Liebe Lehrende, Betreuer:innen und Tutor:innen, sei es in Form von Seminar-, Beleg- und Forschungsarbeiten oder einer großen Abschlussarbeit zum Ende des Studiums: „Wissenschaftliches Schreiben entscheidet wesentlich über Studienerfolg und wissenschaftliche Karriere“ (Kruse 2007, S. 9). Ob Studierende Schreibkompetenzen entwickeln
oder nicht, hat über eine Note im Seminar hinaus nachhaltige Auswirkungen auf ihre Zukunft. Dies verweist geradewegs auf die hohe Relevanz der Schreibdidaktik an der Hochschule. In diesem Bereich hat sich in den letzten Jahrzehnten viel getan. Von deutschen Unis als „Wüsten der Schreiblehre“ (Wolfsberger S. 13) spricht heute keiner mehr. Neben einer Fülle an Literatur zum universitären Schreiben gibt es inzwischen an vielen Hochschulen Schreibzentren und in manchen Studiengängen wurden eigene Seminare zum wissenschaftlichen Schreiben etabliert. Gut so. Und doch: In einer Welt, in der Lehrsituationen perfekt auf das akademische Schreiben ausgerichtet sind, wäre unsere Broschüre vielleicht gar nicht nötig. Von diesem Zustand ist die deutsche Hochschullandschaft leider noch weit entfernt. Natürlich ist uns am Schreibzentrum der TUD
bewusst, welche Herausforderung darin besteht, für eine schreibförderliche Lehre zu sorgen, während diese in Curricula nicht unbedingt vorgesehen ist. Gleichzeitig nehmen wir die Überforderung von Studierenden wahr, die vor ihren großen schriftlichen Arbeiten stehen, und bisher wenig Möglichkeit hatten, ihre Schreibkompetenzen auszubilden.
In insgesamt fünf Modulen möchten wir daher mit Ihnen aus verschiedenen Perspektiven auf das studentische Schreiben an der Hochschule blicken und Ihre Rolle als Lehrperson darin in den Fokus setzen. Wir beginnen mit der Durchleuchtung wissenschaftlicher Schreibprozesse (Modul 1). Darauf folgt die (gute) Betreuung von Schreibaufgaben, etwa die effektive Kommunikation von Schreibaufträgen oder die Besonderheiten, die in der Betreuung langfristiger Schreibaufgaben bestehen (Modul 2). In den beiden folgenden Modulen gehen wir auf fachgebundene Spezifika der Schreibdidaktik (Modul 3) bzw. die Zielgruppe der internationalen Studierenden (Modul 4) ein. Abschließend fokussieren wir die Frage, wie sich die Ausbildung von Schreibkompetenzen der Studiereden konkret im Semesterverlauf unterstützen lässt (Modul 5). Die Broschüre bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre bisherige Vorgehensweise in der Lehre zu reflektieren, um diese schreibförderlicher zu gestalten. Wichtig war uns dabei ein starker Praxisbezug, weshalb Sie zu jedem der Themen konkrete Methoden oder Checklisten mit didaktischer Rahmung und Anleitung finden. Darüber hinaus haben wir viele nützliche Übungen zusammengestellt, die Sie an Ihre Studierenden weitergeben können, sowie Materialien, die speziell für Ihre Rolle als Begleiter:in studentischer Schreibprozesse gedacht sind. Best-Practice-Beispiele von Lehrenden runden die Broschüre mit authentischen Einblicken in unterschiedliche schreibdidaktische Herangehensweisen ab.
Die Starthilfe Schreibdidaktik gibt es als Print- und Digitalversion auf der
Website des Schreibzentrums.:1 Wissenschaftliches Schreiben und was sich dahinter verbirgt 9
Der Weg zur Kompetenzentwicklung 10
Über die Vielseitigkeit wissenschaftlicher Texte 15
Erwartungen und Anforderungen an studentische Schreibprojekte 20
Wie Schreibprozessmodelle bei der Betreuung von Schreibaufgaben helfen 23
Zum Einsatz von KI im Schreibprozess 28
Zeitplanung für Lehrende 33
2 Gute Betreuung von Schreibaufgaben und was dafür wichtig ist 42
Prüfungsleistungen konkrete Schreibaufgaben zuordnen 43
Bewertungsprozesse und Bewertungskriterien erarbeiten 45
Anleitung zum Erstellen eines Leitfadens für Studierende 58
Checkliste für Konsultationsgespräche und den Betreuungsprozess 61
Feedback geben und geben lassen 66
Wenn es mal nicht so läuft, wie geplant: Kollegiale Fallberatung 75
3 Fachspezifische Schreibdidaktik und wie sie Studierenden langfristig nützt 79
Anforderungen an spezifische Textsorten kommunizieren 81
Berufsbezogenes Schreiben 91
MINT-Studierende beim Schreiben anleiten 97
4 Internationale Studierende und wie man Missverständnissen vorbeugt 99
Die eigene Wissenschaftskultur reflektieren 100
Die eigene Kommunikationskultur reflektieren 103
Internationale Studierende anleiten – ein Leitfaden 106
5 Fragen Studierender im Schreibprozess und wie man darauf antwortet 111
Im Semester Schreibkompetenzen vermitteln 112
Nützliche Methoden für oft gestellte Fragen 119
Methodenanhang 123
Bibliografie 173
Weitere Anlaufstellen 179
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:88593 |
Date | 03 June 2024 |
Creators | Király, Rose Sharon, Bosse, Robert, Hösl, Paulina, Samuelsson, Ulrike |
Contributors | Beerbaum, Theresa, Melching, Nina, Reuter, Leonie, Schilk, Felix, Swidsinski, Andrej |
Publisher | Technische Universität Dresden |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | info:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:report, info:eu-repo/semantics/report, doc-type:Text |
Rights | info:eu-repo/semantics/openAccess |
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