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Chromosomale Veränderungen astrozytärer Tumoren in der komparativen genomischen Hybridisierung (CGH) und deren prognostischer Einfluss / Chromosomal aberrations of astrocytic tumors detected by comparative genomic hybridization (CGH) and their prognostic influence

Fortschritte in der molekulargenetischen Charakterisierung von Tumorerkrankungen haben in den letzten Jahren die klinische Praxis zunehmend beeinflusst. Das Ziel dieser Arbeit war die Untersuchung von astrozytären Tumoren der WHO-Grade II bis IV und ihre Subtypisierung anhand der gefundenen chromosomalen Aberrationen. Ferner sollte der Einfluss der gefundenen Aberrationen auf klinische Parameter wie das Gesamtüberleben oder die rezidivfreie Zeit untersucht werden.
Dazu wurden paraffinfixierte Proben von insgesamt 184 primären astrozytären Tumoren (28 low-grade Astrozytome, 6 low-grade Oligoastrozytome, 50 anaplastische Astrozytome, 4 anaplastische Oligoastrozytome, 96 Glioblastoma multiforme) mit der Comparativen Genomischen Hybridisierung (CGH) untersucht.
Häufige Aberrationen in allen Malignitätsgruppen stellten chromosomale Zugewinne auf Chromosom 7 sowie Verluste von Chromosom 10 und 9p dar. High-grade Astrozytome zeigten ferner häufig Zugewinne von Chromosom 19 und 20 sowie Verluste von 13q, 14q und 15q. WHO-Grad-II-Astrozytome wiesen häufig Zugewinne auf Chromosom 8 sowie Verluste von Chromosom 4q und 6q auf.
Eine kürzeres Gesamtüberleben zeigten high-grade Gliome mit Verlusten von Chromosom 10q und Zugewinnen auf 7p. In Glioblastomen verursachten zusätzlich Zugewinne auf 7q sowie Verluste von 14q, in anaplastischen Astrozytomen zusätzlich Verluste von 10p ein verringertes Gesamtüberleben. WHO-Grad-II-Astrozytome zeigten bei Verlusten von 3p ein schlechteres Gesamtüberleben. Chromosomale Aberrationen, die zu einem verlängerten Gesamtüberleben führten, waren Verluste von 1p und Zugewinne von 10p in WHO-Grad-III-Tumoren.
Die rezidivfreie Zeit wurde in high-grade Gliomen durch Zugewinne auf 7p und Verluste von 10p verringert. Eine Verkürzung der rezidivfreien Zeit in Glioblastomen zeigten außerdem Tumoren mit Verlusten von 7q, 10q und 14q. In anaplastischen Astrozytomen führten Verluste von 1p und 19q sowie Zugewinne auf 8q und 10p, in WHO-Grad-II-Astrozytomen Verluste von Chromosom 6 zu einer verlängerten Zeit bis zum Rezidiv.
Die Anfertigung onkogenetischer Baummodelle stellte verschiedene genetische Wege der Tumorgenese dar. Ein Cluster war gekennzeichnet durch einen Verlust von 6q, ein weiterer wurde initialisiert durch den Verlust von 13q, der dritte durch den Verlust von 9p. Der vierte Cluster wurde charakterisiert durch Zugewinne auf Chromosom 7 und Verluste von Chromosom 10, während der fünfte Cluster Zugewinne auf 8q sowie Verluste von 4q aufwies.

Identiferoai:union.ndltd.org:uni-goettingen.de/oai:ediss.uni-goettingen.de:11858/00-1735-0000-0022-5E4D-5
Date12 March 2014
CreatorsBürger, Tobias
ContributorsGutenberg, Angelika PD Dr.
Source SetsGeorg-August-Universität Göttingen
Languagedeu
Detected LanguageGerman
TypedoctoralThesis

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