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Von der Gewinnung bis zur Hütte - Entwicklung und Validierung eines Modells zur sozialen, ökologischen und ökonomischen Risikobewertung von mineralischen Rohstoffen weltweitFörster, Lukas Albert 15 September 2022 (has links)
Im Bergbausektor werden die Themenfelder soziales und ökologisches Verantwortungsbewusstsein als auch verantwortliche Unternehmensführung, entlang der gesamten Wertschöpfungskette von mineralischen Rohstoffen innerhalb der letzten Dekade intensiv diskutiert. Verstärkt wird dies durch den steigenden Bedarf an mineralischen Rohstoffen für diverse Branchen, wie beispielsweise der High-Tech-Industrie. Hierbei besteht nachweislich in nahezu allen Abschnitten der Wertschöpfungskette eines mineralischen Rohstoffs das Risiko negativer Einflüsse auf die Gesellschaft, Umwelt und die Wirtschaft.
Aus diesem Grund entwickelt die DMT GmbH & Co. KG als Projektleitung, TÜV NORD CERT GmbH, beide zugehörig der TÜV NORD GROUP, und weitere Partner aus Industrie und Wissenschaft das Zertifizierungssystem CERA 4in1 – Certification of Raw Materials. Das Projekt wurde teilfinanziert von der European Institute of Innovation and Technology Raw Materials GmbH. Das Ziel des Zertifizierungssystems ist es, die komplette Wertschöpfungskette eines mineralischen Rohstoffs zu umfassen und somit dazu beizutragen, eine Harmonisierung des Markts an Nachhaltigkeitsstandards zu erzielen. Um dies zu realisieren, ist das CERA 4in1 Zertifizierungssystem in vier unterschiedliche, jedoch aufeinander aufbauende, Teilstandards unterteilt. Der CERA 4in1 Performance Standard (CPS) umfasst den nachhaltigen Betrieb eines Unternehmens von den Gewinnungs- und Aufbereitungsprozessen bis hin zu Hüttenbetrieben. In den untergeordneten Implementation Details (ID)-Dokumenten, welche auch als Auditchecklisten definiert werden können, werden dabei die individuellen Gegebenheiten des zu zertifizierenden spezifischen Betriebs berücksichtigt und dienen dadurch als Implementierung der allgemeingültigen CPS-Anforderungen für den spezifischen Anwendungsfall. Der CERA 4in1 Chain of Custody (CCS) umfasst die Rückverfolgbarkeit während des Handels der jeweiligen Zwischenprodukte der einzelnen Wertschöpfungsakteure. Der CERA 4in1 Readiness Standard (CRS) umfasst die komplette Phase der Bergbauplanung und endet mit dem Beginn der Gewinnung. Diese drei Standards beziehen sich auf die vorgelagerte Wertschöpfungskette eines mineralischen Rohstoffs. Der CERA 4in1 Final Product Standard (CFS) umfasst das Kennzeichnen des Endprodukts, für welches die zertifizierten mineralischen Rohstoffe und deren nachgelagerten Produkte verwertet werden.
Innerhalb der Dissertation wird die Weiterentwicklung des CPS verfolgt, indem grundsätzlich das CPS-Grundgerüst inhaltlich erweitert und anschließend bewertet sowie ein Modell als Systematik dieses Standards entwickelt und validiert wird. Der Anspruch dieses Modells ist es, alle mineralischen Rohstoffe, deren Lagerstättentypen und besondere Eigenschaften in der Gewinnung bis hin zur Verhüttung, die Betriebsgrößen als auch die lokalen und regionalen Besonderheiten der Betriebsstandorte zu berücksichtigen. Abschließend wird die Effektivität und Erfolgsaussicht des CPS evaluiert.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Effektivität und Erfolgsaussichten des CPS insgesamt von bis zu sechs Parametern abhängig ist. Die „technische und wirtschaftliche Anwendbarkeit“ thematisiert unter anderem die Anwendbarkeit des CPS auf die komplexen und individuellen mineralischen Rohstoffwertschöpfungsketten. Die „internationale Anerkennung“ adressiert die Kompatibilität mit bereits bestehenden Systemen zur Harmonisierung des Angebots an Nachhaltigkeitsstandards. Die „Vertrauenswürdigkeit des Systems“ umfasst die Erlangung der Vertrauenswürdigkeit des CPS seitens diverser Interessensvertreter, während sich der Parameter „Akzeptanz des Kunden“ auf die Bereitwilligkeit der Industrie zur Zertifizierung bezieht. Der „Marktausblick“ steht für die Wirtschaftlichkeit des CPS. Abschließend gilt die „politische Unterstützung“, also die Einbindung des CPS in gesetzliche Regelungen, als optionaler Parameter, da dieser nicht als essentiell eingestuft wird.:ABBILDUNGSVERZEICHNIS XVII
