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Wirkungen von Catosal auf den Allgemeinzustand und den Stoffwechsel bei Kühen nach linksseitiger Dislocatio abomasi sowie bei Kühen im peripartalen Zeitraum

Catosal ist ein Produkt, das weit verbreitet zur Behandlung von sekundären Keto-sen sowie zu Gebärpareseprophylaxe und Behandlung von Fruchtbarkeitsstörungen eingesetzt wird. Zielstellung: Ziel dieser Studie war es, in zwei Versuchsanordnungen (Studie 1 und Studie 2) zu prüfen, ob Catosal Einfluss auf den klinischen Allgemeinzustand und den Stoffwechsel von Milchkühen in Phasen hoher Belastung nimmt. Versuchsanordnung: Studie 1: Es wurden 30 Kühe mit linksseitiger Dislocatio a-bomasi aus dem Patientengut der Medizinischen Tierklinik Leipzig untersucht. Diese wurden alternierend den beiden Gruppen VG 1 und KG 1 zugeteilt. Der VG 1 wurde vor der Operation 25 ml Catosal intravenös verabreicht. Die KG 1 diente zur Kon-trolle und blieb unbehandelt. In den darauffolgenden Untersuchungen wurden der klinische Allgemeinzustand sowie klinisch-chemische und weitere Parameter unter-sucht. Studie 2: In die Studie wurden 79 Kühe im peripartalen Zeitraum aus einem Milchviehbetrieb in der Nähe von Leipzig einbezogen. Diese wurden alternierend drei Gruppen zugeordnet. VG 2 (n=26) wurde 10 d ante partum (ap) und 3 d post partum (pp) je 25 ml Catosal subcutan (s.c.) verabreicht. Der VG 3 (n=28) wurden 3 d pp und 5-7 d pp je 25 ml Catosal s.c. verabreicht. Die KG 2 (n=25) diente zur Kontrolle und blieb unbehandelt. Jede der drei Gruppen hatte einen Anteil von je 10 Färsen. Das Untersuchungsspektrum wurde anhand der Ergebnisse des ersten Ansatzes modifiziert. Ergebnisse Studie 1: Zwischen VG 1 und KG 1 wurden folgende Unterschiede fest-gestellt: 1) Der klinische Allgemeinzustand verbesserte sich in der VG 1. Dies ließ sich anhand der signifikanten Unterschiede (p<0,05) bei Futteraufnahme und Wie-derkauverhalten (WKV) feststellen. Die Entwicklung der Puls (PF)- und Atemfre-quenzen (AF) in der VG 1 zeigte ein tendenziell (0,1>p>0,05) früheres Erreichen des physiologischen Bereichs. 2) Der Energie-Leber-Stoffwechsel zeigte für die VG 1 ei-ne günstigere Entwicklung. Dies wurde anhand des postoperativen Verlaufs der kli-nisch-chemischen Parameter ß-Hydroxybutyrat (BHB), Glucose, freie Fettsäuren (FFS), Bilirubin, Aspartat-Aminotransferase (ASAT), Glutamat-Dehydrogenase (GLDH), Creatinkinase (CK) und Harnstoff deutlich, wobei für BHB, FFS, ASAT so-wie CK signifikant (p<0,05) geringere Konzentrationen/Aktivitäten in der VG 1 bestanden. Die Gruppenunterschiede von Glucose, Bilirubin und GLDH waren nicht signifikant. 3) Die Vormagenmotorik verbesserte sich post op (0,1>p>0,05). Dies spiegelte sich in der für die VG 1 zeitweise (8 h; 10 h pp: p<0,05) signifikant höheren Pansenmotorik wider. 4) Der Rückgang der Bluteisenkonzentration fiel in der VG 1 post op nicht so stark wie in der KG 1 aus und lag 24 h post op signifikant (p<0,05) über jener der KG 1. Ergebnisse Studie 2: Folgende Unterschiede konnten zwischen den Versuchsgrup-pen VG 2 und VG 3 sowie der KG 2 festgestellt werden: 5) Die Parameter des Stoff-wechsels und des klinischen Allgemeinzustands befanden sich während des gesam-ten Untersuchungszeitraums in allen drei Gruppen im physiologischen Bereich. 6) Die Parameter des Energie-Fettstoffwechsels lagen im physiologischen Bereich und zeigten keine klinisch relevanten Unterschiede zwischen den Gruppen. 7) Körperin-nentemperatur (T), PF sowie AF lagen in der Gruppe VG 23 d pp signifikant (p<0,05) unter denen der VG 3 und KG 2, in allen drei Gruppen jedoch innerhalb des physio-logischen Bereiches. 8) Bei den Mineralstoffen Eisen und Calcium (Ca) konnten in der Gruppe VG 2 3 d pp signifikant (p<0,05) höhere Konzentrationen im Blut be-stimmt werden, wobei bei Ca die geringere Milchleistung der VG 2 berücksichtigt werden musste. 9) Die geringgradig höhere Leukozytenzahl sowie die zeitweise sig-nifikant (3 d pp: VG 2:VG 3: p<0,05) geringere Konzentration an Albumin bei gleicher Gesamteiweißkonzentration im Blut ergaben einen Hinweis auf eine Verbesserung der unspezifischen Immunabwehr. 10) Die Milchleistung der VG 3 lag 45 d pp signifi-kant (p<0,05) über der von VG 2 und KG 2. Auch 100 d pp bestand dieser Unter-schied noch. 11) Die Erstbesamung fand in der VG 2 und VG 3 früher als bei der KG 2 statt (0,1>p>0,05). Bei den Kühen war der Unterschied jedoch signifikant (VG 3:KG 2: p<0,05). Schlussfolgerung: Eine Beeinflussbarkeit einzelner Aspekte des Stoffwechsels sowie des klinischen Allgemeinzustands durch Catosal konnte mit der Studie 1 belegt werden. Bezüglich der Einflüsse von Catosal auf die Leistungsfähigkeit, den Stoffwechsel und den klinischen Allgemeinzustand im peripartalen Zeitraum sind die Ergebnisse in ihrer Gesamtheit nicht eindeutig und bedürfen weiterer Untersuchungen.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa.de:bsz:15-20090923-075510-5
Date23 September 2009
CreatorsGengenbach, Sabine
ContributorsUniversität Leipzig, Veterinärmedizinische Fakultät
PublisherUniversitätsbibliothek Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
Languagedeu
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis
Formatapplication/pdf

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