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Plasmaabscheidung von Metall-Polymer-Nanokompositen: Verfahrensentwicklung, Charakterisierung, Erste Anwendungen

Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Entwicklung eines neuartigen Abscheideverfahrens für Dünnschichten aus Polymer-Metall-Nanokompositen sowie die Charakterisierung sensorischer und antibakterieller Eigenschaften von ersten, mit diesem System abgeschiedenen Komposit-Schichten . Durch den Einbau eines rotierenden Probenhalters zwischen den beiden Plasmaquellen ist es möglich, Plasmapolymere und metallische Nanopartikel als Einzelschichten, Komposite oder Multischichten abzuscheiden. Mit der Gasflusssputterquelle werden Silber-Nanopartikel einer Größe von 1,8…20 nm mit einer Verteilungsbreite der gewichteten Normalverteilung von 0,1…2,7 nm durch Kathodenzerstäubung und anschließende Agglomeration der Cluster in der Gasphase generiert. Die Entladungsbedingungen, welche durch die Elektronentemperatur und -dichte charakterisiert werden, zeigen eine sprunghafte Änderung bei Drücken von 70…85 Pa und einer Spannung von 550 V. Ab einem Gasfluss von 3 slpm kehrt sich die Proportionalität zwischen zugeführter elektrischer Leistung und Elektronentemperatur um. Dies wird durch die vermehrte Emission von Sekundärelektronen erklärt. Die abgeschiedenen Partikel sind aus verschieden orientierten Clustern aufgebaut. Durch Kühlung des Substrates wurde nachgewiesen, dass eine Agglomeration auf dem Substrat nur bei Gasflüssen von 5 slpm stattfindet. Anhand der Auswertung von faktoriellen Versuchsplänen wurde gezeigt, dass der Gasfluss auf die Partikelgröße und Abscheiderate den größten Einfluss hat. Die Präkursoren Styrol, Methylmethacrylat und 3-Methyl-1,2-butadien wurden durch Plasmapolymerisation in einer 60 MHz-Linearquelle als dünne, homogene Schichten im nm-Bereich abgeschieden. Aus den Emissionsspektren von Argon konnten, unter Verwendung des Stoß-Strahlungs-Modells, Elektronendichten von 6*1010…1,5*1011 cm-3 und Elektronentemperaturen von 3…9 eV in Abhängigkeit von der Verweilzeit der Monomermoleküle im Plasma sowie des Energieeintrages berechnet werden. Die Elektronen haben bei Energieeinträgen oberhalb von 6*107 J/kg genügend Energie, um -Bindungen des Kohlenstoffs in der Gasphase zu spalten. Die freien Radikale initiieren Oxidationsreaktionen, was zur Bildung von Carbonylverbindungen in Schichten aus Styrol- und Isoprenplasmapolymeren führt. Die mit XPS-Messungen gefundenen hohen Sauerstoffgehalte der Plasmapolymer-Schichten konnten durch Kontaktwinkelmessungen bestätigt werden. Die Quellungsmessungen in organischen Lösungsmitteln (Aceton, Ethanol, Chloroform, Toluol) mit reflektometrischer Interferenzspektroskpie bestätigen die Tendenzen der Kontaktwinkelmessung im Fall von Styrol und Methylmethacrylat. Die Abscheiderate der Plasmapolymere wird besonders durch den Energieeintrag beeinflusst. Dabei zeigt sich nur bei Isopren eine deutliche Auswirkung der Abbaureaktionen.Die Härte der Isopren-Schichten korreliert ebenfalls mit der Elektronendichte. Die Perkolationsschwelle der Silber-Plasmapolymer-Nanokomposite liegt bei einem Füllgrad von 57 %, was typisch für Partikel mit geringem Aspektverhältnis ist. Die Schichten reagieren selektiv auf Dämpfe der Lösungsmittel. Bisher war die Langzeitstabilität von Membranen zur Trinkwasseraufbereitung durch Ultrafiltration durch das starke Wachstum von Mikroorganismen auf der Membranoberfläche eingeschränkt. Dies konnte durch die Beschichtung mit Silber-MMA-Kompositen verbessert werden. Durchflussmessungen an behandelten Membranen sowie elektronenmikroskopische Aufnahmen bestätigen die gute antibakterielle Wirkung der Beschichtung.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:25599
Date20 May 2011
CreatorsWolf, Marcus
ContributorsArndt, Karl-Friedrich, Schultheiß, Eberhard, Technische Universität Dresden
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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