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Motivation and Attitudes of Sudanese Students towards Learning English and German

Motivation and attitudes are considered as hypothetical psychological constructs in explaining both the process and outcome of second/foreign language learning. The taxonomy and categorization of second/foreign language motivation into integrative and instrumental motivation has long been established and dominated L2 motivation research in different educational contexts. According to Lambert (1972), Integrative motivation reflects an interest in learning another language because of a sincere and personal interest in the people and culture represented by the other language group. Instrumental motivation on the other hand, refers to the pragmatic and functional orientations in learning a foreign language. Gardner (1985) claimed that integrative motivation is the most important and predictable factor of excelling in a second language than the instrumental motivation. Nevertheless, this assumption that stresses the importance of integrative motivation over the instrumental one in predicting the level of success in learning a second language, has rather been challenged, and a set of controversial findings have been reported.
This study sought to compare and investigate the motivational and attitudinal orientations of Sudanese undergraduate students towards learning English and German; in relation to the target language in question and gender differences. In addition, it intended to examine if there would be any correlation between students’ level of motivation and attitudes, and their self-assessed achievement in the target language. The sample of this study composed of 221 students from the Faculty of Arts, University of Khartoum, Sudan. 148 students from the department of English language, and 73 students from the department of German language have participated in the survey. Based on Gardner’s Attitude/Motivation Test Battery (AMTB), a survey scale has been constructed to measure students’ motivation and attitudes.
The findings of the empirical investigation revealed that Sudanese students were relatively highly motivated and had favorable attitudes towards learning English and German, respectively. In line with the established literature in the field, the results demonstrated that Sudanese students were more instrumentally motivated to learn English. On the other hand, the students in the German department had more positive attitudes towards the German community and culture in comparison to the students of the English department. Gender differences have also been identified in the department of English only; where female students had a significantly higher level of motivation and were rather more integratively motivated to learn English than their male counterparts. Finally, the study could not indicate any correlation between students’ level of motivation and attitudes, and their achievement in the target language. / Einführung in die Thematik
Motivation und Einstellung als hypothetische psychologische Konstrukte spielen eine große Rolle sowohl für den Prozess und als auch für das Ergebnis eines Zweit/Fremdsprachenerwerbs (Gardner, 1985; Kleppin, 2001; Dörnyei, 2003; Riemer, 2001; Al-Busairi, 1990). Traditionell wird in der Fremdsprachenforschung zwischen integrativer und instrumenteller Motivation unterschieden. Integrative Motivation bezieht sich auf das Interesse an der Sprachgemeinschaft und ihrer Kultur, um sich mit der jeweiligen Kultur zu identifizieren und sich in diese zu integrieren. Dahingegen bezieht sich die instrumentelle Motivation auf die pragmatischen Gründe des Fremdsprachenlernens, wie z. B. das Erlernen, um eine erforderliche Prüfung zu bestehen oder um einen guten, besseren Job zu bekommen. Jedoch gingen Gardner (1985) in seinem sozio-pädagogischen Modell davon aus, dass die integrative Motivation den Lernerfolg stärker fördert und folglich zu besseren Lernergebnissen führt als die instrumentelle Motivation. Diese Konzeptualisierung und Dichotomisierung zwischen integrativer und instrumenteller Orientierung wird kontrovers diskutiert und wurde laut empirischer Untersuchungen vor allem im Falle des Englischen als globaler Sprache kritisiert. Die Problematik liegt darin, dass die Untersuchungen von Gardner ursprünglich in der Kanadischen, bilingualen, Französisch-Englischen Gesellschaft durchgeführt wurden und damit einen anderen Kontext betreffen als im Falle des normalen Erlernens einer Fremdsprache. Somit scheint das Konzept von integrativer Motivation im traditionellen Sinne beim Fremdsprachenerwerbsprozess weniger relevant zu sein, weil es in diesem Fall keine definierte Zielsprachengemeinschaft gibt, mit der man sich identifizieren und integrieren kann.
Darüber hinaus zählen Einstellungen gegenüber der Zielfremdsprache, deren Sprachgemeinschaft und Lernatmosphäre als wichtige Faktoren, die bedeutend für den erfolgreichen Fremdsprachenerwerb sind (Candlin & Mercer, 2001). Motivation und Einstellung sind eng miteinander verbunden, die beim Sprachenlernen zusammenspielen und sich gegeneinseitig positiv auswirken. Brown (1994) argumentiert, dass positive Einstellungen günstig für den Erwerb einer Zweitsprache sind, und dass negative Einstellungen den Motivationsgrad vermindern und folglich aufgrund geringen Inputs und Interaktion zu einem unerfolgreichen Lernen führen können.
