Erst seit 2010 sind kombinierte Positronenemissionstomographie-
Magnetresonanztomographie-Geräte (PET/MRT) zur hybriden Bildgebung verfügbar. Die mit
der Entwicklung der Geräte verbundenen Hoffnungen bezüglich der onkologischen
Diagnostik lagen zunächst auf einer verbesserten Genauigkeit in der Tumordetektion im
Vergleich zur PET/CT. Rasch wurde jedoch deutlich, dass insbesondere die Möglichkeit der
non-invasiven, multiparametrischen Charakterisierung von Tumorerkrankungen einen
wesentlichen Vorteil der PET/MRT gegenüber der PET/CT darstellt.
Der im Universitätsklinikum Leipzig AöR 2011 installierte PET/MRT-Scanner war einer
der ersten weltweit und in dieser Habilitationsschrift sind die ersten Erfahrungen mit dieser
Methode auf dem Gebiet der onkologischen Diagnostik zusammengefasst. Schwerpunkt
ist dabei die Diagnostik von Kopf-Hals-Tumoren, da in diesem Bereich die CT aufgrund
des im Vergleich zur MRT schlechteren Weichteilkontrastes Einschränkungen aufweist.
In dieser Schrift werden zunächst die unterschiedlichen Konzepte im Gerätedesign der
PET/MRT und die Besonderheiten der PET/MRT im Vergleich zur PET/CT erläutert. Auch
die kritischen Punkte, die bei der Implementierung eines PET/MRT-Scanners zu beachten
sind, werden detailliert dargestellt. Hierbei werden besonders die baulichen und
organisatorischen Aspekte berücksichtigt, es werden aber auch Hinweise zur
Qualitätskontrolle und zur Entwicklung von Untersuchungsprotokollen gegeben.
In der ersten klinischen Studie zur Anwendung der PET/MRT mit 18F-Fluorodesoxyglucose
(18F-FDG) bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren konnten wir hinsichtlich Sensitivität und
Spezifität noch keine Unterschiede zur PET/CT nachweisen. Allerdings war hier die
untersuchte Patientengruppe heterogen und enthielt sowohl Primär- als auch Rezidivtumore.
Aktuell konzentriert sich die onkologische Forschung am PET/MRT auf die Möglichkeiten
der multiparametrischen Bildgebung zur Detektion und vor allem Charakterisierung von
Tumorerkrankungen. Hier konnten wir signifikante Korrelationen von Glukosestoffwechsel
und verschiedenen Perfusionsparametern bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren nachweisen.
Bei Patientinnen mit Zervixkarzinom konnte ein inverser Zusammenhang zwischen
Glukosestoffwechsel und Diffusionsrestriktion nachgewiesen werden. Die letzte aufgeführte
Arbeit zeigt die Korrelationen zwischen der bildgebenden Tumorcharakterisierung und
histopathologischen Ergebnissen bei Kopf-Hals-Tumoren, wo wir Zusammenhänge von
Kernfläche und dem Proliferationsmarker Ki-67 mit Diffusionseigenschaften bzw.
Glukosestoffwechsel im Tumorgewebe nachweisen konnten.
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa.de:bsz:15-qucosa-214783 |
Date | 30 November 2016 |
Creators | Stumpp, Patrick |
Contributors | Universität Leipzig, Medizin, Prof. Dr. med. Thomas Kahn, Prof. Dr. med. Norbert Hosten, Prof. Dr. rer. nat. Thomas Beyer |
Publisher | Universitätsbibliothek Leipzig |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | deu |
Detected Language | German |
Type | doc-type:doctoralThesis |
Format | application/pdf |
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