Hintergrund: Der genaue Pathomechanismus zur Entstehung des benignen Faszikulations-
Crampus-Syndrom ist nicht bekannt, und es wurde noch nie eine größere Anzahl
dieser Patienten mittles des threshold trackings untersucht.
Material und Methoden: 18 Patienten mit einem BFCS und 15 gesunde Probanden wurden
mithilfe des threshold trackings, welches eine Methode zur Messung von Exzitabilitätsparametern
von peripheren Nerven in vivo ist, untersucht und die Ergebnisse verglichen.
Ergebnisse: Die stärksten Unterschiede zeigten sich im threshold electrotonus, der
current/threshold relationship und der stimulus-response-curve. Im threshold electrotonus
war insbesondere die Schwellenwertzunahme auf hyperpolarisierende Reize signifikant
geringer bei einer Reizstärke von -40%, -70% und -100% des Kontrollimpulses (p < 0,01).
Die current/threshold relationship war in hyperpolasierender Richtung bei den BFCS Patienten steiler als bei der gesunden Kontrollgruppe (p < 0,05). Außerdem benötigten sie
eine deutlich geringere Reizintensität, um 50% des maximalen Summenaktionspotentials
des Muskels auszulösen (p < 0,05).
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse weisen auf eine veränderte Expression oder Kinetik der
HCN-Kanäle an peripheren Nerven der Patienten mit einem BFCS hin und geben folglich
neue Hinweise auf die Entstehung dieser Erkrankung. Da zum ersten Mal ein
Zusammenhang zwischen der Veränderung der HCN-Kanäle und dem BFCS gezeigt
werden konnte, sollten sich zukünftige Studien darauf konzentrieren, genauere
Informationen über diese Pathologie zu erlangen.
Identifer | oai:union.ndltd.org:uni-goettingen.de/oai:ediss.uni-goettingen.de:11858/00-1735-0000-0028-86AE-5 |
Date | 15 February 2016 |
Creators | Bathon, Melanie |
Contributors | Paulus, Walter Prof. Dr. |
Source Sets | Georg-August-Universität Göttingen |
Language | deu |
Detected Language | German |
Type | doctoralThesis |
Rights | http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/ |
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