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Messung von Fatigue bei Krebspatienten

FATIGUE: Fatigue ist eine Form chronischer Erschöpfung mit körperlichen, emotionalen und kognitiven Symptomen und wird im Allgemeinen unter den Begriff „chronisches Erschöpfungssyndrom“ gefasst. Fatigue zählt bei Patienten mit Krebs zu den häufigsten Nebenwirkungen und wird bei ihnen als „krebsbezogene Fatigue“ bezeichnet. Die Folgen von Fatigue schränken die Lebensqualität und Autonomie der Patienten ein und haben ökonomische Konsequenzen. Besonders schwer wiegen die Folgen bei jungen Patienten, die sich in einer weichenstellenden Lebensphase befinden.
URSACHEN: Die genauen Ursachen oder Mechanismen von Fatigue sind bisher nicht eindeutig geklärt, jedoch sind zwei wesentliche Entstehungswege zu unterscheiden. Zum einen kann Fatigue in der peripheren, zum anderen im zentralen Nervensystem entstehen.
Messung und Diagnose:
Diese Unterscheidung hat Konsequenzen für die Messung von Fatigue bei Krebspatienten. Bei der Messung peripher vermittelter Fatigue genügt es, die körperlichen Symptome zu erfassen; bei zentral vermittelter (krebsbezogener) Fatigue sind alle drei Symptomarten gleichermaßen in Betracht zu ziehen, weil sie unabhängig voneinander auftreten können. Ungeachtet dieser Konsequenzen wird krebsbezogene Fatigue in der Diagnostik als Syndrom aus hauptsächlich körperlichen Symptomen betrachtet und emotionale sowie kognitive Symptome erhalten nur eine untergeordnete Bedeutung.
MESSPROBLEME: Ein wesentliches Problem bei der Messung von Fatigue ist somit die fehlende Unterscheidung oder Vermischung von körperlicher, emotionaler und/oder kognitiver Fatigue. Eine weitere Einschränkung betrifft den Umstand, dass in der Onkologie bisher kein Fragebogen als Screening-Instrument auf diese Diagnosekriterien bezogen wurde. Damit ist unklar, ob mit den Fragebögen die diagnostizierte Fatigue überhaupt valide erfasst werden kann. Ein weiteres Problem betrifft die Vielzahl an verwendeten Fragebögen, denn dadurch sind Vergleiche zwischen den Ergebnissen von verschiedenen Fragebögen nicht möglich und Forschungsergebnisse können nicht aufeinander bezogen werden.
FRAGESTELLUNG: In der Dissertation werden zwei Artikel vorgestellt, die auf diese Probleme eingehen. Im ersten Artikel werden die psychometrischen Eigenschaften eines Fatigue-Fragebogens geprüft und ein cutoff für junge Erwachsene mit Krebs vorgeschlagen, mit dem Kandidaten für ein diagnostisches Interview bezüglich Fatigue identifiziert werden können. Im zweiten Artikel wird eine gemeinsame Metrik für sechs verschiedene Fatigue-Fragebögen vorgestellt, die es ermöglicht Messergebnisse eines Fragebogens in einen anderen umzurechnen.
ERGEBNISSE: Der im ersten Artikel geprüfte Fragebogen zeigte gute psychometrische Eigenschaften, er kann die drei Formen von Fatigue statistisch voneinander unterscheiden und eignet sich daher besonders für die differenzierte Erfassung von Fatigue, die bei Patienten mit Krebs erforderlich ist. Die im zweiten Artikel vorgestellte gemeinsame Metrik ermöglicht den Vergleich von Messwerten unterschiedlicher Fatigue-Fragebögen hinsichtlich der in allen sechs Fragebögen erfassten körperlichen Fatigue.
SCHLUSSFOLGERUNGEN: Aus dem Ergebnis, dass Fatigue bei Krebspatienten eher zentral als peripher vermittelt wird, aber die Diagnosekriterien auf periphere Fatigue fokussieren, lässt sich folgern, dass einige Patienten an Fatigue leiden, aber nicht behandelt werden. Für Praxis und Forschung bedeutet dies, dass Fatigue bei Krebspatienten differenziert berücksichtigt und erforscht werden sollte, denn eine die drei Symptomarten von Fatigue unterscheidende Betrachtungsweise kann zu einem besseren Verständnis der zugrunde liegenden Mechanismen führen und dadurch die Versorgung von Krebspatienten mit Fatigue langfristig verbessern. Der Vergleich von Ergebnissen anhand der vorgestellten Metrik kann dazu beitragen.:Abkürzungsverzeichnis ............................................................................... 2
1. Einleitung und Hintergrund ....................................................................... 3
1.1 Fatigue allgemein ............................................................................... 3
1.2 Fatigue bei Krebspatienten ...................................................................... 4
1.3 Prävalenz und Folgen von Fatigue ................................................................ 5
1.4 Potenzielle Ursachen von Fatigue ................................................................ 6
1.5 Diagnostik und Messung krebsbezogener Fatigue ................................................... 7
1.6 Therapie von Fatigue ............................................................................ 8
1.7 Eine besondere Fokusgruppe: Adoleszente und junge Erwachsene mit Krebs .......................... 9
2. Probleme bei Messung und Erforschung von Fatigue ................................................ 11
2.1 Anforderungen an ein Instrument zur Erfassung krebsbezogener Fatigue ........................... 11
2.2 Fragestellung des ersten Artikels: Screening nach Fatigue bei jungen Krebspatienten ............ 12
2.3 Fragestellung des zweiten Artikels: Vergleichbarkeit verschiedener Fatigue-Instrumente ......... 13
3. Zugehörige Artikel .............................................................................. 15
3.1 Erster Artikel: Ein cutoff für junge Erwachsene mit Krebs ...................................... 15
3.2 Erster Artikel: Appendix ....................................................................... 27
3.3 Zweiter Artikel: Eine Metrik für Fatigue ....................................................... 39
3.4 Zweiter Artikel: Appendix 1, Item parameters ................................................... 60
3.5 Zweiter Artikel: Appendix 2, Crosswalk tables .................................................. 63
3.6 Zweiter Artikel: Appendix 3, Bland-Altman plots ................................................ 71
4. Diskussion ...................................................................................... 73
4.1 Zentrale Ergebnisse ............................................................................ 73
4.2 Limitationen: Schwächen und Stärken ............................................................ 74
4.3 Schlussfolgerungen für Praxis und Forschung .................................................... 75
5. Zusammenfassung der Arbeit ...................................................................... 76
6. Literaturverzeichnis ............................................................................ 80
7. Anhang .......................................................................................... 85
7.1 Darstellung des eigenen Beitrages zur Promotionspublikation 1 .................................. 86
7.2 Darstellung des eigenen Beitrages zur Promotionspublikation 2 .................................. 87
7.3 Erklärung über die eigenständige Abfassung der Arbeit .......................................... 88
7.4 Verzeichnis wissenschaftlicher Veröffentlichungen .............................................. 89
Danksagung ......................................................................................... 92

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:70710
Date05 May 2020
CreatorsFriedrich, Michael
ContributorsUniversität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/acceptedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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