Das erreichte Niveau und die Kompetenz in einer Zweit/Fremdsprache werden weitgehend zu den individuellen Persönlichkeitsunterschieden der Lernenden gezählt. Geschlechtsunterschiede werden als Einflussfaktoren beim Fremdsprachenerwerb betrachtet. Im allgemeinen wird in der Fremdsprachenforschung davon ausgegangen, dass weibliche Studierende einen höheren Motivationsgrad und positivere Einstellung besitzen (vgl., Csizer & Dörnyei, 2005; Gardner & Lambert, 1972). Dies wurde in einer Reihe von empirischen Studien in der Fremdsprachenforschung bestätigt. In der vorliegenden Arbeit soll dementsprechend diese grundlegende Thematik bezüglich der Rolle von Motivation und Einstellung beim Fremdsprachenerwerb nachgegangen werden. Es wird untersucht, inwiefern sudanesische Studierende motiviert und eingestellt sind, um Englisch und Deutsch zu lernen, und ob sie dabei eher integrativ oder instrumentell orientiert sind. Es wird ebenfalls untersucht, ob geschlechtsspezifische Unterschiede, so wie sprachbedingte Unterschiede zwischen der englischen und deutschen Abteilung vorliegen. Darüber hinaus wird ermittelt, ob es einen signifikanten Zusammenhang zwischen Motivationsgrad und Einstellung der Studierenden und ihrer selbst eingeschätzten Leistung gibt. Diese Arbeit ist von besonderer Bedeutung für die Fremdsprachenforschung im Sudan, da die meisten Studien dort sich auf Englisch beziehen, wohingegen diese Studie sich sowohl mit Englisch als auch mit Deutsch als Fremdsprache beschäftigt.
Forschungshypothesen
Diese Studie prüft sechs Haupthypothesen über die beiden Abteilungen sowie Subhypothesen für die jeweiligen Abteilungen, wobei Englisch- und Deutschstudierende miteinander verglichen und in einer zusammenhängenden Art und Weise betrachtet wurden. Die Hypothesen wurden wie folgt operationalisiert und formuliert:
1. Sudanesische Studierende sind relativ hoch motiviert beim Englisch- und Deutschlernen.
2. Sudanesische Studierende haben relativ positive Einstellungen gegenüber Englisch und Deutsch und folglich gegenüber der englischen und deutschen Sprachgemeinschaft und Kultur.
3. Sudanesische Studierende sind eher instrumentell motiviert beim Englisch- und Deutschlernen.
4. Es gibt statistische signifikante Unterschiede zwischen den Englisch- und Deutschstudierenden bezüglich ihrer Motivation und Einstellungen.
5. Es gibt signifikante geschlechtsspezifische Unterschiede bezüglich Motivation und Einstellungen gegenüber Englisch und Deutsch.
6. Es gibt einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Motivationsgrad, den Einstellungen der Studierenden und ihrer selbsteingeschätzten Leistung in Englisch und Deutsch.
Methodisches Vorgehen
Die Stichprobe dieser Untersuchung bestand aus insgesamt 221 Anglistik und Germanistikstudierenden in der Faculty of Arts an der Khartum Universität. 148 Probanden von insgesamt 273 wurden von der englischen Abteilung einbezogen. Wohingegen 73 von insgesamt 79 von der deutschen Abteilung an der Untersuchung teilgenommen haben. Die Stichprobe von der Germanistikabteilung war wesentlich kleiner im Verglich zu der Stichprobe der Anglistikabteilung. Dies hat mit Tatsache zu tun, dass es weniger Germanistikstudierende an der Universität Khartum gibt und somit diese Stichprobe trotzdem sehr repräsentativ ist.
