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Chlorocresol als Konservierungsstoff in Medikamenten : Serumspiegel und in-vitro-Effekte bei Veranlagung zur Malignen Hyperthermie / Chlorocesol as preservative in drugs: serumconcentration and in-vitro-effects on predisposition of malignant hyperthermia

Bei der Malignen Hyperthermie (MH) handelt es sich um eine autosomal-dominant vererbbare Erkrankung mit variabler Penetranz und Expressivität. Es kommt zu einem übermäßigen Calciumeinstrom in die Skelettmuskelzelle nach Triggerexposition aufgrund einer Fehlfunktion des verantwortlichen Ryanodinrezeptors (RYR1). Bei den bekannten Triggern handelt es sich um depolarisierende Muskelrelaxantien und volatile Anästhetika wie Halothan, aber auch andere Stoffe können diese Triggerfunktion ausüben. Das Phenolderivat Chlorocresol, ein in vielen Medikamenten gebräuchliches Konservierungsmittel, wird als fragliche Triggersubstanz bezüglich ihres Effektes auf die Skelettmuskulatur von MHS gegenüber MHN-Patienten im In-Vitro-Kontraktur-Test (IVCT) getestet. Zudem wurden mit der high pressure liquid chromatography (HPLC) die Serumkonzentrationen an Chlorocresol von Patienten gemessen, welche vor einer Bypassoperation eine definierte Menge eines chlorocresolhaltigen Heparinpräparates erhalten haben. Chlorocresol zeigt im IVCT eine signifikante Differenz zwischen MHN- und MHS-Patienten. Somit ließe sich dieser Stoff auch in der Diagnostik der MH einsetzen. Die Serumwerte von Chlorocresol bei Patienten, die eine definierte Dosis an chlorocresolhaltigen Heparin erhalten haben, lagen unter der Nachweisgrenze, welche wiederum deutlich unter der im IVCT gefundenen für eine Muskelkontraktur erforderlichen Mindestkonzentration an Chlorocresol lag. Folglich scheint keine Gefahr für MH-Träger, durch Gaben von üblichen Mengen an chlorocresolhaltigen Medikamenten eine MH-Krise auszulösen. / The phenol derivate Chlorocresol (4CMC), used as preservative in several drugs such as heparin formulas, is known for its activation of the ryanodine receptor responsible for malignant hyperthermia (MH). First we studied the effects of 4CMC on MHS- and MHN-Patients using the in-vitro-contracture-test, then we measured serum concentration of 4CMC after heparinization in cardiopulmonary bypass patients using HPLC. 4CMC showed significant differences between MHN- and MHS-patients. Therefore 4CMC might be useful in diagnostics of MH. In our testes patients serum concentration of 4CMC lay below the threshold of our HPLC testing, which is explicitly below the 4CMC-concentration causing a contracture in MHS-muscles. Thus, MHS patients seem not to be at risk from clinical heparin formulas containing 4CMC.

Identiferoai:union.ndltd.org:uni-wuerzburg.de/oai:opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de:2091
Date January 2006
CreatorsRitter, Lutz
Source SetsUniversity of Würzburg
Languagedeu
Detected LanguageGerman
Typedoctoralthesis, doc-type:doctoralThesis
Formatapplication/pdf
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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