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Benigne Knochentumoren und tumorähnliche Läsionen im Kindesalter - Eine retrospektive Analyse über 14 Jahre / Benign bone tumors and tumor-like lesions in children - A retrospective analysis over a 14-year period

Benigne Knochentumoren und tumorähnliche Läsionen sind insgesamt sehr seltene Erkrankungen und machen weniger als 1% aller Tumoren aus. Trotz dieser Seltenheit weisen sie mit mehr als 100 verschiedenen Entitäten eine extreme Vielfalt auf. In der vorliegenden Arbeit wurden die Daten von 68 Patienten erfasst, die in einem Zeitraum von mehr als 14 Jahren (1993-2007) aufgrund eines benignen Knochentumors oder einer tumorähnlichen Läsion in der kinderchirurgischen Abteilung der Universitätsklinik Würzburg behandelt wurden. Die erfassten Daten wurden im Hinblick auf die epidemiologischen Daten wie Häufigkeit, Alter, Geschlecht und Lokalisation sowie besonders im Hinblick auf diagnostische und therapeutische Vorgehensweisen sowie auf die Rezidivhäufigkeit ausgewertet. Die häufigsten benignen Knochentumoren in unserer Erhebung stellten das Osteochondrom (39%) und die juvenile Knochenzyste (38%) dar, gefolgt von der aneurysmatischen Knochenzyste (9%), der fibrösen Dysplasie (7%) und dem eosinophilen Granulom (4%). Das Enchondrom, der fibröse Kortikalisdefekt und das nicht ossifizierende Fibrom traten jeweils lediglich in 1% der Fälle auf. 58,8% der Tumoren waren in der Altersgruppe der 10- bis 18- Jährigen zu finden und das Geschlechterverhältnis von ♀:♂ betrug 1:1,43. Die meisten Läsionen waren in den langen Röhrenknochen zu finden, nämlich im Humerus (36%), im Femur (19%) und in den Unterschenkelknochen (23%). In unserer Studie wurden die benignen Knochentumoren und tumorähnlichen Läsionen in 37% der Fälle mit Exkochleation behandelt, in 24% mit Prevot- Nagelung, in 18% mit Cortisoninstillation und in 15% mit Kürettage mit anschließender Spongiosafüllung. Bei den restlichen 6% wurde eine Kürettage ohne Spongiosafüllung durchgeführt. Die Rezidivrate lag bei unserer Erhebung insgesamt bei 13,2%. Hierbei war auffällig, dass bei den ≤3- Jährigen signifikant häufiger Rezidive auftraten als bei den 4- bis 18- Jährigen. Ebenso war der Radius von Rezidiven prozentual häufiger betroffen (33,3%) als Humerus (16,7%), Unterschenkel (13,3%) und Femur (7,7%). Im Bezug auf das angewandte Therapieverfahren kam es nach Cortisoninstillation signifikant häufiger (41,7%) zu Rezidiven als nach den anderen Operationen (3,8%-20%). In 5,88% der Fälle traten nach Operation Komplikationen auf. In keinem der 68 Fälle wurden im gesamten Verlauf Anzeichen für eine maligne Entartung gefunden. Ein Vergleich mit den Angaben in der internationalen Literatur führte in fast allen Bereichen zu weitgehender Übereinstimmung. Hervorgehoben werden sollen an dieser Stelle jedoch die Ergebnisse unserer Studie im Bezug auf die juvenile Knochenzyste. Auch hier zeigte sich ein signifikanter Unterschied beim Vergleich der Rezidivraten der ≤3- Jährigen mit der der 4- bis 18- Jährigen. Außerdem war die Rezidivquote nach Cortisoninstillation mit 50% signifikant höher als die nach Prevot-Nagelung und nach Kürettage mit Spongiosafüllung (jeweils 0%). Im Hinblick auf diese exorbitante Rezidivquote nach Cortisonistillation und nach Abwägung weiterer Faktoren wie Morbidität, Mobilität, Hospitalisation und Kosten stellt unserer Meinung nach die Prevot-Nagelung bei der Behandlung der juvenilen Knochenzyste die bessere Alternative dar. / Benign bone tours and tumour-like lesions are with 1% of all tumors a rare disease. Despite this, there is a variety of more than 100 entities. We analyzed the data of 64 patients who were treated due to benign bone tumors or tumor-like lesions in the last 14 years. The data was analyzed with special focus on incidence, age, sex, localization, therapy and recurrence incidence. The most frequent benign bone tumor in our analysis was the osteochondroma (39%) and juvenile bone cyst (38%). The enchondroma, the fibrous cortical defect and the nonossifying fibroma were the less frequent entities (1% each). The age group with the peak incidence was between 10-18 years (58.8%). Concerning the localization, the most lesions occurred in the long bones like humerus (36%), femur (19%) and tibia/fibula (23%). In our study 37% of the benign bone tumors and tumor-like lesions were treated with excochleation, 24% with intramedullary Prevot nailing, 18% with corticosteroid instillation, 15% with curettage and subsequent bone grafting and 6% with curettage without bone grafting. The recurrence rate was 13.2%. The highest rate was observed in patients younger than 3 years of age. Compared to the 4-18 years group the results were significant. The localization with the highest recurrence rate was the radius (33.3%), followed by the humerus, tibia/fibula and femur. The therapy with the significant highest recurrence rate was the corticosteroid instillation compared to the other operations. In none of 68 cases occurred malignant transformation and the complication rate was with 5.88% lower as described in other studies. The results concerning juvenile bone cysts with a recurrence rate of 50% after corticosteroid instillation compared to Prevot nailing and curettage with bone grafting (0% each) show that therapy of bone cysts should be the Prevot nailing.

Identiferoai:union.ndltd.org:uni-wuerzburg.de/oai:opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de:4335
Date January 2010
CreatorsJud, Johanna
Source SetsUniversity of Würzburg
Languagedeu
Detected LanguageGerman
Typedoctoralthesis, doc-type:doctoralThesis
Formatapplication/pdf
Rightshttps://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/doku/lic_ohne_pod.php, info:eu-repo/semantics/openAccess

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