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Tiefes Reinforcement Lernen auf Basis visueller Wahrnehmungen

Die vorliegende Arbeit widmet sich der Untersuchung und Weiterentwicklung selbständig lernender maschineller Lernverfahren (Reinforcement Lernen) in der Anwendung auf visuelle Wahrnehmungen. Zuletzt wurden mit der Einführung speicherbasierter Methoden in das Reinforcement Lernen große Fortschritte beim Lernen an realen Systemen erzielt, aber der Umgang mit hochkomplexen visuellen Eingabedaten, wie sie z.B. von einer digitalen Kamera aufgezeichnet werden, stellt weiterhin ein ungelöstes Problem dar. Bestehende Methoden sind auf den Umgang mit niedrigdimensionalen Zustandsbeschreibungen beschränkt, was eine Anwendung dieser Verfahren direkt auf den Strom von Bilddaten bisher ausschließt und den vorgeschalteten Einsatz klassischer Methoden des Bildverstehens zur Extraktion und geeigneten Kodierung der relevanten Informationen erfordert.

Einen Ausweg bietet der Einsatz von so genannten `tiefen Autoencodern'. Diese mehrschichtigen neuronalen Netze ermöglichen es, selbstorganisiert niedrigdimensionale Merkmalsräume zur Repräsentation hochdimensionaler Eingabedaten zu erlernen und so eine klassische, aufgabenspezifische Bildanalyse zu ersetzen. In typischen Objekterkennungsaufgaben konnten auf Basis dieser erlernten Repräsentationen bereits beeindruckende Ergebnisse erzielt werden. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit werden nun die tiefen Autoencodernetze auf ihre grundsätzliche Tauglichkeit zum Einsatz im Reinforcement Lernen untersucht. Mit dem ``Deep Fitted Q''-Algorithmus wird ein neuer Algorithmus entwickelt, der das Training der tiefen Autoencodernetze auf effiziente Weise in den Reinforcement Lernablauf integriert und so den Umgang mit visuellen Wahrnehmungen beim Strategielernen ermöglicht. Besonderes Augenmerk wird neben der Dateneffizienz auf die Stabilität des Verfahrens gelegt. Im Anschluss an eine Diskussion der theoretischen Aspekte des Verfahrens wird eine ausführliche empirische Evaluation der erzeugten Merkmalsräume und der erlernten Strategien an simulierten und realen Systemen durchgeführt. Dabei gelingt es im Rahmen der vorliegenden Arbeit mit Hilfe der entwickelten Methoden erstmalig, Strategien zur Steuerung realer Systeme direkt auf Basis der unvorverarbeiteten Bildinformationen zu erlernen, wobei von außen nur das zu erreichende Ziel vorgegeben werden muss.

Identiferoai:union.ndltd.org:uni-osnabrueck.de/oai:repositorium.ub.uni-osnabrueck.de:urn:nbn:de:gbv:700-201005196272
Date19 May 2010
CreatorsLange, Sascha
ContributorsProf. Dr. Martin Riedmiller, Prof. Dr. Barbara Hammer
Source SetsUniversität Osnabrück
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis
Formatapplication/pdf, application/zip
Rightshttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/

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