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Is de-carbonized development possible? Household emissions and renewable energy in developing countries

Politische Entscheidungsträger stehen heute vor der Herausforderung, dem Klimawandel zu begegnen, ohne das Entwicklungspotential von Entwicklungsländern einzuschränken. In diesem Zusammenhang trägt diese Arbeit zur Beantwortung der Frage bei, ob Entwicklung ohne höheren CO2-Ausstoß  möglich ist. Untersucht werden insbesondere die Emissionen von Haushalten und die mögliche Verbreitung erneuerbarer Energien in Entwicklungsländern. Diese Arbeit geht in vier Punkten über die bisherige Literatur hinaus. Erstens untersucht sie aus der Perspektive eines Entwicklungslandes die CO2-Emissionen von Haushalten und analysiert den Einfluss steigender Einkommen auf Emissionen, unter Berücksichtigung sozio-demografischer Eigenschaften der Haushalte. Zweitens betrachtet sie andere relevante Faktoren wie CO2-und Energieintensität, die steigende Emissionen beeinflussen könnten. Drittens untersucht sie, wie ungleich die Emissionen der Haushalte verteilt sind. Aus der Ungleichheit von Emissionen ergeben sich direkte Konsequenzen für die Reduzierung der CO2-Emissionen von Haushalten. Zuletzt wird die Möglichkeit der Verbreitung verschiedener erneuerbarer Energien in Entwicklungsländern erforscht. Erneuerbare Energien scheinen eine Handlungsoption zur Reduzierung von CO2-Emissionen darzustellen. Sie können helfen, Wachstum in Entwicklungsländern zu fördern, ohne die bereits besorgniserregend hohe Konzentration von klimaschädlichen Gasen in der Atmosphäre weiter zu verschlimmern. Der erste Teil der Dissertation untersucht, wie CO2-intensiv der Lebensstil philippinischer Haushalte ist und analysiert Möglichkeiten, Emissionen und Wohlstand von Haushalten zu entkoppeln. Wir schätzen die CO2-Emissionen der Haushalte, die durch den Konsum verschiedener Güter und Dienstleistungen verursacht werden, indem wir eine Input-Output-Analyse mit den Ausgaben der Haushalte in den Jahren 2000 und 2006 kombinieren. Auf Basis der Schätzung sind die Ausgaben der Haushalte, die im Zusammenhang mit Kraftstoffen, Licht und Transport stehen, die CO2-intensivsten, während diejenigen für kurzlebige Güter am wenigsten CO2-intensiv sind. Die zentralen Ergebnisse sind, dass während sozio-demografische Eigenschaften der Haushalte wichtig für die Erklärung der Höhe von Emissionen sind, keine konkreten Anzeichen für eine Entkopplung von CO2-Emissionen und Wohlstand gefunden wurden. Wenn sich das Konsumverhalten nicht ändert, werden philippinische Haushalte bei steigendem Wohlstand wahrscheinlich einen Lebensstil führen, der mit höherem CO2-Ausstoß einhergeht. Der zweite Teil schlüsselt die Veränderung der Emissionen durch Haushalte auf und untersucht andere relevante Einflussfaktoren wie CO2-Intensität und Energieintensität. Während der erste Teil die starke Korrelation zwischen Emissionen und Einkommen herausarbeitet, wird durch die Aufschlüsselung deutlich, dass diese Korrelation nicht gleichverteilt zwischen allen Haushalten ist. Der Einkommenseffekt ist in ärmeren Haushalten ausgeprägter, während der Effekt der Energieintensität in reicheren Haushalten überwiegt. Dies deutet darauf hin, dass die Energieintensität ein Ansatzpunkt dafür sein kann, Emissionen von Haushalten zu reduzieren. Insbesondere kann der Einsatz energieeffizienter Haushaltsgeräte gefördert werden, ebenso wie kraftstoffsparende Fahrzeuge oder der Zugang zu öffentlichen Transportmitteln. Um die CO2-Emissionen von Haushalten zu reduzieren, muss untersucht werden, wie sich die Emissionen auf die Haushalte verteilen. Jede politische Maßnahme zur Linderung des Klimawandels, die die Reduktion von Emissionen beinhaltet, hat einen direkteren Einfluss in gleicheren Gesellschaften, als in Ungleicheren. