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Processing fluency and judgment / Verarbeitungsflüssigkeit und Urteilsbildung

To simplify a judgment, people often base it on easily accessible information. One cue that is usually readily available is processing fluency – a metacognitive feeling of ease of cognitive processing. Consequently, processing fluency is used as a cue for many different types of judgment, such as judgment of truth, confidence, and novelty. The present work describes results of three studies investigating various aspects of processing fluency effects on judgment.
Processing fluency has been sometimes equated with speed of a cognitive process. Therefore, response times have been used for evaluation of processing fluency. However, response times in experimental tasks often do not encompass only the time needed for a given process, but also the time needed for a decision based on the resulting information. The study described in Chapter II uses a novel experimental method that enables separation of reading and decision times. The results show that people make a decision about liking of pseudowords faster when the pseudowords are hard-to-pronounce (i.e., disfluent) than when they are moderate in pronounceability. This suggests that response times cannot be used as a proxy for processing fluency when they include the time needed to make a decision.
One of the studies of judgmental effects of processing fluency showed that food additives with easier pronounceable names are judged to be less harmful than those with hard-to-pronounce names. While people encounter food additives that are safe more often, this environmental association may be in the opposite direction for some categories of objects. For example, people are more likely to see names of especially dangerous criminals in the news. Chapter III describes a study which initially tested whether the fluency-safety association may be in the opposite direction for some categories of objects as a consequence of this selective exposure to especially dangerous exemplars. The results did not show support for this hypothesis. Furthermore, subsequent studies suggest that the previously found association between fluency and safety is replicable with the original stimuli used in the previous research, but not with newly constructed stimuli.
Chapter IV describes a study which applied a finding from the processing fluency literature to a positive psychology exercise in order to increase its effectiveness. Namely, the experiment manipulated the number of good things that participants listed daily for two weeks as part of the exercise. While listing more things was considered harder, the number of things listed each day had no effect on effectiveness of the exercise. / Um Urteilsprozesse zu vereinfachen, basieren Menschen diese oft auf leicht zugänglichen Informationen. Eine hierfür immer und jederzeit verfügbare Information ist die Verarbeitungsflüssigkeit – ein metakognitives Gefühl von Leichtigkeit bei der kognitiven Verarbeitung. Verarbeitungsflüssigkeit wird als Information bei vielen verschiedenen Arten von Urteilen genutzt, so beispielsweise bei Urteilen hinsichtlich Wahrheit, Vertrauenswürdigkeit und Neuheit. Die vorliegende Arbeit beschreibt die Ergebnisse von drei Studien, die verschiedene Aspekte des Einflusses von Verarbeitungsflüssigkeit auf Urteilsprozesse untersuchen.
Verarbeitungsflüssigkeit wurde in der Literatur manchmal mit der Geschwindigkeit eines kognitiven Prozesses gleichgesetzt. Daher wurden Reaktionszeiten zur Schätzung der Verarbeitungsflüssigkeit herangezogen. In experimentellen Paradigmen umfassen Reaktionszeiten allerdings oft nicht nur die Zeit, die für den Prozess von Interesse benötigt wird, sondern auch die Zeit, die für eine Entscheidung benötigt wird, die auf der aus dem Prozess resultierenden Information basiert. Die Studie, die in Kapitel II beschrieben wird, verwendet daher eine neue experimentelle Methode, die eine Differenzierung zwischen der Zeit, die zum Lesen, und der Zeit, die für die Entscheidung benötigt wurde, ermöglicht. In den Ergebnissen zeigt sich, dass Menschen schneller eine Entscheidung darüber fällen, wie sehr sie bestimmte Pseudowörter mögen, wenn die Pseudowörter schwer aussprechbar sind (also nicht flüssig verarbeitbar sind) als wenn sie moderat aussprechbar sind. Dieser Befund legt nahe, dass Reaktionszeiten nicht zur Schätzung von Verarbeitungsflüssigkeit herangezogen werden können, da sie auch die Zeit beinhalten, die gebraucht wird, um eine Entscheidung zu treffen.
Eine Studie zum Einfluss von Verarbeitungsflüssigkeit auf Urteilsbildung zeigte, dass Lebensmittelzusatzstoffe mit leicht aussprechbaren Namen im Vergleich zu solchen mit schwer aussprechbaren Namen als weniger gefährlich beurteilt wurden. Während Menschen ungefährlichen Lebensmittelzusatzstoffen öfter begegnen als gefährlichen, könnte dieser Umweltzusammenhang bei anderen Objektkategorien in entgegengesetzter Richtung verlaufen. Zum Beispiel sehen Menschen die Namen von besonders gefährlichen Verbrechern mit einer höheren Wahrscheinlichkeit in den Nachrichten. In Kapitel III wird daher eine Studie beschrieben, die ursprünglich testen sollte, ob der Verarbeitungsflüssigkeit-Sicherheit-Zusammenhang bei manchen Objektkategorien, bei denen man selektiv besonders gefährlichen Exemplaren ausgesetzt ist, in die entgegengesetzte Richtung verläuft. Die Ergebnisse unterstützten diese Hypothese jedoch nicht. Zudem lassen die Ergebnisse weiterer Studien darauf schließen, dass der zuvor gezeigte Zusammenhang zwischen Verarbeitungsflüssigkeit und Sicherheit nur mit den Originalstimuli aus früheren Studien, nicht aber mit neu konstruierten Studien repliziert werden kann.
In Kapitel IV wird eine Studie beschrieben, die einen Befund der Verarbeitungsflüssigkeitsliteratur auf eine Übung aus dem Bereich der Positiven Psychologie anwendet, um deren Effektivität zu steigern. Konkret manipulierte das Experiment die Anzahl an guten Erlebnissen, die die Teilnehmer zwei Wochen lang täglich als Teil der Übung auflisten sollten. Obwohl das Auflisten einer größeren Anzahl an Erlebnissen als schwieriger bewertet wurde, hatte die Anzahl an Erlebnissen, die jeden Tag aufgelistet wurde, keinen Einfluss auf die Effektivität der Übung.

Identiferoai:union.ndltd.org:uni-wuerzburg.de/oai:opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de:14465
Date January 2016
CreatorsBahník, Štěpán
Source SetsUniversity of Würzburg
LanguageEnglish
Detected LanguageGerman
Typedoctoralthesis, doc-type:doctoralThesis
Formatapplication/pdf
Rightshttps://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/deed.de, info:eu-repo/semantics/openAccess

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