Lipide stellen eine der wichtigsten Stoffklassen in biologischen Systeme dar und werden in verschiedene Klassen eingeordnet, die sich in ihren Aufgaben stark unterscheiden. Als Energiespeicher dienen Triacylglycerole (TAG), die aus mit Glycerol versterten Fettsäuren bestehen. Die übermäßige Einlagerung von TAG ist ein zentraler Bestandteil der Adipositas. Im Rahmen des SFB 1052 wurde sich mit den Mechanismen auseinandergesetzt, die zur Adipositas führen können. Ein wichtiger Bestandteil vieler Fragestellungen ist hierbei die Analyse von Lipidproben. Dabei besteht ein großes Interesse die Lipidzusammensetzung zuverlässig und schnell ermitteln zu können. In der vorliegenden Arbeit wurde zu diesem Zweck hauptsächlich die Kernspinresonanzspektroskopie (NMR) eingesetzt und teilweise durch MALDI-TOF Massenpektrometrie (MALDI-TOF MS) ergänzt. Zunächst sollte die quantitative Genauigkeit von Standard 1H-NMR Messungen mit GC-MS verglichen werden. Hierzu wurden Extrakte von Fettgeweben aus adipösen Mäusen untersucht. Es konnte hierbei eine der GC-MS überlegene Genauigkeit der NMR-Messungen festgestellt werden. Die Analyse beschränkte sich dabei zunächst auf gut voneinander getrennte Resonanzen, was die Aussagekraft der Methode begrenzte. Daher wurde weiterhin eine neuartige Form der Auswertung von Lipidspektren entwickelt, die auch überlappende Resonanzen zur Analyse nutzen kann. Es wurde hierfür eine Bibliothek aus Referenzspektren verschiedener Fettsäuren/TAG angelegt und ein Modell basierend auf Linearkombination verwendet. Die zu analysierenden Spektren wurden Summe der Referenzspektren interpretiert und entsprechend in diese Teilkomponenten zerlegt. Dadurch war es möglich wesentlich mehr Komponenten voneinander zu unterscheiden, als bei der Standardauswertung. Neben der Analyse der allgemeinen Zusammensetzung von TAG-Proben war der zweite Aspekt die Trennung und Quantifizierung von TAG-Isomeren. Durch Verwendung hochaufgelöste 13C-NMR Spektren und MALDI-TOF MS konnten detaillierte Aussagen über die TAG-Zusammensetzung getroffen werden. Der genannte Ansatz wurde an TAG Gemischen getestet und im Anschluss auf biologische Proben übertragen. Einerseits wurden hierzu verschiedene Speiseöle untersucht, wodurch sich ein detaillierter Blick auf deren vielfältige TAG Zusammensetzung ergab. Andererseits wurde die Methode auf Fettgewebe von gesunden und adipösen Mäusen angewendet und offenbarte, dass der TAG Pool bei Entwicklung einer Adipositas überraschend stabil bleibt.
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:17055 |
Date | 22 January 2018 |
Creators | Meusel, Andrej |
Contributors | Universität Leipzig |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | info:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text |
Rights | info:eu-repo/semantics/openAccess |
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