Übergewicht und Adipositas nehmen in unsere Gesellschaft einen zunehmend höheren Stellenwert ein. Diese Arbeit beschäftigt sich mit den 1-Jahresergebnissen des multimodalen Adipositasprogramms des Klinikums St. Georg. Mit der vorübergehenden Implantation eines Magenballons, einer „Very low caloried Diet“ und einer intensiven Langzeitbetreuung sollen für Patienten mit morbider Adipositas Grad III (BMI ≥ 40 kg/m²) vor einer eventuellen chirurgischen Intervention die konservativen Möglichkeiten ausgeschöpft werden.
Dazu wurden folgende Fragestellungen bearbeitet:
1. Welche BMI-Reduktion und welcher EWL sind in einem Jahr möglich?
2. Gibt es abhängige Faktoren auf den Gewichtsverlust?
3. Zu welchen Veränderungen der Körperzusammensetzung kommt es im Rahmen des Gewichtsverlustes?
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Insgesamt wurden die Ergebnisse von 65 Patienten ausgewertet, die das Programm zwischen März 2009 und Juni 2011 absolviert hatten. Mit dem Fragebogen zum Essverhalten von Pudel und Westenhöfer wurden die Störbarkeiten beim Essverhalten, sowie bereits stattgefundene Diätversuche erfasst. Außerdem konnten so Daten über den Schulabschluss und die Lebenssituation gewonnen werden.
Mit der Bioelektrischen Impedanzanalyse, die in dreimonatigen Abstand durchgeführt wurde, konnte die Veränderung der Körperzusammensetzung der Patienten während der Gewichtsreduktion verfolgt werden.
Nach einem Jahr zeigte sich eine hochsignifikante BMI-Reduktion von 11,2 kg/m² und ein EWL von im Mittel 35 %. Desweiteren konnte eine hochsignifikante Reduktion des Körperfetts von 26,1 kg verzeichnet werden.
Patientenbezogende Faktoren, wie Geschlecht, Alter oder Bildung hatten zu keiner Zeit einen signifikanten Einfluss auf den Abnehmerfolg. So ist es Jedem möglich, in diesem konservativen Programm mit Motivation und Selbstdisziplin einen adäquaten Gewichtsverlust zu erreichen.
Unsere Ergebnisse zeigen, dass im Rahmen eines multimodalen Adipositasprogramms eine signifikante Gewichtsreduktion erreicht werden kann, die mit den Ergebnissen der bariatrischen Operationen vergleichbar ist.
So können in multimodalen Programmen konservative Optionen maximal ausgeschöpft und die Operationsindikation selektiver gestellt werden.
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa.de:bsz:15-qucosa-129756 |
Date | 12 December 2013 |
Creators | Jähnert, Ingrid |
Contributors | Klinikum St. Georg gGmbH Leipzig Akademisches Lehrkrankenhaus für die Universität zu Leipzig, Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie, Abteilung für klinische Ernährung, Prof. Dr. med. habil Arved Weimann, Prof. Dr. med. Matthias Blüher, Prof. Dr. med. Stephan Bischoff, Prof. Dr. med. Mathias Faßhauer |
Publisher | Universitätsbibliothek Leipzig |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | deu |
Detected Language | German |
Type | doc-type:doctoralThesis |
Format | application/pdf |
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