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Entwicklung und Validierung eines Inventars zur Erfassung positiver und negativer Attribute des Geschlechtsrollenselbstkonzepts / Development and validation of a gender role inventory with positive and negative attributes

Das Geschlechtsrollenselbstkonzept, das sich im Laufe der Sozialisation in Auseinandersetzung mit den vorherrschenden Vorstellungen der umgebenden Kultur entwickelt, steht in Beziehung zu Affekten, Kognitionen und Verhaltensweisen in einer Vielzahl von Bereichen.

Bisherige GSK-Instrumente messen jedoch nahezu ausschließlich den positiven Aspekt von Maskulinität und Femininität. Die Definition des allgemeinen Selbstkonzepts gibt diese Limitierung auf positive Valenz nicht vor, und aus gesundheitspsychologischer Sicht sowie der Gruppenforschung ist die Bedeutung negativer Eigenschaften zur Selbstbeschreibung bekannt.

Vor diesem Hintergrund wurden sieben aufeinander aufbauende Studien durchgeführt mit dem Ziel ein neues Instrument zu entwickeln, deren Items zum einen kulturell aktuellen Eigenschaften zur Selbstbeschreibung entsprechen und zum anderen die Valenzunterschiede dieser Merkmalsbeschreibungen berücksichtigen.

Nach einer kritischen empirischen Überprüfung des deutschen BSRI, um Schwächen der Items ausschließlich positiver Valenz aufzudecken, wurde eine neue Skala entwickelt, die von Beginn an auch negative Selbstbeschreibungen berücksichtigte um der Komplexität des geschlechtlichen Selbst gerecht zu werden. Aufgrund der Einschätzungen zur Typizität und sozialen Erwünschtheit sowie mit ersten Resultaten aus der Selbstbeschreibung wurde die Auswahl der Items für die Teilskalen vorgenommen. In zwei weiteren Studien wurden schließlich die vier neu entwickelten Teilskalen des neuen GSK-Inventars einer Validierung unterzogen. Jeder der Teilskalen wurden theoriegeleitet spezifische Konstrukte zugeordnet und es konnte nachgewiesen werden, dass alle Teilskalen ihren eigenen Beitrag zur Vorhersage psychologischer Konzepte leisten können. So standen beispielsweise die negativen maskulinen Eigenschaften in engerer Beziehung zu Aggressivität und machtbezogenen Werten als die positiven Aspekte der Maskulinität.

Als Ergebnis dieser Entwicklung stehen am Ende vier kurze, unabhängige, reliable Teilskalen, die positive als auch negative Aspekte von Maskulinität und Femininität abbilden und mittels sehr unterschiedlicher psychologischer Erlebens- und Verhaltenskonstrukte validiert wurden, die die Unabhängigkeit der Skalen belegen und diese für einen Einsatz in der Forschung empfehlen.
Die Einführung einer individuellen Wertkomponente im Zuge der Selbstbeschreibung, angelehnt an das bekannte Erwartungs-mal-Wert Modell der Motivations- und Einstellungsforschung, und die daraus mögliche multiplikative Verknüpfung von Selbsteinschätzung und persönlicher Wichtigkeit der Eigenschaften konnten den Aufklärungswert in Bezug auf unterschiedliche Validierungskonstrukte dagegen nicht verbessern und wurden daher nicht ins das Instrument integriert. / The gender role self concept - developed throughout one’s socialisation - has strong relations to a number of affects, cognitions and behaviours. Instruments to asses that part of the self have yet only relied on mostly positive aspects of masculinity and femininity. However, the definition of the self concept is not limited to that kind of merely positive valence, and from health psychology as well as group research the relevance of negative traits for self description is known and proven.

Hence, in a series of seven studies, new items were developed that reflect actual cultural descriptions of masculinity and femininity including both, traits of positive and negative valence. Following a critical reflection of the German BSRI, to once more identify its weaknesses of positive scales only, four new scales are introduced, based on evaluations of typicality and social desirability. In two studies those four scales were allocated to specific psychological constructs of emotions and behaviours. It was shown that each single scale has its own relevance regarding the gendered self in prediction of validation constructs: negative masculine traits e.g. had a stronger relationship to aggression and power compared to positive aspects of masculinity.

The result of that development and validation process are four short, independent, and reliable scales, that reflect positive as well as negative aspects of masculinity and femininity. The introduction of an individual importance measure as part of the self description - comparable to the expectation-value-model in motivation and attitude research - could not add any predictive power in the validation process and therefore will not be included in the final instrument.

Identiferoai:union.ndltd.org:Potsdam/oai:kobv.de-opus-ubp:5121
Date January 2010
CreatorsBerger, Anja
PublisherUniversität Potsdam, Humanwissenschaftliche Fakultät. Institut für Psychologie
Source SetsPotsdam University
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
TypeText.Thesis.Doctoral
Formatapplication/pdf
Rightshttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/de/

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