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Steilheit und Reproduzierbarkeit der elektronischen Registrierung der Gelenkbahnnei-gung in Abhängigkeit von der Befestigung am Unterkiefer

Die vorliegende Studie untersuchte die Wiederholbarkeit der Aufzeichnung von Unterkiefer-bewegungen und die Steilheit der Kiefergelenkbahn in Abhängigkeit von der Befestigungs-methode der Registrierapparatur an der Unterkieferzahnreihe. Der Untersucher zeichnete dazu in zwei zeitlich getrennten Sitzungen Protrusions- und Mediotrusionsbewegungen von Probanden auf. Er befestigte dabei den Registrierbogen mit drei unterschiedlichen Verfah-ren am Unterkiefer: mit einem okklusionsbedeckenden, periokklusalen Löffel, mit einer Okklusionsklemme und einem paraokklusalen Löffel. Zwei Methoden bedecken die Unterkie-ferzahnreihe und erhöhen die vertikale Kieferrelation. Bei der dritten Methode hingegen befestigte der Untersucher den Unterkieferbogen an den Labialflächen der Unterkieferzähne mit ungestörter habitueller Interkuspidation.
Die mittlere, über alle Befestigungsmethoden gemessene, sagittale Gelenkbahnneigung be-trug 44,74 ° bei 3 mm und 42,65 ° bei 5 mm Gelenkbahn. Der Bennett-Winkel nahm Werte von 10,96 ° (3 mm) und 10,17 ° (5 mm) an. Die sagittale Kiefergelenkbahn differierte bei den unterschiedlichen Befestigungsmethoden statistisch signifikant und klinisch relevant. Die Messung mit paraokklusaler Befestigung des Unterkieferbogens erzielte sagittale Kondylen-bahnneigungen, die im Mittel 7,94 ° (3 mm) und 9,46 ° (5 mm) steiler waren als die mit der Okklusionsklemme gemessenen Neigungen. Die Wiederholbarkeit war bei allen Gruppen innerhalb einer Sitzung exzellent, unterschied sich jedoch beim Vergleich beider Sitzungen statistisch signifikant. Die Gelenkbahnaufzeichnung mittels paraokklusaler Befestigung des Unterkieferbogens war exzellent wiederholbar. Unter Benutzung des periokklusalen Löffels und der Okklusionsklemme sank die Reliabilität statistisch signifikant und klinisch relevant ab.
Die Untersuchung zeigte darüber hinaus, dass verschiedene Messsysteme mit unterschiedli-chen Bezugsebenen und -punkten arbeiten und die in der Literatur zu findenden Werte für Gelenkbahnneigungen daher kaum vergleichbar sind.
Für die Programmierung virtueller und voll adjustierbarer Artikulatoren sollte daher, wenn möglich, die paraokklusale Befestigung für die Messung der Kiefergelenkbahnen Anwendung finden.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa.de:bsz:15-qucosa-222205
Date27 April 2017
CreatorsWagner, Philipp
ContributorsUniversität Leipzig, Universitätsklinikum Leipzig AöR/ Department für Kopf- und Zahnmedizin, Prof. Dr. Thomas Reiber, Prof. Dr. Holger Jakstat, Prof. Dr. Dr. Thomas Hierl
PublisherUniversitätsbibliothek Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
Languagedeu
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis
Formatapplication/pdf

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