Der Zweikampf als fester Bestandteil der mittelalterlichen wie auch frühneuzeitlichen Streitkultur ist ein überaus vielschichtiges, dynamisches und prinzipiell mehrdeutiges Phänomen, das sich den kategorialen Bändigungsversuchen der Rechtsgeschichte ebenso entzieht wie linearen Entwicklungsnarrativen. Aufgrund der typologischen Bandbreite – Entscheidungszweikampf, als Gottesurteil verstandenes Beweismittel, gerichtlich kontrolliertes Fechten um Ehrangelegenheiten, das neuzeitliche Duell als historischer Fluchtpunkt – und der Pluralität von Praktiken und Sinnzuschreibungen verbietet sich ein einseitiger Rekurs auf normative Quellen und rechtshistorische Ansätze gleichsam von selbst. Vielmehr scheint sich, überblickt man die Forschungsleistungen der letzten Jahre, eine Erweiterung der Perspektive unter Rückgriff auf sozial- und kulturgeschichtliche Methoden, Erkenntnisinteressen und Quellenspektren durchzusetzen.
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:71294 |
Date | 15 July 2020 |
Creators | Jaser, Christian, Israel, Uwe |
Publisher | De Gruyter |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | info:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:article, info:eu-repo/semantics/article, doc-type:Text |
Rights | info:eu-repo/semantics/openAccess |
Relation | 2196-6869, 10.1515/mial-2014-0015 |
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