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Emissionen sehr ungleich zwischen den Haushalten verteilt sind, dass diese Ungleichheit zunimmt und sich ein großer Anteil der Emissionsungleichheit durch energieintensiven Konsum von Kraftstoffen, Licht und Transport erklärt. Dies legt nahe, dass politische Entscheidungsträger sich auf energieintensiven Konsum fokussieren sollten, um die Ungleichheit von Emissionen zu reduzieren.  Die ersten drei Teile der Arbeit stellen heraus, dass ein großer Anteil der CO2-Emissionen der Haushalte durch energieintensiven Konsum verursacht wird. Dies deutet auf die Notwendigkeit hin, auf emissionsneutrale Energiequellen wie erneuerbare Energien umzusteigen um den Lebensstil der Haushalte zu erhalten oder zu verbessern ohne die globalen Emissionen weiter ansteigen zu lassen. Daher wird im vierten Teil die potentielle Ausbreitung verschiedener erneuerbarer Energiequellen in Entwicklungsländern modelliert  und ihre Bestimmungsfaktoren untersucht. Wir konzentrieren uns auf die Diversifikation, da die meisten erneuerbaren Energien wetterabhängig und dadurch nicht planbar sind, eine Diversifikation aber eine stabile und verlässliche Energieversorgung ermöglicht. Die Ergebnisse zeigen einen robusten nichtlinearen Effekt von Einkommen auf Diversifikation, der sich als grafisch als U-förmige Beziehung zeigt, so dass wir eine weitere Diversifikation erneuerbarer Energiequellen bei steigenden Einkommen in Entwicklungsländern erwarten. Darüber hinaus können technologisch fortschrittlichere Entwicklungsländer, Entwicklungsländer mit ausgebildeten Fachkräften, entwickelten Finanzmärkten, guter Regierungsführung und hohem Rohstoffvorkommen den Einsatz erneuerbarer Energien diversifizieren ohne auf ausländische Direktinvestitionen und Entwicklungshilfe angewiesen zu sein. Wir dokumentieren ferner, dass sich die Diversifizierung erneuerbarer Energiequellen seit Einführung des Kyoto-Protokolls Ende 1997 weiter verbreitet hat. Auf Grundlage der obigen Erkenntnisse können die folgenden Politikempfehlungen abgeleitet werden. Auf Seiten der Haushalte: Es ist unwahrscheinlich, dass Haushalte bei steigendem Wohlstand einen Lebensstil führen werden, der mit geringem CO2-Ausstoß einhergeht. Den Konsum der Haushalte zu beschränken ist jedoch schwierig und umstritten. Güter, durch die ein hoher CO2-Ausstoß verursacht wird, können besteuert werden um die Emissionen von Haushalten einzuschränken. Allerdings sollten politische Entscheidungsträger dabei Vorsicht walten lassen, um nicht die Bemühungen der Armutsbekämpfung zu gefährden, da auf den Philippinen ein Viertel der Bevölkerung als arm anzusehen ist. Es gibt verschiedene andere Optionen, die CO2-Emissionen der Haushalte zu drosseln. Dazu zählt die Verbesserung der Produktionseffizienz und die Veränderung des Konsumverhaltens hin zu einem weniger CO2-intensiven Lebensstil. Wichtig sind dabei insbesondere Verbesserungen beim Zugang zu öffentlichem Verkehrsmitteln, sowie zu energieeffizienteren Beleuchtungs- und Kühltechnologien. Ferner ist es ein wichtiger Politikansatz, den Einsatz erneuerbarer Energiequellen auszuweiten und erneuerbare Energie in den Energiemix von Entwicklungsländern einzugliedern, um wirtschaftliches Wachstum von Emissionen zu entkoppeln.

Identiferoai:union.ndltd.org:uni-goettingen.de/oai:ediss.uni-goettingen.de:11858/00-1735-0000-0023-9916-C
Date20 October 2014
CreatorsSeriño, Moises Neil
ContributorsKlasen, Stephan Prof. Dr.
Source SetsGeorg-August-Universität Göttingen
LanguageEnglish
Detected LanguageGerman
TypedoctoralThesis

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