Return to search

Wissensaustausch und industrielle Cluster? Zur räumlichen Ausprägung von Wissensbeziehungen sowie deren Einfluss auf die Innovativität der Unternehmen am Beispiel von drei automotiven Regionen in Österreich

Innovationen sind ein wesentlicher Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, Regionen und Nationen. Das im Rahmen des Innovationsprozesses benötigte Wissen kann einerseits von innerhalb des eigenen Unternehmens und andererseits von unternehmensexternen Wissensquellen, auf unterschiedlichen geographischen Ebenen, bezogen werden. Das gilt auch für die Automobilindustrie, bei der es sich um eine stark international ausgeprägte Industrie handelt. Gleichzeitig wird auch der Region ein bedeutender Einfluss auf den Austausch von Wissen, und damit die Innovativität der Unternehmen, zugesprochen. Die Unternehmen können externes Wissen auf verschiedene Arten beziehen, die sich in Bezug auf die räumliche Ausprägung und die Formalisierung der Wissensbeziehung unterscheiden. Aus der Sicht einiger Autoren spielen informale Wissensbeziehungen vor allem auf der regionalen Ebene für den Bezug von Wissen eine Rolle, während formale Wissensbeziehungen überwiegend auf der internationalen Ebene verwendet werden. Allerdings gibt es auch eine Reihe von Autoren, die diese Einschätzung nicht teilen. Für letztere kann Wissen ebenso über formale Wissensbeziehungen innerhalb der Region wie über informale Wissensbeziehungen auf der europäischen oder globalen Ebene ausgetauscht werden. In dieser Arbeit wird untersucht, wie die unternehmensexternen Wissensbeziehungen der Unternehmen ausgeprägt sind und welchen Einfluss diese Wissensbeziehungen auf die Innovativität der Unternehmen haben. Dazu wurden Unternehmen der Automobilindustrie in drei österreichischen automotiven Regionen Oberösterreich, Steiermark und Wien&Niederösterreich untersucht. Die gewonnenen Daten, die durch einen standardisierten Fragebogen erhoben wurden, werden mit Hilfe von deskriptiver Statistik, Verteilungstests, Korrelationsanalysen und Regressionsanalysen ausgewertet. Die Befunde zeigen, dass die automotiven Unternehmen Wissen von einer Vielzahl externer Wissensquellen beziehen. Die der Wertschöpfungskette zugerechneten Akteure befinden sich dabei überwiegend auf europäischer Ebene, während bei den wissensgenerierenden Einrichtungen wie Universitäten und F&E-Einrichtungen die nationale, und insbesondere die regionale, Ebene dominiert. Die Beziehung zwischen der räumlichen Ausprägung und der Formalisierung der Wissensbeziehungen kann hingegen nicht bestätigt werden. Für verschiedene Arten von Wissenstransfermechanismen können hingegen dominierende geographische Ebenen identifiziert werden. So findet der Ankauf von Maschinen, das Lesen von Fachliteratur, die Beobachtung anderer Unternehmen und die Teilnahme an Messen als Mechanismus für den Zugang zu externem Wissen vor allem auf europäischer Ebene statt, während die privaten Kontakte, die Vergabe von Forschungsaufträgen und der Austausch in "Communities of Practice" überwiegend auf regionaler und nationaler Ebene verwendet werden. Bei der Bedeutung der verschiedenen Arten von Wissensquellen und -beziehungen für die Innovativität, die mit Hilfe von multivariaten logistischen Regressionsanalysen ermittelt wurde, konnten interessante - und teilweise auch überraschende - Erkenntnisse gewonnen werden. Während es beim Kriterium der Formalisierung der Wissensbeziehung die informalen Wissensbeziehungen sind, die den Unterschied in Bezug auf die Innovativität ausmachen, ist es bei den geographischen Ebenen die globale Ebene. (Autorenref.)

Identiferoai:union.ndltd.org:VIENNA/oai:epub.wu-wien.ac.at:3625
Date18 July 2012
CreatorsHöglinger, Christoph
Source SetsWirtschaftsuniversität Wien
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
TypeThesis, NonPeerReviewed
Formatapplication/pdf
Relationhttp://epub.wu.ac.at/3625/

Page generated in 0.0015 seconds