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Die Inhibition der Müllerzellschwellung unter hypotonen Bedingungen durch HB-EGF

Bibliographische Beschreibung:

Weuste, Malte

Die Inhibition der Müllerzellschwellung unter hypotonen Bedingungen durch Heparine binding epidermal growth factor-like growth factor (HB-EGF)
Universität Leipzig, Dissertation

62 S., 135 Lit., 30 Abb., 2 Tab.

Referat:

Die Einleitung der Arbeit beschreibt die Müllerzelle als vorherrschende Gliazelle der Säugetiernetzhaut. Müllerzellen eignen sich dadurch als Modell für andere Makrogliazellen des Zentralen Nervensystems. Sie sind an der Regulation des Wasser- und Ionenhaushaltes der Netzhaut beteiligt. Müllerzellen postischämischer sowie mit Bariumionen behandelter Netzhäute schwellen unter hypotonen Bedingungen an. In vielen Versuchen der vorliegenden Arbeit wurde daher ein postischämischer Zustand der Netzhaut durch Zugabe von Bariumionen zu gesunden Netzhäuten simuliert.
Die Arbeit untersucht die Rolle des Wachstumsfaktors HB-EGF in der postischämischen Netzhaut der Ratte. Dazu wurde der HB-EGF-Gehalt in postischämischen und in Kontrollnetzhäuten mit Western Blots und immunohistochemischer Färbung dargestellt. Der Einfluss von HB-EGF auf die Müllerzellschwellung wurde an vitalen Müllerzellen in vitro untersucht. Hierzu wurden Müllerzellen in Netzhäuten der Ratte mit einem Vitalfarbstoff angefärbt und über einen Zeitraum von 5 Minuten mit hypotoner extrazellulärer Lösung perfundiert. Die Perfusionslösung diente dabei auch als Träger verschiedener Testsubstanzen. Das Schwellungsverhalten der Müllerzellsomata wurde in diesem Zeitraum mit einem konfokalen laser-scanning Mikroskop aufgezeichnet und mit der zum Mikroskop gehörenden Software ausgewertet.
Die Versuche der vorliegenden Arbeit zeigten, dass der HB-EGF-Gehalt der synaptischen Schichten der Netzhaut nach einer Ischämie ansteigt. Es zeigte sich auch, dass HB-EGF eine Müllerzellschwellung im hypotonen Milieu hemmt. Durch Perfusion der Netzhäute mit verschiedenen Rezeptoragonisten und Rezeptorantagonisten sowie Enzyminhibitoren und Ionenkanalblockern konnte das Bild einer möglichen Signalkaskade der Schwellungsinhibition durch HB-EGF gezeichnet werden. An dieser Signalkaskade sind verschiedene Proteinkinasen, ein Anstieg des freien intrazellulären Kalziums, die neuronale Freisetzung von Glutamat, die Aktivierung von glialen Adenosinrezeptoren sowie die Öffnung unterschiedlicher Ionenkanäle beteiligt. Verschiedene Hypothesen zur Ätiologie und Pathogenese der glialen Zellschwellung und zu deren Inhibition werden diskutiert.
Abschließend wird die Rolle der glialen Zellschwellung als Teil der Pathogenese von Erkrankungen, die mit einem Hirn- und Netzhautödemen einhergehen, dargestellt. In Zukunft könnten solche Erkrankungen einmal spezifisch mit Substanzen wie dem HB-EGF therapiert werden.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa.de:bsz:15-qucosa-69261
Date06 June 2011
CreatorsWeuste, Malte
ContributorsUniversität Leipzig, Medizinische Fakultät, Prof. Dr. Andreas Reichenbach, Prof. Dr. Andreas Bringmann, Dr. Ortrud Uckermann, Prof. Dr. Wolfgang Nörenberg, Prof. Dr. Ingo Bechmann
PublisherUniversitätsbibliothek Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
Languagedeu
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis
Formatapplication/pdf

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