Im heutigen Zeitalter erwarten Kunden kürzere Produkt- und Dienstleistungsentwicklungszyklen als je zuvor. Unternehmen, die diesem Trend standhalten wollen, müssen folglich auf Innovationen setzen und ihre Innovationsfähigkeit zu einer Kernkompetenz ausbauen. Ein Innovationsprozess, der ein Vorgehensmodell zur Steigerung der Innovationsfähigkeit aufzeigt, beginnt mit der Ideen-generierungsphase. In dieser Phase werden im klassischen Innovationsprozess überwiegend unternehmensinterne Quellen genutzt, um Ideen zu generieren. Tatsächlich werden aber auf dieser Quellenbasis vermehrt Produkte und Dienstleistungen am Kundenbedürfnis vorbei entwickelt. Mit dem Open-Innovation-Ansatz kann eine Verbesserung der Innovationsfähigkeit von Unternehmen durch die Einbindung unternehmensexterner Quellen in den Innovationsprozess erzielt werden. Im Social Web, einer bedeutenden externen Quelle, werden große Mengen an Informationen erzeugt, die für den Innovationsprozess verwendet werden könnten, jedoch werden diese in heutigen Innovationsansätzen nicht oder kaum genutzt.
Mit der vorliegenden Arbeit sollen mehrere Beiträge zur Adressierung dieser Problematik geleistet werden. Unter anderem werden etablierte Innovationsprozesse und aktuelle Methoden im Bereich der Ideengenerierung untersucht und miteinander verglichen. Im Rahmen einer Studie werden zudem die Datenstrukturen, Merkmale und Beschaffungsmöglichkeiten von Social-Web-Daten erforscht. Dabei bestätigt sich die These, dass aktuelle Ansätze verfügbare Social-Web-Daten nur rudimentär berücksichtigen. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse wird darüber hinaus ein generisches Datenmodell entwickelt, das grundlegende Entitäten und Relationen diverser Ausprägungen von Social-Web-Daten abbildet. In diesem Zusammenhang wird aufgezeigt, dass semantische Technologien zur Generierung neuen Produktinnovationswissens überaus nützlich sind. Der Schwerpunkt der Forschungsarbeit liegt daher auf der Nutzung semantischer Technologien zur Verbesserung des Innovationsprozesses, insbesondere im Prozessschritt der Ideation. Die Produkt-, Ideen- und Social-Web-Domäne wird formal in einer neuartigen generischen Ontologie beschrieben, die es erlaubt, axiomatisch auf Basis der Web Ontology Language (OWL) neues Produktinnovationswissen aus dem Social Web zu erschließen und für nachgelagerte Innovationsmanagementsysteme maschinen-interpretierbar bereitzustellen. Anhand einer prototypischen Umsetzung kann die Machbarkeit des eigenen Ansatzes nachgewiesen werden. Dabei wird auch ersichtlich, dass der vorgestellte Lösungsansatz den aktuellen Stand der Technik hinsichtlich der Ideenerkennungsrate übersteigt.
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:77317 |
Date | 11 January 2022 |
Creators | Häusl, Martin |
Contributors | Schill, Alexander, Hußmann, Heinrich, Technische Universität Dresden |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | info:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text |
Rights | info:eu-repo/semantics/openAccess |
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