Ersteller sowie einzelner Arzneimittelgruppen kein Benefit eines Medikationsplanes darstellen ließ. Neu war ebenfalls die Beobachtung, dass sich beide Arzneimittelversorgungsschnittstellen hinsichtlich der Weiterverordnung von Arzneimittel statistisch signifikant voneinander unterscheiden. Folglich sind unterschiedliche Herangehensweisen für die Reduktion von arzneimittelbezogenen Problemen notwendig. Im Rahmen einer prospektiven, randomisierten, kontrollierten Interventionsstudie an 532 Patienten wurde die Informationsweitergabe zu arzneimittelbezogenen Problemen nach Krankenhausentlassung analysiert. Pharmazeutische Empfehlungen allein konnten dabei die Prävalenz von arzneimittelbezogenen Problemen nicht reduzieren. Kommunikationsbarrieren und sektorenspezifische Arzneimitteltherapien haben wahrscheinlich die Nachhaltigkeit reduziert. Die publizierten multizentrischen Studien zeigen zusammen die Probleme der sektorenübergreifenden Arzneimittelverordnung und die Limitationen bisheriger Lösungsstrategien auf. Durch diese Erkenntnisse ist es möglich, weiterführende Strategien zur Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit zu entwickeln und flächendeckend zu implementieren.:1. Zusammenfassung 1 2. Abstract 8 3. Einleitende Kapitel 14 3.1. Arzneimittelversorgung im deutschen Gesundheitssystem 14 3.2. Schließen von Informationslücken an Versorgungsschnittstellen durch Medikationspläne 15 3.3. Nachhaltige Lösung von arzneimittelbezogenen Problemen an Versorgungsschnittstellen 17 3.4. Anforderungen an die Datenerhebung an Versorgungsschnittstellen 20 3.5. Fragestellungen 22 4. Originalarbeit 1: Medikationspläne bei Krankenhausaufnahme – eine multizentrische Analyse unter Nutzung von Routinedaten einer gesetzlichen Krankenversicherung 24 5. Originalarbeit 2: Verwendung von Routinedaten der gesetzlichen Krankenkasse in einer Pilotstudie zur Evaluation pharmazeutischer Interventionen im Krankenhaus 34 6. Diskussion 44 6.1. Machbarkeit und Vorteile des Datenlinkage 46 6.2. Bedeutung des Medikationsplans für die Arzneimittelkontinuität 50 6.3. Unterschiede in der Weiterverordnung von Arzneimitteln bei Krankenhausaufnahme und -enlassung 55 6.4. Nachhaltigkeit pharmazeutischer Empfehlungen 57 7. Fazit und Ausblick 61 Literaturverzeichnis 62 Abkürzungsverzeichnis 67 Wissenschaftlicher Werdegang 68 Publikationsverzeichnis 69

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