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Analyse der optimalen Stimulationstemperatur zur Messung der Schmerztoleranz / Analysis of the stimulation temperature for the measurement of optimal pain tolerance

Vor allem in der Schmerzforschung spielt eine Erfassung der Schmerztoleranzschwellen
eine große Rolle. Ziel unserer Studie war es, die ideale Stimulationstemperatur zur
Messung der Schmerztoleranz zu erarbeiten. In älteren Studien wurden diese Methoden
bereits untersucht, entsprachen aber nicht den Kriterien evidenzbasierter Forschung.
Zu diesem Zweck wurde eine randomisierte, kontrollierte Studie an 100 Probanden
durchgeführt. Eine Verblindung fand nicht statt. Zum Einsatz kamen fünf Tests, zum
einen der „cold-pressor“-Test, der Elektrostimulationstest, sowie drei „hot-pressor“-Tests
bei 45°C, 47°C und 49°C. Die Studie fand bei standardisierten Testbedingungen im
Rahmen von insgesamt fünf Sitzungen statt, in denen je einer der oben genannten Tests
durchgeführt wurde. Potentielle Beeinflussung der nicht-gewünschten
Umgebungsfaktoren auf die Studienergebnisse wurde durch standardisierte
Testbedingungen so weit wie möglich minimiert. Insgesamt gab es bei keinem der
Probanden unter den oben genannten maximalen Schmerzstimulationsexpositionen lang
anhaltende unerwünschte Nebenwirkungen oder sensorische Störungen.
Im Vergleich zu früheren Studien konnten bei einer deutlich höheren Probandenzahl die
Kälteschmerztoleranzschwellenwerte bestätigt werden. Zu erkennen ist, dass die
Variabilität der Inter-Probanden-Schwellenwerte bei elektrischen Reizen am niedrigsten
ist, wahrscheinlich aber bedingt durch die Tatsache, dass viele Probanden maximal
erlaubte Stromstärke tolerierten. Eine Heißwasserbadtemperatur von 45°C wird auch bei
mehr als 60% der Probanden bis zu unserer gemessenen Maximaldauer von 300
Sekunden toleriert und bei einer Temperatur von 47°C von fast 10% der Probanden
problemlos toleriert. Eine Wärmestimulation („hot-pressor“-Test) des Unterarmes im
Heißwasserbad mit 49°C wird bei nur einem von 100 Probanden in der maximal erlaubten
Zeit der Stimulation toleriert. Die Inter-Probanden-Variabilität ist vergleichbar zur
Kaltwassertoleranz, jedoch ohne Korrelation der beiden Tests zueinander. Die gefundene
hohe Variabilität der NRS-Werte bei allen Schmerzstimulationen hebt die Notwendigkeit
einer detaillierten Definition der „tolerierten Schmerzintensität“ bei diesen Studien
hervor.

Identiferoai:union.ndltd.org:uni-goettingen.de/oai:ediss.uni-goettingen.de:11858/00-1735-0000-0001-BAC1-A
Date13 August 2013
CreatorsWehe, Stefanie
ContributorsPavlakovic, Goran PD Dr.
Source SetsGeorg-August-Universität Göttingen
Languagedeu
Detected LanguageGerman
TypedoctoralThesis

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