Return to search

Differenzierung der Ätiologie und Morphologie des Hepatozellulären Karzinoms und der Leberzirrhose - Basierend auf mathematisch-statistischen Analysen der mikroRNA-Profile und laborchemisch-klinischer Parameter

Die Lebertransplantation bietet gegenwärtig die beste Therapiemöglichkeit des Hepatozellulären Karzinoms und der Leberzirrhose im Endstadium. Für die positiven Resultate ist die rechtzeitige Diagnose- und Indikationsstellung entscheidend. Bei einem Japanese Integrated System (JIS) Score von 0 liegt die 5-Jahres-Überlebensrate nach einer Transplantation bei 73 %, bei einem Anstieg des Scores auf den Wert 3, sinkt sie auf 13 %[74]. Die Sensitivität der gegenwärtigen Diagnostik aus bildgebenden Verfahren und der Bestimmung des AFP zur Detektion eines HCC schwankt zwischen 20 % und 94 %[47,48,69]. Der für die Listung zur Transplantation entscheidende MELD-Score vernachlässigt ebenso wie die Milan-Kriterien die genetische und ätiologische Komponente dieser Tumorerkrankung, welche aber maßgeblich das rezidivfreie Überleben bestimmen[16–18,70].
Im Rahmen dieser Dissertation wurden Gewebeproben aus explantierten Lebern auf mikroRNA-Expression untersucht. Des Weiteren wurde zum ersten Mal analysiert, ob mit Hilfe binär-logistischen Regression und der Entscheidungsbaumklassifikation Algorithmen aus mikroRNA-Profilen und laborchemisch-klinischen Parametern zur Detektion und ätiologischen Differenzierung des HCC und der Leberzirrhosen entwickelt werden können. In der vorliegenden Arbeit konnte dargestellt werden, dass zwischen dem HCC-Gewebe und dem tumorumgebenden Gewebe, zwischen tumorumgebendem Gewebe und der reinen Zirrhose sowie zwischen ethyltoxischer und viraler Genese der o.g. Krankheitsbilder die mikroRNAs unterschiedlich stark exprimiert werden. Außerdem konnten aussichtsreiche Modelle berechnet werden, die eine Differenzierung zwischen Tumor und tumorumgebendem Gewebe mit 87,5 %, eine Unterscheidung von tumorumgebender Zirrhose von einer reinen Zirrhose mit 94,3 % bzw. 96,3 % und eine Differenzierung zwischen Tumorgewebe und reiner Zirrhose mit 91,9 % bzw. 92,1% ermöglichen. Die weitere Analyse zeigte, dass die Modelle ebenfalls dazu geeignet sind, die Lebererkrankungen nach der Ätiologie zu differenzieren.
Die dargestellten Methoden sind in der Beachtung der mit großen Potenzial[24,30] versehenen mikroRNAs und der laborchemisch-klinischen Parameter neuartige Verfahren, die sowohl für die weitere Grundlagenforschung als auch für die Ergänzung der derzeit etablierten diagnostischen und allokativen Verfahren wichtige Erkenntnisse liefern.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa.de:bsz:15-qucosa-203635
Date30 May 2016
CreatorsKlunk, Sergej
ContributorsMedizinischen Fakultät der Universität Leipzig, Klinik für Visceral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie Universitätsklinikum Leipzig, Prof. Dr. med. Michael Bartels, PD Dr. med. F. W. R. Vondran, Prof. Dr. Ing. Achim Aigner
PublisherUniversitätsbibliothek Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
Languagedeu
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis
Formatapplication/pdf

Page generated in 0.0026 seconds