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Beschleunigerarchitekturen zur energieeffizienten Datenbank-Anfrageverarbeitung in Mehrprozessorsystemen

Die Datenverarbeitung auf einer weltweit stetig wachsenden Informationsmenge und die hohen Anforderungen an die Energieeffizienz der Rechensysteme sind allgegenwärtige Herausforderungen der heutigen Zeit. Dabei werden zunehmend Datenbanken und deren Funktionalitäten eingesetzt, um diese großen Datenmengen effizient zu verwalten, abzuspeichern und zu verarbeiten. Auf Grund ihrer universellen Anwendbarkeit und der hohen Leistungsfähigkeit werden zumeist hoch-performante General-Purpose (GP) Prozessoren für administrative als auch für die Anfrageverarbeitung in Datenbanksystemen eingesetzt. Die Anfrageverarbeitung führt dabei eine Reihe von Operatoren wie z. B. das Suchen, Sortieren, oder Hashing aus, die signifikant die Gesamtleistung des Datenbanksystems beeinflussen. Um die weiter steigenden Anforderungen an Durchsatz, Latenz und Verlustleistung zu erfüllen, wurden bisher die Taktfrequenzen und damit die Leistungsfähigkeit von GP-Prozessoren kontinuierlich erhöht. In Zukunft werden jedoch die physikalischen
Eigenschaften der verwendeten Halbleitermaterialien die Rechenleistung begrenzen.
Diese Arbeit entwickelt und analysiert Beschleunigerarchitekturen für die Datenbank-Anfrageverarbeitung, um die Leistungsfähigkeit der zugrundeliegenden Datenbankoperatoren zu steigern. Die Datenbankbeschleuniger (DBA) werden als anwendungsspezifische Hardwareblöcke (ASIC) und als Prozessor mit erweiterten Befehlssatz (ASIP) implementiert, die eine Parallelisierung der Algorithmen auf Bit-, Daten- und Befehlsebene ermöglichen. Der erste Ansatz erlaubt eine hohe Beschleunigung bei gleichzeitig niedrigem Flächen- und Leistungsverbrauch der Hardware. Im Gegensatz dazu steht beim ASIP-Ansatz bereits ein konfigurierbarer Basisprozessor zur Verfügung, der die Befehlssteuerung übernimmt und damit eine einfache Anpassung des DBAs an zahlreiche Datenbankoperatoren ermöglicht. Die vorgestellten DBAs erreichen damit die Leistungsfähigkeit von optimierten GP-Prozessoren bei einer um bis zu drei Größenordnungen höheren Energie- und
Flächeneffizienz.
Für die Parallelisierung der Datenbankoperatoren auf Taskebene werden die DBAs in das Tomahawk Multiprozessorsystem auf einem Chip (MPSoC) integriert, das ein skalierbares Network-on-Chip und DMA-Controller für einen intelligenten Datentransfer bereitstellt. Eine zentrale Scheduling-Einheit arbeitet dabei den Anfrageausführungsplan ab und steuert die Zuweisung der Tasks auf die Verarbeitungseinheiten und den Transfer der Daten zu einem externen Speicher. Des Weiteren ist die Skalierung von Taktfrequenzen und Versorgungsspannungen möglich, um Durchsatz und Leistungsverbrauch an die Lastanforderungen anzupassen und damit den Energieverbrauch zu minimieren. Darüber hinaus wird das Tomahawk MPSoC mit Hilfe von Simulationen in einem virtuellen Prototyp und mit analytischen Modellen der Datenbankoperatoren hinsichtlich der Skalierbarkeit untersucht. Diese Auswertungen zeigen das Verhalten der Algorithmen bei steigender Prozessoranzahl und wachsenden Kardinalitäten sowie in Abhängigkeit der Speicherbandbreiten und relevanter algorithmusspezifischer Parameter.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:34043
Date21 May 2019
CreatorsHaas, Sebastian
ContributorsFettweis, Gerhard, Blume, Holger, Technische Universität Dresden
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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