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Die Kunst als Ausdrucksmittel der inneren Welt Hermann HessesVaul, Debra Lynn 01 January 1987 (has links)
Das von Hermann Hesse im Jahre 1920 veroffentlichte Buch Wanderung ist eine Form der Reisedarstellung. Es ist jedoch mehr als die Beschreibung einer Reise. Vielmehr ist Wanderung eine interessante Zusammenstellung von Gedanken, Uberlegungen und Fragen in den unterschiedlichen Kunstformen wie Malerei, Presa und Dichtungen. Das Buch ist ein Ergebnis Hesses personlichen Versuches, einen Teil seines Lebens zu erklaren. Anders gesagt, es ist eine Reise auf dem Weg in das eigene Innere, wo der Mensch mit seinem Dase in um eine Antwort auf die Fragen des Alltags ringt.
Weil Hesse selbst ein Mensch mit vielseitigen Interessen ist, kann er auch so viele Menschen mit seinen Werken erreichen. Auf ganz unterschiedlichen Wegen versucht er, seine Gedanken zu verdeutlichen und wei t erzugeben bald ein Bild, bald ein schones Gedicht oder auch ein ProsastUck. Sie sind vielleicht eine Hilfe flir die, die eigene Klarheit suchen; aber sie sind sicher entstanden mit dem Interesse, etwas Uber Hesses eigenen Weg, das eigene Ziel, den Sinn des Lebens fUr sich und fUr andere verstandlich machen zu wollen. Dem KUnstler ist es wichtig, daB sein Werk eine AuBerung seines Ichs darstellt und ist also von seiner Sichtweise und seinen Interessen abhangig. Der Kilnstler welche Form er auch herstellt, mochte ein ganzheitliches Verstandnis fordern oder auch GefUhle wecken. So versucht es Hesse in diesem Werk. Wanderung ist ein Ergebnis von einem Versuch, uns zu zeigen, was er von sich, von seiner Welt, bzw. Umwelt denkt. Filr uns ist also zu fragen, welche Verbindung es zwischen dem Kilnstler, seinen Gedanken und seinen Bildern gibt.
Der Leser sollte spilren, was Hesse in seinem Leben wahrnimmt und selbst ins Nachdenken kommen, nach sich selbst zu fragen und seine Platz in der Welt zu finden. Hesses Schilderung ist kein Ersatz filr die eigenen Schritte. Keiner auBer dem einzelnen Menschen kann dessen Wegen aussuchen.
Kunst ist das ideale Mittel filr die AuBerung dieser Gedanken. Sie sind individuell formuliert und in der Herstellung eines Kunstwerkes werden viele unterschiedliche Elemente zusammenkommen. Jedes Werk reprasentiert den Kilnstler und die Gedanken, die ihn einpragen. Durch das Werk konnte man einen Tei! des Kilnstlerlebens kennenlernen. Wahrend wir sein Leben anschauen, milssen wir selbst Uberlegungen Uber das eigene Leben machen. Wir sind so konzentriert auf die Dinge, die wir tun, daB wir so oft die Hauptfrage vergessen: Wer sind wir? Erst vor diesem Hintergrund sind die anderen Fragen wichtig und zu beantworten.
Es gibt eine sehr groBen Reichtum unterschiedentlichen Seins unter den Menschen, die eine GroBzahl von Moglichkeiten und Fahigkeiten haben. Sie werden, auch in demselben Menschen, jedesmal anders ausgedrilckt. Jeder Mensch ist der Kilnstler seines eigenes Lebens. Er nimmt die vorhandenen Elementen, interpretiert und~ gestaltet sie um. Dabei spilren die anderen, wie er seine Welt sieht, wie er denkt und fUhlt. So ist der ProzeB des kilnstlerischen Schaff ens eine Quelle filr neue Einsichten und Erkenntnise, eine Einladung, weitere Schritte zu versuchen. Seine Werke sind sein Beitrag zu der Welt. Der wandernde Kilnstler ist ein ideal es Sinnbild und eine gute Ausdrucksform fUr die Verkorperung der nicht enden konnenden Suche nach einem bedeutsamen Dasein. Jeder muB das eigene Dasein finden, das Leben gestalten - es gibt keine allgemeinen Rezepte, um in Frieden und Harmonie in und mit der Welt zu leben.
So soll mit dieser Arbeit der Versuch unternommen werden, die Verbindung zwischen einzelnen Ausdrucksformen der Kunst und der Bedeutungg der Situation des Menschen und seine Gedanken flir die Gestaltung dieser Ausdrucksformen zu zeigen. Am Beispiel der Wanderung von Hermann Hesse mochte ich deutlich machen, was der Dichter selbst, vor allem aber uns, zu sagen hat.
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