Die einsätzige Fantasie für Flöte und Klavier (1985-86) entstand als eine meiner ersten Arbeiten im Rahmen meines Aufbaustudiums Komposition bei Ulrich Leyendecker in Hamburg.
Zu Beginn wird eine Tonfolge in Engführung imitiert, wobei die Flöte als Mittelstimme von den beiden Klavierlinien „eingepackt“ wird, ein Effekt, der auf eine Anregung meines Lehrers zurückgeht. Die schwebende Tonalität dieses Themas ist von F-Dur mit hinzugefügter kleiner Sexte des geprägt, eine Tongruppe, die bei aller harmonischen Freiheit für mich eine Art Klangzentrum bildete. Dass ein zweites zunächst vom Klavier allein vorgetragenes Thema in der Dominanttonart C-Dur steht, kann man als Anlehnung an die Sonatensatzform werten. Ein Triolenmotiv erinnert an die 9. Klaviersonate op. 68 von Alexander Skrjabin, aus der an späterer Stelle ein kurzes, wörtliches Zitat im Klavierpart erklingt.
Bei der nochmaligen Durchsicht des Werkes fiel mir auf, dass die Fantasie stärker als frühere Kompositionen von mir bereits wesentliche Merkmale meines heutigen Stils in motivischer, rhythmischer und harmonischer Hinsicht enthält. Ich halte es für so interessant, dass ich mich 2017 entschieden habe, es abgesehen von redaktionellen Kleinigkeiten (Korrekturen offenkundiger Fehler, Ergänzung einiger Dynamik- und Artikulationsangaben, enharmonische Verwechslungen) unverändert im Notenschreibprogramm SIBELIUS neu zu setzen.
Das Werk erschien 1992 auf meiner ersten CD „Kammermusik“.
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:17091 |
Date | 01 February 2018 |
Creators | Drude, Matthias |
Publisher | Matthias Drude |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | info:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:MusicalNotation, info:eu-repo/semantics/other, doc-type:Image |
Rights | info:eu-repo/semantics/openAccess |
Relation | urn:nbn:de:bsz:14-db-id3802652142 |
Page generated in 0.0017 seconds