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Der Einfluss von Strukturmerkmalen und Fallzahl auf die Ergebnisqualität von Perinatalzentren Level 1 in Deutschland bei der Versorgung von Frühgeborenen an der Grenze der Lebensfähigkeit

Diese retrospektive Beobachtungsstudie untersuchte den Einfluss von ausgewählten Strukturmerkmalen und Fallzahl von Perinatalzentren (PNZ) Level 1 auf ihre Ergebnisqualität bei der Behandlung von Kindern an der Grenze der Lebensfähigkeit. Kinder an der Grenze der Lebensfähigkeit wurden hier als Kinder mit einem Aufnahmegewicht zwischen 250–499 g definiert. Als Strukturmerkmale wurden der Status eines Universitätsklinikums sowie das Vorhandensein einer regelhaften kinderchirurgischen Abteilung herangezogen. Als weiterer Einflussfaktor wurde die Anzahl durchschnittlich erstbehandelter Kinder pro Jahr (Fallzahl) mit einem Gewicht zwischen 250–1499 g gewählt. Es wurden Abrechnungsdaten der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) aus den Jahren 2010-2015 verwendet.
Als Hauptendpunkt wurde die Mortalität innerhalb von 30 Lebenstagen und als Nebenendpunkt die Mortalität in Kombination mit Morbidität betrachtet. Der Einfluss der unabhängigen Variablen auf das Outcome wurde mittels logistischer Regression geprüft und anhand des Odds Ratio ermittelt. Neben der Gewichtsgruppe 205-499g wurden die Analysen auch für zwei weitere Vergleichsgruppen (500–749 g sowie 750–1249 g) durchgeführt.
Kinder an der Grenze der Lebensfähigkeit hatten deutlich erhöhte Überlebenswahrscheinlichkeiten, wenn sie in PNZ Level 1 mit den Strukturmerkmalen Universitätsklinikum mit oder ohne Kinderchirurgie erstbehandelt wurden. Für den Nebenendpunkt konnte in allen untersuchten Kategorien gegenüber der Referenzgruppe ein signifikanter positiver Einfluss beobachtet werden. Gegenüber der Gewichtsgruppe 250–499 g nahm in beiden Endpunkten in den höheren Gewichtsgruppen der protektive Einfluss der Strukturmerkmale Universitätsklinikum bzw. Kinderchirurgie ab.
Für die Fallzahl zeigte sich für Kinder an der Grenze der Lebensfähigkeit ebenfalls ein positiver Einfluss auf das Outcome: Kinder, die in Krankenhäusern der höchsten Fallzahlgruppe erstbehandelt wurden, wiesen signifikant höhere Überlebenswahrscheinlichkeiten bzw. signifikant erhöhte Wahrscheinlichkeiten auf, kein schwerwiegendes Ereignis zu erleben. Der Zusammenhang der Fallzahl zum Outcome war mit steigendem Aufnahmegewicht nicht monoton. Signifikant positive Zusammenhänge für die höchste Fallzahlgruppe (viertes Quartil) zeigten sich für beide Endpunkte darüber hinaus nur in der höchsten Gewichtsgruppe.
