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Untersuchung der Prävalenz und der klinischen Bedeutung von Bogengangsdehiszenzen in Computertomographie und Magnetresonanztomographie / Prevalence and clinical significance of semicircular canal dehiscence

In der vorliegenden Studie wurden zwei Patientenkollektive untersucht, um zum einen die Prävalenz und zum anderen die klinische Bedeutung von Bogengangsdehiszenzen zu erfassen. Des Weiteren wurde bei Patienten, bei denen sowohl eine MRT als auch eine CT des Felsenbeins zur Verfügung standen, die Vergleichbarkeit dieser beiden Bildgebungs- modalitäten bei der Beurteilung von Bogengangsdehiszenzen geprüft. Zur Berechnung der Prävalenz von Bogengangsdehiszenzen wurde ein Kollektiv gewählt, bei dem eine Schnittbildgebung des Felsenbeins vorliegt und von dem kein Zusammenhang mit dem Auftreten von Bogengangsdehiszenzen vermutet werden kann (Patienten mit Akustikusneurinom aus dem Archiv des Klinikums Fulda). Bei 2,1 % der Patienten bzw. 1,1 % der beurteilbaren Felsenbeinen wurde eine Grad 2, d.h. sichere Dehiszenz, bei 11,3 % der Patienten bzw. 7,3 % der Felsenbeine eine Grad 1, d.h. mögliche Dehiszenz festgestellt. Zur Ermittlung der klinischen Relevanz von Bogengangsdehiszenzen wurden 400 CTs und MRTs der Schädelbasis auf das Auftreten von Dehiszenzen hin untersucht. Von den Patienten mit Grad 2 Dehiszenzen wurde die Krankenakte aus dem Archiv angefordert und nach Symptomen gesucht, die in Zusammenhang mit der Bogengangsdehiszenz stehen könnten. Als Kontrolle wurden den 20 Fällen jeweils ein Patient gleichen Geschlechts und etwa gleichen Alters in matched - pair Technik zugeordnet. In 90,9 % der Fälle und bei 82,8% der Patienten aus dem Kontrollkollektiv (jeweils bezogen auf die einzelnen Felsenbeine) trat eine Innenohrschwerhörigkeit auf, bei 8,7 % der Fälle und 7,3 % der Kontrollen trat ein Ohrgeräusch auf. Bei 15 % der Patienten mit Grad 2 Dehiszenz wurde eine Schwindelsymptomatik, bei 10 % eine angeborene Fehlbildung des Ohres festgestellt; beides war bei keiner der Personen in der Vergleichsgruppe der Fall. Vor allen Dingen bei 4 der 20 Fälle sollte auf Grund der Symptomkonstellation differentialdiagnostisch die Grad 2 Dehiszenz als ursächlich für die klinische Symptomatik in Betracht gezogen werden. Bei 80% der Felsenbeine mit Bogengangsdehiszenz, von denen eine Tonschwellenaudiometrie vorlag, wurde eine Schallleitungsstörung festgestellt. Dagegen wurde bei nur 31 % der Felsenbeine ohne Bogengangsdehiszenz eine solche Schallleitungskomponente beschrieben. In der Korrelation der Graduierung der Bogengangsdehiszenzen in der MRT und der CT wurde kein systematischer Unterschied gefunden. Wir sehen daher beide Bildgebungsmodalitäten als gleichwertig in der Diagnosefindung von Bogengangs- dehiszenzen an. Unsere Studie könnte insofern zur Qualitätsverbesserung des ärztlichen Handelns beitragen, als dass sie den Hinweis liefert, dass vor allem beim Vorliegen einer Fistelsymptomatik bzw. eines Tulliophänomens eine Bogengangsdehiszenz als Differentialdiagnose in Betracht zu ziehen und auch als solche im Befund festzuhalten ist. Dies könnte den weiteren Therapieverlauf entscheidend beeinflussen. / In this study imagery of the temporal bone of two different groups of patients were retrospectively explored in order to determine the prevalence and the clinical significance of semicircular canal dehiscence (SCD). Furthermore the value of MRI and CT for delineation of a SCD was compared. In order to evaluate the prevalence of SCD a collective of patients who underwent a high resolution imagery of the temporal bone for a reason that was not related to SCD (patients with acoustic neuroma) were reviewed. SCD was classified in 3 grades (grade 2 – a part of the cross section of the posterior or superior semicircular canal appeared to over the cortical bone of the petrosal bone and no margin was detectable; grade 1 – no margin between the SC and the liquor was visible but the cross section of the SC appeared to be completely situated in the petrosal bone; grade 0 - a margin between SC and liquor was clearly visible). In 2,1 % of the patients and 1,1% of the temporal bones a grade 2 dehiscence was found; in 11,3% of the patients and 7,3% of the temporal bones respectively a grade 1 dehiscence was found. In order to evaluate the clinical significance of SCD 400 CT and MRI of the base of the skull were reviewed. Clinical records of patients with grade 2 dehiscence were reviewed for symptoms related to SCD. As a control group 20 patients of the same age and gender were matched. In 90,9 % of the patients and 82,8% of the control group respectively a labyrinthine hypacusia was found, in 8,7% of the cases and 7,3 % of the control group respectively tinnitus was reported. 15% of the patients with grade 2 SCD suffered from vertigo, 10% had a congenital malformation of the ear; none of the patients of the control group had either. In 4 of the 20 Patients with SCD the symptoms presented could have been related to the dehiscence. In 80% of the temporal bones with SCD a conductive hearing loss was found, whereas only 31% of the control group presented a conductive hearing loss. MRI and CT was found to be of equal value in the delineation of SCD.

Identiferoai:union.ndltd.org:uni-wuerzburg.de/oai:opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de:3379
Date January 2009
CreatorsHenze, Alexander
Source SetsUniversity of Würzburg
Languagedeu
Detected LanguageGerman
Typedoctoralthesis, doc-type:doctoralThesis
Formatapplication/pdf
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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