Die Messinstrumente der empirischen Untersuchung wurden anhand der relevanten Literaturrecherche und Gardner’s Attitude/Motivation Test Battery (AMTB) entwickelt. Die Items wurden zunächst in englischer Sprache verfasst und dann ins Arabische übersetzt, wobei die Rückübersetzung und die Inhalte von Experten im Bereich Psychologie und angewandter Linguistik überprüft wurden. Der Fragebogen bestand aus zwei Skalen: Der Motivationsskala zur Erfassung der integrativen und der instrumentellen Motivation. Die zweite Skala bestand ebenfalls aus zwei Subskalen zur Erfassung der Einstellungen gegenüber der Zielsprache und Kultur. Die Antwortmöglichkeiten sind auf einer fünfstufigen Schätzskala vorgegeben. Die Antwortalternativen sind wie folgt berechnet: Stimme stark zu (5 Punkte); stimme zu (4 Punkte); unentschieden (3 Punkte); stimme nicht zu (2 Punkte); und stimme stark nicht zu (1 Punkt), jedoch sind die negativen Items umgekehrt codiert. Die Fragebögen wurden in ihrer endgültigen Version im Arabischen eingesetzt, um so möglichst gleiche Verständlichkeit für alle Probanden zu gewährleisten.
Forschungsergebnisse
Die Ergebnisse der empirischen Untersuchung weisen daraufhin, dass sudanesische Englisch- und Deutschstudierende einen relativ hohen Motivationsgrad und positive Einstellungen gegenüber der englischen und deutschen Sprache haben. Die Englischstudierenden zeigten einen wesentlich höheren Durchschnitt der Motivation im Vergleich zu den Deutschstudierenden. Demgegenüber zeigten die Deutschstudierenden positivere Einstellungen als die Englischstudierenden gegenüber der Zielsprache. Konsistent zu anderen Untersuchungen lies sich mit der vorliegenden Studie belegen, dass im Sudan als Englisch-Studierende eher instrumentell motiviert sind Deutsch-Studierende.
Darüber hinaus gab es signifikante Unterschiede zwischen den Germanistik- und Anglistikstudierenden bezüglich ihrer Einstellungen gegenüber der Zielsprachengemeinschaft zugunsten der Germanistikstudierenden. Was die Arten der Motivation betrifft, waren die Studierenden in beiden Abteilungen sowohl integrativ als auch instrumentell motiviert gegenüber der Zielsprache. Jedoch war der Durchschnittswert der integrativen Motivation höher als der der instrumentellen Motivation. Somit sind beide Stichproben eher integrativ motiviert gegenüber beider Sprachen, was unerwartet war vor allem im Falle des Englischen als Weltsprache, die eher mit instrumentellen Zwecken und Nützlichkeit verbunden wird. Signifikante geschlechtsspezifische Unterschiede wurden nur unter den Englischstudierenden nachgewiesen, wobei die weiblichen Studierenden einen deutlich höheren Motivationsgrad besassen und eher integrativ motiviert waren.
Schlussfolgerungen
Anhand der empirischen Befunde dieser Untersuchung kann man davon ausgehen, dass sowohl instrumentelle als auch integrative Motivation (beide gleichgewichtig) sich auf das Erlernen einer Fremdsprache auswirken. Dementsprechend ist die Rolle der Intensität und Stärke der Motivation beim Fremdsprachenlernen noch nicht oft erforscht worden, was als Folge der Beschäftigung mit der Polarisierung zwischen instrumenteller und integrativer Motivation zu sehen ist. Das Konzept der integrativen Motivation sollte erweitert und reininterpretiert werden, um in den Kontext des Fremdsprachenlernens zu passen. Solche neuen Konzepte wie imaginäre Sprachgemeinschaft oder ideelles Selbstbild, entwickelt von Dörnyei (2005), sind von Relevanz für das Fremdsprachenlernen, wobei die Studierenden anstreben in der Fremdsprache so kompetent wie ein Muttersprachler zu werden und sich nicht zwangsläufig in die Zielsprachengemeinschaft zu integrieren. Es wurden einige Einschränkungen bezüglich der Forschungsmethodik formuliert. Diese Studie und die daraus resultierenden Ergebnisse können von einer großen Bedeutung sein für die Fremdsprachendidaktik im Allgemeinen und für die englische und deutsche Sprache im Sudan ins Besondere. Auf dieser Basis wurden Schlussfolgerungen für zukunftsorientierte Untersuchungen zum Fremdsprachenlernen im Sudan abgeleitet.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:14938
Date06 June 2016
CreatorsIshag, Adil
ContributorsWitruk, Evelin, Altmayer, Claus, Seuren, Pieter, Universität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageEnglish
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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