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Verbreitung des caninen Herpesvirus (CHV-1) und des Canine Minute Virus (CnMV) unter Zuchthunden in Deutschland und Untersuchungen zur Genexpression des Virusprotein 2 von CnMV

Die Welpensterblichkeit wird auf 10-20 % der lebend geborenen Welpen geschätzt. Zwei Virusinfektionen scheinen bei Welpensterblichkeit und Fruchtbarkeitsstörungen des Hundes eine wesentliche Rolle zu spielen: das canine Herpesvirus Typ 1 (CHV-1) und das Canine Minute Virus (CnMV, synonym Minute Virus of Canines). Ziel der Arbeit war es, die Verbreitung dieser beiden Viren unter Zuchthunden in Deutschland zu untersuchen. Das klinische Erkrankungsbild ist bei beiden Viren ähnlich. Bei erwachsenen Tieren verläuft die Infektion meist unauffällig. Infektionen während der Trächtigkeit können zu Fruchtresorption, Aborten, Missbildungen und Welpensterblichkeit führen. Infizierte Welpen erkranken meist in den ersten drei Lebenswochen und sind apathisch, zeigen Saugunlust, haben Atemwegsprobleme, Erbrechen und leiden oft auch unter Durchfall. Die Mortalität ist hoch. Zwischen Juli 2004 und Oktober 2005 wurden 429 Serumproben gesammelt. Die Bestimmung der Seroprävalenz von CHV-1 erfolgt im Serumneutralisationstest (SNT) mit Madin Darby Canine Kidney (MDCK)-Zellen ohne den Zusatz von Komplement. CnMV-spezifische Antikörper wurden mittels indirekter Immunofluoreszenz (IFT) auf zuvor mit CnMV infizierten Walter Reed Canine Zellen (WRCC) nachgewiesen. Des Weiteren wurden 37 Abstriche, 34 Spermaproben, 16 Kotproben und 37 verstorbene Welpen aus 14 Würfen mittels PCR und Virusisolierung auf CHV-1 und CnMV direkt untersucht. 27,7 % (119/429) aller Serumproben hatten neutralisierende Antikörper gegen CHV-1. Die Seroprävalenz für CnMV beträgt 5,6 % (24/429). Die statistische Auswertung ergab nur für das Geschlecht einen signifikanten Einfluss auf den Serostatus von CHV-1. Alter, Zwingergröße, Anzahl Ausstellungsbesuche und Rasse spielten keine Rolle für die Seroprävalenz von CHV-1. Bei den klinischen Vorberichten Welpensterblichkeit (n = 24) und Fruchtresorptionen (n = 5) ist die Seroprävalenz von CHV-1 mit 37,5 % und 40 % bedeutend höher als die ermittelte Gesamtprävalenz von 27,7 %. Die Untersuchung der Abstriche, Sperma-, Kot- und Organproben von verstorbenen Welpen mittels PCR und zum Teil Virusisolierung auf CnMV und CHV-1 verlief in allen Fällen mit negativem Ergebnis. Der Nachweis von CnMV ist bis heute nur in wenigen Speziallabors möglich. Um die Nachweismöglichkeiten von CnMV zu verbessern und zu vereinfachen, wurde das Virusprotein-2-(VP2)-Gen von CnMV in den Vektor pET22b(+) kloniert. Das am C-terminalen Ende mit einem 6x His-Tag markierte Protein wurde im E.coli-Stamm BL21CodonPlus(DE3)RIL exprimiert, aufgereinigt und als Antigen im ELISA getestet. Die prokaryotische Genexpression des VP2 von CnMV ist für die Etablierung eines diagnostischen ELISA nicht geeignet. Während der Expression aggregierte das Protein zu unlöslichen Inclusion Bodies. Nach Aufreinigung ist das Protein immer noch mit E.coli-Proteinen kontaminiert. Im ELISA zeigte sich das rekombinante Antigen wenig spezifisch. In Fällen von Welpensterblichkeit (n = 14), waren diese in weit weniger Fällen als vermutet CHV-1 oder CnMV bedingt. Insgesamt scheint CnMV in Deutschland weit weniger verbreitet zu sein als in anderen Ländern der Welt.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa.de:bsz:15-qucosa-34374
Date21 July 2006
CreatorsManteufel, Jill
ContributorsUniversität Leipzig, Veterinärmedizinische Fakultät
PublisherUniversitätsbibliothek Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
Languagedeu
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis
Formatapplication/pdf

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