Die Sierras Pampeanas in Zentral- und Nordwestargentinien stellen ein ausgeprägtes morphotektonisches Merkmal im Bereich der flach subduzierenden Nazca Platte unter die Südamerikanische Platte zwischen ~27° S und ~33° S dar. Diese flache Subduktion wurde bisher als Ursache für die Heraushebung und Deformation von Höhenzügen innerhalb der Sierras Pampeanas während des Neogens angenommen. Auf Basis von Apatit Spaltspurendatierungen, Zirkon und Apatit (U-Th)/He Thermochronometern sowie K-Ar Datierungen von Störungsletten werden in der vorliegenden Arbeit neue thermochronologische Daten vorgestellt, deren Interpretation eine veränderte Modellvorstellung bezüglich der thermischen, strukturellen und morphotektonischen Entwicklung der argentinischen Sierras Pampeanas aufzeigt. So ist die Abkühlung unter ~175 °C in den Östlichen und Westlichen Sierras Pampeanas auf eine Permo-Triassische flache Subduktion innerhalb dieser Bereiche zurückzuführen, während die Entwicklung des nördlichen Teils des Arbeitsgebietes davon nicht beeinflusst wurde. Im allgemeinen fand während des Mesozoikums weiterhin Abkühlung und Exhumation statt. Nur lokal begrenzte Gebiete, wie z.B. die Sierra de El Gigante, erfuhren eine Wiedererwärmung durch Sedimentablagerung in Riftbecken, die durch Extension im Bereich von reaktivierten spätpaläozoischen Hauptstrukturen gebildet wurden. Die finale Abkühlung und Exhumation zu oberflächennahen Temperaturen erfolgte in den Östlichen und Westlichen Sierras Pampeanas zwischen der späten Kreide und dem Paläogen, wodurch die Theorie, dass diese Bereiche schon seit mindestens der späten Kreide durch ein positives Relief charakterisiert waren, das während des Neogens nur noch unwesentlich weiter ausgebildet wurde, unterstützt wird. Dieses widerspricht der bisher postulierten Modellvorstellung, dass die Heraushebung der pampeanischen Höhenzüge im wesentlichen durch die andine, flache Subduktion begründet sei. Der Bereich der nördlichen Sierras Pampeanas ist dem gegenüber durch eine känozoische Abkühlungsgeschichte charakterisiert, die durch die Heraushebung des Puna Plateaus beeinflusst gewesen ist. In diesem Gebiet geht der finalen Abkühlung und Exhumation im späten Miozän eine Wiedererwärmung, bedingt durch Sedimentablagerung, während des Paläogens und des frühen Neogens voraus.
Identifer | oai:union.ndltd.org:uni-goettingen.de/oai:ediss.uni-goettingen.de:11858/00-1735-0000-0015-A35E-A |
Date | 13 December 2012 |
Creators | Löbens, Stefan |
Contributors | Siegesmund, Siegfried Prof. Dr. |
Source Sets | Georg-August-Universität Göttingen |
Language | English |
Detected Language | German |
Type | doctoralThesis |
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