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Analyse der intra- und postoperativen Schmerztherapie bei Kindern mit leichten bis mittelstarken postoperativen Schmerzen an der Universität Leipzig im Zeitraum von 2005 bis 2007

Bibliographische Beschreibung:

Sontowski, Thomas

Analyse der intra- und postoperativen Schmerztherapie bei Kindern mit leichten bis mittelstarken postoperativen Schmerzen an der Universität Leipzig im Zeitraum von 2005 bis 2007

Universität Leipzig, Dissertation
106 Seiten, 120 Literaturangaben, 10 Abb., 41 Tab., 9 Anlagen

Kurzreferat:
In der vorliegenden Arbeit erfolgte die Analyse der intra- und postoperativen Schmerztherapie sowie die nachfolgende Schmerzsituation im Aufwachraum des Fachbereichs Kinderanästhesiologie der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie an der Universität Leipzig bei Operationen mit leichten bis mittelstarken postoperativ zu
erwartenden Schmerzen.

Ziel war es, einen Beitrag zur Weiterentwicklung des internen Qualitätsmanagements in der Kinderschmerztherapie zu erarbeiten, da externe Studien zeigten, dass dies oftmals erhebliche Mängel aufweist, und nicht die Standard- und Qualitätskriterien erfüllt, wie sie bei Erwachsenen vorhanden sind.

Insgesamt wurden 420 kinderchirurgische Patienten im Zeitraum von Juni 2005 bis Juli 2007 ausgewertet, wobei sich die Untersuchung in einen prospektiven und in einen retrospektiven Teil untergliederte.

Es zeigte sich, dass intraoperativ ein Großteil der Kinder (89,3%) ein Opioid erhielt (am häufigsten Alfentanil) und ebenso ein hoher Anteil der Kinder intraoperativ ein Nichtopioid erhielt (am häufigsten Metamizol (94%)). Techniken der Regionalanästhesie fanden innerhalb des Untersuchungszeitraumes selten Anwendung (2,9%).

Die intraoperative Standardschmerztherapie, welche die Kombination eines Opioids mit einem Nichtopioid im Sinne einer multimodalen Analgesie vorsah, wurde in 66,4% der Fälle durchgeführt.

Postoperativ erhielt ein Großteil der kinderchirurgischen Patienten (75,0%) eine medikamentöse Schmerztherapie. 71,0% der Kinder bekamen nach der Operation ein Opioid verabreicht. Der klinikeigene postoperative Schmerztherapiestandard, der eine zeitnahe gewichtsadaptierte intravenöse Gabe von Piritramid im Sinne einer präventiven Analgesie vorsah, wurde bei 66,9% der behandelten Kinder angewandt.

Weiterhin wurden verschiedene Gruppenvergleiche vorgenommen (ambulant vs. stationär, leichte vs. mittelstark zu erwartende postoperative Schmerzen und pro- vs. retrospektiv).
So bekamen stationär aufgenommene Kinder im Vergleich zu ambulanten Patienten intraoperativ signifikant häufiger Opioide und größere Mengen an Alfentanil appliziert. Im Aufwachraum erhielten die stationären Patienten signifikant häufiger eine Schmerztherapie, die Standardschmerztherapie sowie höhere Dosen an Piritramid.
Bei Operationen mit mittelstarken zu erwartenden Schmerzen im Vergleich zu Eingriffen mit leichter Schmerzintensität erfolgte intraoperativ signifikant häufiger die Verabreichung von Opioiden und postoperativ eine signifikant häufigere Applikation der Standardschmerztherapie sowie höhere Dosen von Piritramid.
Die prospektive Gruppe erhielt während der Operation signifikant häufiger die Standardschmerztherapie im Vergleich zur retrospektiven Patientengruppe. Analog erfolgte postoperativ signifikant häufiger die Applikation der Standardschmerztherapie sowie höhere Dosen an Piritramid.

Erstmalig wurde im prospektiven Teil dieser Studie die Schmerzsituation im Aufwachraum mittels eines speziell entwickelten Schmerzerfassungsbogen untersucht. Die Schmerzerfassung erfolgte hierbei mithilfe der Kindlichen Unbehagen- und Schmerzskala (KUSS) nach Büttner, der Smiley-Analog-Skala sowie der Schulnotenskala, wobei die Beurteilung präoperativ, direkt bei Ankunft im Aufwachraum sowie nach ein und zwei Stunden postoperativ stattfand.

Ein zentrales Untersuchungsergebnis dieser Studie zeigt, dass für durchschnittlich 84,8% der Kinder die Schmerzsituation während des Aufenthaltes im Aufwachraum ausreichend gut war.

Ein Vergleich zwischen Patienten mit ausreichender und noch verbesserungswürdiger Schmerztherapie - vorgenommen innerhalb der prospektiven Studiengruppe - zeigte, dass die intraoperative Verabreichung von Opioid- und Nichtopioidanalgetika den Zufriedenheitsgrad in der Schmerzsituation tendentiell optimierte bzw. bei der Durchführung der intraoperativen Standardschmerztherapie das Schmerzoutcome signifikant verbesserte.
Weiterhin war die Schmerzsituation bei Patienten im Aufwachraum, denen Piritramid nach postoperativem Schmerztherapiestandard verabreicht wurde, signifikant besser.

Anhand dieser Arbeit wird die Bedeutung der Anwendung einer multimodalen Analgesie und präventiven Schmerztherapie sowie der hohe Stellenwert der Einführung bzw. Realisierung von Therapie- und Überwachungsstandards, Schmerzerfassung und
-dokumentation für eine qualitativ ausreichende, gute intra- und postoperative Schmerztherapie bei Kindern deutlich.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa.de:bsz:15-qucosa-71824
Date15 August 2011
CreatorsSontowski, Thomas
ContributorsUniversität Leipzig, Medizinische Fakultät, PD Dr. med. habil. Ullrich Burkhardt, Univ.-Prof. Dr. med. Udo Kaisers, Univ.-Prof. Dr. med. Holger Till
PublisherUniversitätsbibliothek Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
Languagedeu
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis
Formatapplication/pdf

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