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Die Physiologische Relevanz des G-Protein-gekoppelten Rezeptors GPR34

Die Familie der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren (GPCRs) bildet die größte Gruppe von Membranrezeptoren im menschlichen Organismus. Für viele GPCRs sind bisher die physiologischen Funktionen nicht bekannt. Das biologische Verständnis der Funktionen im menschlichen Organismus dieser sogenannten „orphan“ GPCRs (oGPCRs) hat, aufgrund möglicher kausaler Beteiligung an der Pathogenese von Erkrankungen sowie deren therapeutische Beeinflussbarkeit, hohe medizinische Relevanz.
Die GPCRs der P2Y12-ähnliche Rezeptorgruppe besitzen eine große physiologische Bedeutung bei der Thrombozytenaggregation und der Induktion der Migration von immunokompetenten Zellen in Schädigungsgebiete. Der ADP-Rezeptor P2Y12 kann durch verschiedene pharmakologische Wirkstoffe beeinflusst werden, was bereits klinisch-therapeutisch genutzt wird. Diese Gruppe von GPCRs enthält jedoch auch Mitglieder, deren Funktionen völlig unbekannt sind. Einer dieser oGPCRs ist der GPR34. Ziel dieser Arbeit war es, mittels verschiedener in-vitro-Methoden und anhand eines GPR34-defizienten Mausstamms die physiologische Relevanz dieses P2Y12-ähnlichen Rezeptors zu analysieren. Dazu wurde ein GPR34-Knockout-Mausmodell etabliert. Die GPR34-Defizienz hatte keinen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung, Morphologie, das Wachstum oder die Fertilität bei Mäusen. Die Ergebnisse aus Immunisierungs– und Infektionsstudien zeigten jedoch, dass dieser evolutionär hoch konservierte Rezeptor eine wichtige Funktion in der Feinkontrolle der zellulären Immunabwehr ausübt. Neben einer verstärkten Antwort im Delayed-type Hypersensitivity (DTH)-Test war die Abwehr einer Cryptococcus-Infektion in diesem GPR34-defizienten Tiermodell beeinträchtigt. Signifikant erhöhte Zytokinspiegel nach Antigen- bzw. Pathogenexposition deuteten auf eine gestörte Immunregulation in GPR34-defizienten Mäusen hin. Weiterführende Untersuchungen sollten sich der Identifizierung des endogenen Agonisten und der Funktion des GPR34 bei der Koordinierung der zellulären Immunreaktion widmen.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa.de:bsz:15-qucosa-64305
Date19 January 2011
CreatorsLiebscher, Ines
ContributorsUniversität Leipzig, Medizinische Fakultät, Prof. Dr. med. Torsten Schöneberg, Prof. Dr. med. Robert Grosse, Prof. Dr. med. Daniel Teupser
PublisherUniversitätsbibliothek Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
Languagedeu
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis
Formatapplication/pdf

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