Potentielle Steuerreformen befinden sich regelmäßig auf der Tagesordnung der politischen
Diskussion in Deutschland und Europa. Die erwarteten Aufkommens- und Verteilungswirkungen
von Steuerreformen werden von Simulationsmodellen quantifiziert, die damit
der politischen Entscheidungsunterstützung dienen. Bisherige Simulationsmodelle basieren
auf makroökonomischen oder unternehmensindividuellen Daten und führen die Analyse
für einen historischen Zeitraum oder für einzelne Länder durch.
Vor diesem Hintergrund stellen die Beiträge dieser Dissertation das Design, die Implementierung
und die Anwendung des Mikro-Simulationsmodells ASSERT dar. ASSERT
basiert auf unkonsolidierten Jahresabschlussdaten sowie Beteiligungsbeziehungen europäischer
Unternehmen, länderspezifischen Parameterdaten und berücksichtigt die nationalen
Besteuerungsvorschriften der europäischen Länder. Die Simulation der zukünftigen
Unternehmensentwicklung erlaubt eine vorwärtsgerichtete Analyse für mögliche nationale
oder europäische Steuerreformszenarien unter Unsicherheit. Dabei werden Auswirkungen
auf inländische und ausländische verbundene Unternehmen berücksichtigt.
Das formale und steuerliche Design von ASSERT wird in Beitrag 1 erläutert. Die Anwendung
von ASSERT erfolgt dann in Beitrag 2. Ziel dieses Beitrags ist die Quantifizierung
der Auswirkungen möglicher Reformszenarien zur alternativen Besteuerung der
ertragsteuerlichen Organschaft in Deutschland. Die Präsentation des Entwicklungsprozesses,
des optimierten IT-Designs und der Implementierung ist Gegenstand von Beitrag 3.
Zunächst wurde ASSERT für eine zeitnahe Realisierung funktionenorientiert konzipiert
und realisiert. Nachfolgend wurde ein ganzheitliches Datenbankdesign und ein integriertes
Programm-Paket erstellt, um Verbesserungen der Performance und der Wartbarkeit zu
erzielen. Da zu erwarten ist, dass unternehmerische Entscheidungen durch Steuerreformen
beeinflusst werden, werden in Beitrag 4 Verhaltensreaktionen in Bezug auf die Finanzierungsstruktur
berücksichtigt und die resultierenden Zweitrundeneffekte für verschiedene
Szenarien ermittelt. Die Modellierung der Zielkapitalstruktur erfolgt in Abhängigkeit des
tariflichen, des marginalen Steuersatzes und weiteren Konzerncharakteristika.
Identifer | oai:union.ndltd.org:uni-goettingen.de/oai:ediss.uni-goettingen.de:11858/00-1735-0000-002B-7CDD-6 |
Date | 30 August 2016 |
Creators | Hohls, Stefan |
Contributors | Oestreicher, Andreas Prof. Dr. |
Source Sets | Georg-August-Universität Göttingen |
Language | deu |
Detected Language | German |
Type | doctoralThesis |
Relation | http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/ |
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