Return to search

Blindenspezifische Methoden für das User-Centred Design multimodaler Anwendungen

Multimodale Anwendungen bieten den blinden Benutzern neue Möglichkeiten und Chancen, die durch Verlust des Sehsinnes entstandenen Defizite über andere Sinneskanäle auszugleichen. Die benutzerorientierte Gestaltung ist der sicherste Weg, um interaktive Systeme gebrauchstauglich zu gestalten. Dabei sind die Benutzer hauptsächlich an zwei Aktivitäten beteiligt. Dies sind die Nutzungsanforderungsanalyse und die Evaluation. Hinsichtlich dieser zwei Aktivitäten wurden in der vorliegenden Arbeit Usability-Methoden untersucht bzw. neu entwickelt, um die nutzerzentrierte Gestaltung multimodaler Anwendungen für blinde Benutzer zu unterstützen.

Bezogen auf die Aktivität Nutzungsanforderungsanalyse wurde ein Verfahren entwickelt, welches speziell die Besonderheiten blinder Benutzer und multimodaler Anwendungen bei der Nutzungsanforderungsanalyse berücksichtigt. Zusätzlich wurden zwei Schritte des Verfahrens, die Erstellung mentaler Modelle und die Modalitätsauswahl, die speziell auf den Kontext multimodaler Anwendungen für blinde Benutzer ausgerichtet sind, weiter vertiefend untersucht. Für den Schritt Erstellung mentaler Modelle wurden zwei Erstellungsmethoden, Teaching-Back und Retrospective Think-Aloud, mit blinden Benutzern untersucht. Dabei sind sowohl die Gestaltung vom Teaching-Back als auch der Vergleich beider Methoden von Interesse. Für den Schritt Modalitätsauswahl stand die Analyse des multimodalen Nutzerverhaltens blinder Benutzer im Mittelpunkt. Vier Eingabemodalitäten, Sprache, Touchscreen-Gesten, Touchscreen-Tastatur und Touchscreen-Braille bzw. deren Kombinationen wurden unter Einfluss von acht Aufgabentypen bei der Bedienung einer mobilen multimodalen Navigationsanwendung untersucht.

In Hinblick auf die Usability-Evaluationsmethoden wurde zuerst das Augenmerk auf die Auswertung und die Erhebung mentaler Karten von blinden Benutzern gerichtet, da sie eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Navigationssystemen spielen. Zwei Auswertungsmethoden für mentale Karten hinsichtlich des Überblicks- und Routenwissens wurden entwickelt. Beide Methoden ermöglichen es, die mentalen Karten anhand speziell entwickelter Bewertungskriterien, wie Anzahl der Elemente und Eigenschaften der Straßen, quantitativ zu bewerten. Bezüglich der Erhebung mentaler Karten wurden zwei Erhebungsmethoden – Rekonstruktion mit Magnetstreifen und verbale Beschreibung – mit blinden Probanden hinsichtlich unterschiedlicher Aspekten untersucht.

In zwei weiteren Untersuchungen wurden taktiles Paper-Prototyping und computerbasiertes Prototyping für die frühen Entwicklungsphasen bzw. Labor- und synchroner Remote-Test für die späteren Entwicklungsphasen mit blinden Benutzern verglichen. Dabei wurden die Effektivität der Evaluation, die Erkenntnisse und Erfahrungen der Probanden sowie des Testleiters als Vergleichskriterien in beiden Untersuchungen eingesetzt.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa.de:bsz:14-qucosa-155392
Date18 November 2014
CreatorsMiao, Mei
ContributorsTechnische Universität Dresden, Fakultät Informatik, Prof. Dr. rer. nat. habil. Gerhard Weber, Prof. Dr. rer. nat. habil. Gerhard Weber, Prof. Dr. Christian Stary
PublisherSaechsische Landesbibliothek- Staats- und Universitaetsbibliothek Dresden
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
Languagedeu
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis
Formatapplication/pdf

Page generated in 0.0028 seconds