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Der Mehrwert des Wissens: Merkur und andere enzyklopädische Götter

Als man im späten 17. Jahrhundert begann, Handelslexika herauszugeben, fing für Merkur eine neue Karriere an. So flatterte sein Mantel über dem Dictionnaire de Commerce von Savary. Der Caduccus-Stab mit den beiden sich darum windenden Schlangen (als Symbole des Friedens, der ausgleichenden Ambivalenz oder auch der Wechselseitigkeit) dirigiert das Konzert der im Lexikon arrangierten Informationen, welche die Welt der Waren und des Handels beschrieben und in einer schon damals globalen Perspektive alle Wirtschaftszentren erfassten, komplett mit Markttagen, Währungen, Börsenregeln und Hinweisen auf die lokalen Sitten. Beinahe wäre Merkur in diesen Büchern als Handelsgott professionalisiert worden und hätte nur diese eine Funktion als Beruf erhalten. So sah man das jedenfalls im frühen 18. Jahrhundert: Weil ihn bereits die olympischen Götter 'zu einem Patron der Kaufleute und Diebe machten; daher auch noch die Kaufleute von ihm Mercatores und die Kaufmannschafft Mercatura, sollen 'genennet werden', leist man einem verbreiteten 'Reallexikon' des 18. Jahrhunderts, gleichlautend in den Auflagen von 1727, 1741 und 1762.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:12863
Date11 September 2014
CreatorsSchneider, Ulrich Johannes
PublisherLucius & Lucius
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:bookPart, info:eu-repo/semantics/bookPart, doc-type:Text
SourceGlanzlichter der Wissenschaft / hrsg. vom Deutschen Hochschulverband. Stuttgart 2007, S. 129 - 137
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess
Relationurn:nbn:de:bsz:15-qucosa2-776112, qucosa:77611

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