Der vorliegende Beitrag untersucht das Dreiecksverhältnis zwischen ökologischer Nachhaltigkeit, wirtschaftlichem Wachstum und liberaler Demokratie und stellt fest, dass dieses sich in den westlichen Konsumgesellschaften im Angesicht der zunehmenden lebensweltlichen Manifestation der "Grenzen des Wachstums" grundlegend neu konfiguriert. Dabei zeichnen sich tatsächlich die Konturen einer "demokratischen Postwachstumsgesellschaft" ab - allerdings unter gänzlich anderen Vorzeichen, als es der überwiegende Teil der Transformationsforschung ersehnt. In der Absicht, einen Beitrag zur Rückkopplung der normativen und sich als transformativ verstehenden Teile der Nachhaltigkeitsforschung an die sozialwissenschaftliche Analyse moderner Gesellschaften zu leisten, zeigt der Beitrag zunächst, wie im Bereich umweltpolitischer und demokratiebezogener Diskurse zentrale Narrative, die über Jahrzehnte die Debatte bestimmt haben, heute ihre Glaubwürdigkeit verlieren und sich damit das Feld für eine Neujustierung der Dreiecksbeziehung eröffnet. Anschließend wird aus gesellschaftstheoretischer Perspektive ausgeleuchtet, wie die Demokratie im Zeichen moderner Subjektivitätsverständnisse und bestenfalls noch moderater Wachstumsraten zunehmend zu einem Mittel der "nachhaltigen" Verteidigung nicht-nachhaltiger Lebensstile wird. Entschiedener denn je, so zeigt sich, erheben moderne Konsumgesellschaften die "Politik der Nicht-Nachhaltigkeit" zu ihrem Prinzip.
Identifer | oai:union.ndltd.org:VIENNA/oai:epub.wu-wien.ac.at:6646 |
Date | 06 1900 |
Creators | Blühdorn, Ingolfur |
Publisher | Springer Fachmedien Wiesbaden |
Source Sets | Wirtschaftsuniversität Wien |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | Article, PeerReviewed |
Format | application/pdf |
Rights | Creative Commons: Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) |
Relation | http://dx.doi.org/10.1007/s11609-018-0372-8, https://www.springerfachmedien-wiesbaden.de/startseite/#&panel1-1, http://epub.wu.ac.at/6646/ |
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