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Einfluss eines Sphingosin-1-Phosphat Strukturanalogons auf den Ischämie-Reperfusionsschaden des Pankreas der Ratte

Nach Ischämie und Reperfusion des Pankreas kommt es zu einer
Mikrozirkulationsstörung sowie zu einer T-Zell-induzierten subakuten entzündlichen
Reaktion mit daraus resultierender Zellzerstörung.
Ziel dieser tierexperimentellen Arbeit war es, sowohl den Einfluss des S1PStrukturanalogons
FTY720 auf zirkulierende T-Lymphozyten und deren Endothel-
Interaktion in den postkapillären Venolen des Pankreas zu beobachten sowie die
Mikrozirkulation und damit das Ausmaß des Ischämie-Reperfusionsschadens nach
einer 60-minütigen Pankreasischämie durch die Gabe von FTY720 zu beurteilen.
Hierfür erfolgte eine reversible Okklusion der zuführenden Gefäße des Pankreas an
Ratten (48 Wistar-Ratten, 300 - 350 g KG) für 60 Minuten zur Induktion einer
normothermen Pankreasischämie. Untersucht wurden folgende Gruppen:
I Scheinoperation ohne Therapie, II Scheinoperation und Therapie, III Ischämie ohne
Therapie, IV Ischämie und Therapie mit dem Sphingosin-1-Phosphat
Strukturanalogon FTY720 (1 mg/kg KG i.v., Substitution 10 Minuten vor
Reperfusionsbeginn).
Mit Hilfe der invivo-Fluoreszenzmikroskopie wurden die Parameter der
Mikrozirkulation (Zellzahl, Flussgeschwindigkeit, Kapillardurchmesser, Funktionelle
Kapillardichte, T-Lymphozyten-Endothel-Interaktion und Leukozyten-Endothel-
Interaktion) 10 Minuten nach Substitution der markierten CD4+-T-Lymphozyten
beurteilt. Des Weiteren wurde der Blutparameter Lipase bestimmt.
Die Studie erbrachte folgende Ergebnisse:
1. Die intravenöse Therapie mit FTY720 als Sphingosin 1-Phosphat-Rezeptor-
Agonist 15 Minuten vor Reperfusion führte zu einer partiellen Verbesserung
der Mikrozirkulation des Pankreas mit signifikant erhöhten
Kapillardurchmesser und Funktioneller Kapillardichte.
2. Es zeichneten sich bei allen weiteren Parametern nur Tendenzen einer
Verbesserung unter Substitution von FTY720 ab (Flussgeschwindigkeit,
Lipase).
3. Eine Aussage zur T-Lymphozyten-Endothel-Interaktion konnte aufgrund der geringen Anzahl von „rollern“ und „stickern“ nicht gemacht werden.
4. Eine quantitative Auswertung der zirkulierenden Leukozyten war nicht möglich. Das vorliegende Bildmaterial war jedoch in allen Gruppen identisch, sodass hier kein Effekt von FTY720 auf zirkulierende Leukozyten nachweisbar war.
5. Zu einer signifikanten Zunahme der T-Lymphozyten-Zahl kam es in der Gruppe IV (Ischämie und Therapie mit FTY720).
Die Ergebnisse dieser tierexperimentellen Untersuchung zeigen, dass die intraoperative Gabe des Immunmodulators FTY720 nur partiell eine Verbesserung der Mirkozirkulation und daraus resultierend eine Verminderung des Ischämie-Reperfusionsschadens bewirkt.
Nach den Ergebnissen dieser Studie und dem aktuellen Stand der Literatur wäre somit für ein optimales Wirkmaximum die präoperative Gabe von FTY720 erforderlich.
Die Studie zeigt ebenfalls, dass die Substitution der markierten CD4+-T-Lymphozyten zu einem früheren Zeitpunkt erfolgen muss, um eine Wirkung des FTY720 auf diese T-Zellen nachweisen zu können.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa.de:bsz:15-qucosa-138845
Date02 April 2014
CreatorsPrescher, Andrea
ContributorsUniversität Leipzig, Medizinische Fakultät, unbekannt unbekannt
PublisherUniversitätsbibliothek Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
Languagedeu
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis
Formatapplication/pdf

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