TABELLENVERZEICHNIS XIX
ABKÜRZUNGEN & AKRONYME XXIII
1 EINLEITUNG 1
1.1 Status quo 1
1.1.1 Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung 5
1.1.2 Internationale Arbeitsorganisation 5
1.1.3 Internationale Allianz für Soziale und Ökologische Akkreditierung und Kennzeichnung 6
1.2 Motivation 12
2 FORSCHUNGSSTRATEGIE 17
2.1 Fragestellung und Zielsetzung 17
2.2 Überblick der Arbeit 18
2.3 Methodik 19
3 CERA 4IN1 ZERTIFIZIERUNGSSYSTEM 22
3.1 Vorarbeiten 22
3.2 Einführung in das CERA 4in1 Zertifizierungssystem mit Schwerpunkt CERA 4in1 Performance Standard 25
3.2.1 Randbedingungen und Zielsetzung des CERA 4in1 Performance Standards 32
3.2.2 Status Quo des CERA 4in1 Performance Standards zu Beginn der Arbeit 32
3.2.3 Weiterentwicklung des CERA 4in1 Performance Standards 36
3.2.4 Bewertung des CERA 4in1 Zertifizierungssystems und des CPS-Grundgerüsts 44
4 ENTWICKLUNG EINES THEORETISCHEN MODELLS ALS SYSTEMATIK DES CERA 4IN1 PERFORMANCE STANDARDS 51
4.1 Zielsetzung des theoretischen Modells 51
4.2 Randbedingungen und Barrieren des theoretischen Modells 51
4.3 Systematik des theoretischen Modells 52
4.3.1 Datengrundlage, Status Quo der CPS-Systematik und genutzte Techniken 53
4.3.2 Identifizierung ökonomischer, ökologischer und sozialer negativer Einflüsse von mineralischen Rohstoffen innerhalb deren Wertschöpfungsketten 56
4.3.3 Entwicklung einer Systematik zur Prävention und Kontrolle der negativen Einflüsse auf die Nachhaltigkeit im Bergbau 59
4.3.4 Gängige Gewinnungs-, Aufbereitungs- bis hin zu Verhüttungsprozesse innerhalb der mineralischen Rohstoffwertschöpfung zur Entwicklung des Grundgerüsts des theoretischen Modells 63
4.3.5 Entwicklung der Systematik des theoretischen Modells 64
4.4 Zweck des theoretischen Modells 65
5 VALIDIERUNG DES THEORETISCHEN MODELLS ANHAND AUSGEWÄHLTER MINERALE 75
5.1 Erläuterung der Methodik und des Zwecks 75
5.2 Erste theoretische Validierung 76
5.2.1 Randbedingungen und Barrieren der ersten theoretischen Validierung 77
5.2.2 Darstellung der Ergebnisse aus der ersten theoretischen Validierung 77
5.3 Problemanalyse 79
5.3.1 Aufgetretene Probleme während der ersten theoretischen Validierung 79
5.3.2 Veränderung der Eingangsparameter 80
5.4 Zweite theoretische Validierung 84
5.4.1 Randbedingungen und Barrieren der zweiten theoretischen Validierung 85
5.4.2 Darstellung der Ergebnisse aus der zweiten theoretischen Validierung 86
5.5 Problemanalyse und Sensitivitätsanalyse 90
5.5.1 Aufgetretene Probleme während der zweiten theoretischen Validierung 90
5.5.2 Sensitivitätsanalyse 95
5.5.3 Veränderung der Eingangsparameter 96
5.5.4 Theoretische Skalierung 104
5.6 Praktische Validierung 105
5.6.1 Erläuterung der Methodik und des Zwecks 106
5.6.2 Randbedingungen und Barrieren 109
5.6.3 Darstellung der Ergebnisse 111
5.6.4 Aufgetretene Probleme und Sensitivitätsanalyse 115
6 FINALE BEWERTUNG DES THEORETISCHEN MODELLS UND DER CPS-SYSTEMATIK 118
6.1 Problemanalyse und Sensitivitätsanalyse 118
6.1.1 Gelöste Probleme und Sensitivitätsanalyse 118
6.1.2 Ungelöste Probleme und Sensitivitätsanalyse 119
7 FAZIT, DISKUSSION, AUSBLICK 121
7.1 Fazit 121
7.1.1 Standardentwicklung 121
7.1.2 Skalierung der Inhalte 122
7.1.3 Automatisierung der Entwicklungsschritte und Auditprozesse 123
7.1.4 Wettbewerb und Akzeptanz 124
7.1.5 Marktausblick 127
7.1.6 Abschlussbewertung 129
7.2 Diskussion 134
7.2.1 Barrieren und Randbedingungen des CPS 134
7.2.2 CPS-Implementierung 135
7.2.3 Auswirkungen 138
7.3 Ausblick 139
7.3.1 Anwendbarkeit, Anerkennung und Zertifizierungsprozess 139
7.3.2 Datenbankanwendung 140
7.3.3 CERA 4in1 Teilstandards und Administration 140
QUELLENVERZEICHNIS 143
ANHANG 155
Anhang A – Schwerpunkte Nachhaltigkeit 155
A.1 Auflistung der Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 und der Kernthemen nach ISO 26000 155
Anhang B – Tabellenwerke zu Kapitel 4 156
B.1 Vorarbeiten aus Jatlaoui (2018) 156
B.2 Bestehendes umfangreiches Set an Gefahren aus Business Queensland (2019) 162
B.3 Entwicklung des ersten Entwurfs des theoretischen Modells 163
Anhang C – Tabellenwerke zu Kapitel 5 171
C.1 Validierung des theoretischen Modells 171
C.2 Übersicht der umdefinierten Ereignisse 182
C.3 Layout der Auditcheckliste für das Pilotprojekt DRK 193
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