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Kritische Ereignisse und private Überschuldung. Eine quantitative Betrachtung des Zusammenhangs

Es wird untersucht, ob kritische Ereignisse (z. B. Arbeitslosigkeit) bzw. ein durch kritische Ereignisse ausgelöster finanzieller Schock die Überschuldungswahrscheinlichkeit privater Haushalte signifikant erhöhen (Schockthese). Weiters wird getestet, ob der Effekt kritischer Ereignisse durch kostensparende Handlungen abgeschwächt werden kann (Copingthese) bzw. von der finanziellen und sozialen Ausgangssituation beeinflusst ist (Vulnerabilitätsthese). Datengrundlage sind österreichische Befragungsdaten (ECHP 1995 bis 2001; EU-SILC 2004 bis 2008), auf Basis derer Panel-Regressionsmodelle geschätzt werden. Für die untersuchten kritischen Ereignisse kann kein direkter Effekt auf die Überschuldungswahrscheinlichkeit nachgewiesen werden; sehr wohl aber wirkt sich ein finanzieller Schock signifikant aus. Die Evidenz für eine Gültigkeit der Copingthese ist schwach, aber auch nach Kontrolle unbeobachteter, zeitkonstanter Faktoren stabil. Schätzungen zur Überprüfung der Vulnerabilitätsthese zeigen je nach verwendetem Vulnerabilitätsindikator unterschiedliche Ergebnisse. Die Befunde unterstreichen die Komplexität des Entstehungszusammenhanges: Überschuldung kann weder ausschließlich auf das Konsumverhalten bzw. Kosten-Nutzen-Erwägungen der Haushalte, noch ausschließlich auf exogene Schocks zurückgeführt werden.

Identiferoai:union.ndltd.org:VIENNA/oai:epub.wu-wien.ac.at:5620
Date09 1900
CreatorsAngel, Stefan, Heitzmann, Karin
PublisherSpringer Nature
Source SetsWirtschaftsuniversität Wien
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
TypeArticle, PeerReviewed
Formatapplication/pdf
Relationhttp://dx.doi.org/10.1007/s11577-013-0208-7, https://link.springer.com/, https://link.springer.com/journal/11577, http://epub.wu.ac.at/5620/

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