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Die Welt der Arbeit – Arbeit in der Welt

Das Angebot des Studium universale im Wintersemester 2002/2003 setzt die im Sommer 2002 begonnene interdisziplinäre Vorlesungsreihe zum Rahmenthema „Der arbeitende Mensch“ fort. Das Spektrum der angebotenen Beiträge ist wiederum weit gefasst, damit der ehrgeizige Anspruch dieser Veranstaltung, sowohl die unterschiedlichsten Fächer zu integrieren als auch über die Universität hinaus in die Gesellschaft hinein zu wirken, eingelöst werden kann. Auf diese Weise soll sich ein Forum für den wissenschaftlichen Dialog zwischen Studierenden, Lehrenden und interessierten Bürgern der Stadt konstituieren. Dass sich der Mensch in erster Linie als Arbeitender versteht, sich über seine (Erwerbs-)Arbeit definiert und gesellschaftlich verortet, ist ein Kennzeichen der abendländischen Moderne. Dementsprechend erlebt das Individuum eine tief gehende persönliche Krise, wenn - aus welchen Gründen auch immer - der Arbeitsplatz bedroht ist oder verloren geht. Ausgehend von dieser Beobachtung sind die Themen der Einzelvorträge gewählt: Die beiden ersten Referate sind mit zwei zentralen Fragen in die Zukunft gerichtet: Wie müssen sich Aus- und Weiterbildung anpassen, damit jenseits von obsoleten Entfremdungstheorien eine lebenslang befriedigende, „ganzheitliche“ Tätigkeit möglich wird? Wie müssen sich die „Strukturen“ ändern, damit an dem wichtigen Gut „Arbeit“ möglichst viele Menschen erfolgreich partizipieren können? Der Mittelteil der Vorlesungsreihe ist dem Verlust von Arbeit gewidmet und greift die aktuellen Probleme „Arbeitslosigkeit“ und „Mobbing“ auf. Dazu kommt drittens der krankheits- bzw. unfallbedingte Arbeitsplatzverlust. Der Abschluss des Zyklus versucht sich in einer Relativierung des Gewohnten. „Anders“ ist beispielsweise die Perspektive eines Künstlers, der sich die industrielle Arbeitswelt zum Gegenstand gewählt hat. Zwei Vorträge widmen sich der historischen Entwicklung, die die Folie für das Hier und Heute bilden soll. Ein weiterer kontrastiv angelegter Beitrag stellt Gesellschaftsmodelle vor, die mit dem westlichen Konzept von „Fleiß“ und „Leistung“ wenig anzufangen wissen. Um dabei nicht einer romantisch-verklärenden Zivilisationskritik zu verfallen, schließt sich an diesen Blick über den Zaun Europas das traurige und von den Industrienationen durchaus mitzuverantwortende Problem der Kinderarbeit an, für dessen Darstellung eine Vertreterin von „Terre des hommes“ gewonnen werden konnte.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:72371
Date06 October 2020
PublisherUniversität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:lecture, info:eu-repo/semantics/lecture, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess
Relationurn:nbn:de:bsz:15-qucosa2-722327, qucosa:72232

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