Zusammenfassend konnte die Studie mit einer großen Datenbasis eine Assoziation zwischen den Strukturmerkmalen Universitätsklinikum und Kinderchirurgie sowie einer hohen Fallzahl der erstbehandelnden Krankenhäuser und dem Outcome der Kinder zeigen. Dies zeigte sich insbesondere bei Kindern an der Grenze der Lebensfähigkeit, aber auch bei den höheren untersuchten Gewichtsgruppen.:Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einführung
1.1 Frühgeborene an der Grenze der Lebensfähigkeit
1.2 Versorgung von Frühgeborenen in Deutschland
1.2.1 Versorgungsstrukturen und Definition der Versorgungsstufen
1.2.2 Mindestmengen für die Behandlung von Frühgeborenen
1.2.3 Kinderchirurgie als outcomerelevantes Strukturmerkmal
1.2.4 Universitätsklinikum als outcomerelevantes Strukturmerkmal
1.3 Morbiditäten bei Frühgeborenen
1.3.1 Intra- und periventrikuläre Hirnblutung
1.3.2 Höhergradige Frühgeborenenretinopathie
1.3.3 Erworbene intestinale Erkrankungen
2 Aufgabenstellung
3 Materialien und Methoden
3.1 Patientenbezogene Daten
3.1.1 Einschlusskriterien
3.1.2 Erfassungszeitraum und Verknüpfung der Fälle
3.2 Krankenhausbezogene Merkmale
3.2.1 Level der Perinatalzentren
3.2.2 Kinderchirurgische Abteilungen
3.2.3 Universitätsklinika
3.3 Endpunkte
3.3.1 Definition der Endpunkte
3.3.2 Zuschreibung der Endpunkte
3.4 Statistische Analysen
3.4.1 Auswahl der patienten-individuellen Risikofaktoren
3.4.2 Auswahl der krankenhausbezogenen Risikofaktoren
3.4.3 Potenziell vermeidbare Sterbefälle / schwerwiegende Ereignisse
4 Ergebnisse
4.1 Beschreibung des Kollektivs
4.2 Beschreibung der Strukturmerkmale
4.2.1 Krankenhausbezogene Eigenschaften für den Endpunkt Mortalität
4.2.2 Krankenhausbezogene Eigenschaften für den Endpunkt Mortalität oder Morbidität
4.3 Zusammenhang zwischen den Strukturmerkmalen und den Endpunkten
4.3.1 Aufnahmegewicht zwischen 250–499 g
4.3.2 Aufnahmegewicht zwischen 500–749 g
4.3.3 Aufnahmegewicht zwischen 750–1249 g
4.3.4 Gesamteffekt der potenziell vermeidbaren Sterbefälle / schwerwiegenden Ereignisse
4.4 Beschreibung der Fallzahl
4.4.1 Krankenhausbezogene Eigenschaften für den Endpunkt Mortalität
4.4.2 Krankenhausbezogene Eigenschaften für den Endpunkt Mortalität oder Morbidität
4.5 Zusammenhang zwischen der Fallzahl und den Endpunkten
4.5.1 Aufnahmegewicht zwischen 250–499 g
4.5.2 Aufnahmegewicht zwischen 500–749 g
4.5.3 Aufnahmegewicht zwischen 750–1249 g
4.5.4 Gesamteffekt der potenziell vermeidbaren Sterbefälle / schwerwiegenden Ereignisse
4.6 Datenqualität/Modellgüte
5 Diskussion
5.1 Einfluss der Strukturmerkmale auf das Outcome
5.1.1 Einfluss der kombinierten Strukturmerkmale auf das Outcome
5.1.2 Einfluss des Strukturmerkmals Universitätsklinikum auf das Outcome
5.1.3 Einfluss des Strukturmerkmals regelhafte Kinderchirurgie auf das Outcome
5.2 Einfluss der Fallzahl auf das Outcome
5.2.1 Gewichtsabhängige Betrachtung
5.2.2 Fallzahlabhängige Betrachtung
5.3 Gemeinsame Betrachtung der Strukturmerkmale und der Fallzahl
5.4 Zentralisierung und Ergebnisqualität
5.5 Limitationen der Studie
5.6 Ausblick
6 Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
A Anhang
A.1 Chronologische Darstellung zur Einführung der Mindestmenge in der Früh- und Neugeborenenversorgung in Deutschland
A.2 Übersicht der eingeschlossenen Krankenhäuser
A.3 Indikatorblätter
A.3.1 Mortalität innerhalb von 30 Tagen
A.3.2 Mortalität innerhalb von 30 Tagen oder Morbidität innerhalb von 180 Tagen
B Selbstständigkeitserklärung
C Lebenslauf
D Publikationen
E Danksagung

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:93973
Date07 October 2024
CreatorsThomas, Teresa
ContributorsUniversität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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