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Konzeptionelle Ansätze einer familienzentrierten Pflege in der Onkologie. Eine internationale Vergleichsstudie in den Ländern Kanada, Schweiz und Deutschland / Conceptual approaches to family nursing in oncology. An international comparative study in Canada, Switzerland and Germany

Eine onkologische Erkrankung hat nicht nur Effekte auf die physische Konstitution und das seelische Erleben des Patienten. Ebenso erfahren Angehörige häufig erhebliche körperliche und psychosoziale Belastungen, die von Pflegefachpersonen im Versorgungsalltag jedoch oft nur als sekundär betrachtet oder übersehen werden. Durch eine familienzentrierte Pflege, die sich gleichermaßen an den Prioritäten, Anliegen und Bedürfnissen der Betroffenen und ihrer Angehörigen orientiert, wird die gesamte Familie des Patienten in den Fokus pflegerischer Zuständigkeit gerückt. Ziel dieser Arbeit war es, a) Erkenntnisse über die organisatorisch-praktische Ausgestaltung der familienzentrierten Pflege in onkologischen Abteilungen in Kanada, der Schweiz und Deutschland zu erlangen, b) länderspezifische Besonderheiten und konturgebende Rahmenbedingungen für eine familienzentrierte Pflege zu identifizieren und c) Möglichkeiten zur Weiterentwicklung der familienzentrierten Pflegepraxis in den Abteilungen der drei Länder aufzuzeigen. Zur Zielerreichung wurden systematisierende Experteninterviews mit insgesamt 15 onkologischen Pflegefachpersonen in Kanada, der Schweiz und Deutschland zur Gewinnung von berufsbezogenem Betriebs-, Kontext- und Deutungswissen geführt. Um die verschiedenen Wissensausprägungen in der Interviewführung separat behandeln und analytisch unterscheiden zu können, wurde ein Interviewleitfaden mit unterschiedlichen thematischen Fragenkomplexen genutzt. Die erhobenen Daten wurden mittels der inhaltlich strukturierenden, qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Durch den Ländervergleich konnten unterschiedliche Schwerpunktsetzungen der familienzentrierten Versorgung in den drei Ländern sichtbar gemacht werden. In den deutschen Abteilungen lag der Schwerpunkt der familienzentrierten Versorgung auf pflegerische Beratungsgespräche sowie auf der Organisation von Informationsveranstaltungen und Kursen für Familien. Den Mittelpunkt der familienzentrierten Versorgung in Kanada bildeten interprofessionelle Familiengespräche. In der Schweiz erfolgte der Einbezug Angehöriger insbesondere mittels familienzentrierter Aufnahme- und Beratungsgespräche. Aufgrund unterschiedlicher Rahmenbedingungen sind zur Übertragung einzelner, in anderen Ländern etablierter familienzentrierter Maßnahmen in den eigenen Kontext, die Transferbedingungen genau zu prüfen. Insbesondere in den deutschen onkologischen Abteilungen ist es notwendig, vor der Implementierung bestimmte Vorbedingungen herzustellen.

Identiferoai:union.ndltd.org:uni-osnabrueck.de/oai:repositorium.ub.uni-osnabrueck.de:urn:nbn:de:gbv:700-201909202005
Date20 September 2019
CreatorsZimansky, Manuel
ContributorsProf. Dr. Hartmut Remmers, Prof. Dr. Thomas Foth
Source SetsUniversität Osnabrück
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis
Formatapplication/pdf, application/zip
Rightshttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/

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