Hintergrund. Die zahnmedizinische Versorgung und Oralhygiene bei Menschen mit Demenz (MmD) ist auch unter Berücksichtigung der zunehmenden Anzahl der erhaltenen Zähne schwierig.
Ziel der Arbeit. Es soll geklärt werden,ob das Angebot einer Beratungsstelle zum Thema Mundgesundheit und Demenz genutzt wird.
Material und Methoden. Die Beratungsstelle wurde mit 3 zahnmedizinischen Spezialisten aufgebaut, und ein Jahr lang wurden die telefonischen Anfragen gesammelt sowie ausgewertet.
Ergebnisse. Die zahnmedizinische Beratung wurde von 355 Anrufern (180 medizinisch-pflegerisch tätig; 175 Angehörige) im Zeitraum vom 01.06.2012 bis 31.05.2013 genutzt. Von den Anrufern wurden in den ca. 21 min dauernden Gesprächen 2535 Probleme angesprochen. Fast ein Viertel der Anrufer fragte nach einer mobilen Behandlung, und 14,4% suchten einen Zahnarzt, der auf die Behandlung der MmD spezialisiert ist. Orale Erkrankungen, die Mundhygiene und die interpersonellen Schwierigkeiten, die zwischen allen Beteiligten zur oralen Situation auftraten, wurden thematisiert. Drei Viertel des medizinisch-pflegerischen Personals fragten nach Schulungen, um die Mundgesundheit und Oralhygiene bei MmD zu verbessern.
Schlussfolgerung. Die Nachfrage bei den Spezialisten zeigte, dass es großen Wissensbedarf sowohl beim Fachpersonal als auch bei den Angehörigen gibt. Die Studie belegt, dass die Probleme in der Mundhöhle von MmD breit gefächert sind. Wissen zu Mund- und Prothesenhygiene sowie den Krankheitsbildern der Mundhöhle könnte strukturiert in die Aus- und Fortbildung eingebracht werden. Neben dem Wissensdefizit wird auch deutlich,dass die zahnmedizinische Versorgungsstruktur nicht für die MmD gesichert ist. Hier sind die Politiker und die Akteure im Gesundheitswesen aufgefordert, die zahnmedizinische Versorgung in den Demenznetzwerken und -strategien zu verankern. / Background. The complexity of dental care and oral hygiene for people with dementia increases with increasing numbers of residual teeth.
Aim. This study was carried out to determine whether the offer of a telephone helpline on oral health and dementia would be utilized.
Material and methods. Over a period of 1 year contacts received by a telephone helpline manned by three oral healthcare staff were collected and analyzed.
Results. From 01 June 2012 to 31 May 2013 a total of 355 callers (180 healthcare staff and 175 relatives) presented and discussed 2535 problems. The average duration of a call was 21 min. Almost one quarter of the callers were looking for mobile dental care services and 14,4% were looking for a dentist specializedin caring for patients with dementia. Oral disease, oral care and conflicts between stakeholders on aspects of oral health were discussed. Of the healthcare staff three quarters asked about training to improve the oral health of people with dementia.
Conclusion. The demand on the specialists of the helpline showed a substantial knowledge deficit of healthcare staff and relatives. The study confirmed a wide range of oral health issues of people with dementia. Knowledge on oral and denture hygiene and on oral disease could be introduced into primary training and continued professional education. In addition to the lack of knowledge, deficits also exist in the oral healthcare system for people with dementia. Poliicians and healthcare stakeholders are encouraged to incorporate oral healthcare for people with dementia into strategies and dementia networks.
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa.de:bsz:15-qucosa-198576 |
Date | 04 March 2016 |
Creators | Ramm, Claudia |
Contributors | Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Prof. Dr. med. dent. Ina Nitschke, MPH, Prof. Dr. Chr. Hirsch, Prof. Dr. K.-H. Dannhauer |
Publisher | Universitätsbibliothek Leipzig |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | deu |
Detected Language | German |
Type | doc-type:doctoralThesis |
Format | application/pdf |
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