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Räumliches Einkaufsverhalten und Standortpolitik im Einzelhandel unter Berücksichtigung von Agglomerationseffekten / Theoretische Erklärungsansätze, modellanalytische Zugänge und eine empirisch-ökonometrische Marktgebietsanalyse anhand eines Fallbeispiels aus dem ländlichen Raum Ostwestfalens/Südniedersachsens / Spatial shopping behavior and retail location strategies in consideration of agglomeration effects / Theoretical explanations, modeling approaches and an empirical econometric market area analysis by an example from a rural region in East Westphalia/South Lower Saxony

Wieland, Thomas 15 October 2014 (has links)
Die vorliegende Dissertationsschrift beschäftigt sich mit dem räumlichen Einkaufsverhalten im Einzelhandel im Zusammenhang mit Einzelhandelsagglomerationen; genauer gesagt werden nachfrageseitige positive Agglomerationseffekte im Einzelhandel untersucht, d.h. Urbanisierungs- und Lokalisierungsvorteile, die auf dem Kundenverhalten basieren. Ausgehend von sehr heterogenen theoretischen Arbeiten v.a. aus dem Bereich der Raumwirtschaftstheorien, der Mikroökonomie und der verhaltenswissenschaftlichen Marketing-Forschung werden die verschiedenen Einkaufsstrategien abgeleitet, die in einer kundenseitigen Bevorzugung von agglomerierten Angebotsstandorten resultieren. Neben den bereits in älteren Raumwirtschaftstheorien behandelten Kopplungskäufen sind dies vor allem verschiedene Typen von Vergleichskäufen, die sich auf (mitunter strategische) Agglomerationen eigentlich konkurrierender Einzelhandelsanbieter beziehen. Die gebildeten Hypothesen zur (positiven) Wirkung von Einzelhandelsagglomerationen bzw. der räumlichen Konzentration mit andersartigen bzw. eigentlich konkurrierenden Anbietern werden anhand des ökonometrischen MCI-Modells (Multiplicative Competitive Interaction Model) überprüft. Auf diesem Wege wird zugleich ein Marktgebietsmodell auf der Basis des häufig angewendeten Huff-Modells formuliert, mit dem es möglich ist, Kundenströme unter Berücksichtigung von Agglomerationseffekten zu schätzen. Die Modellparametrisierung erfolgt anhand der realen Marktgebiete von Lebensmittelmärkten sowie Elektronik- und Baumärkten, die anhand einer Haushaltsbefragung ermittelt wurden. Insgesamt zeigen die Analyseergebnisse in den meisten Fällen, dass die Einkaufsstättenwahl bzw. der lokale Marktanteil einzelner Anbieter positiv vom vorhandenen Potenzial für Kopplungs- und Vergleichskäufe beeinflusst wird. Die Untersuchung zeigt die Relevanz von Agglomerationseffekten im Einzelhandel auf, wobei ein Modell formuliert wird, mit dem es möglich ist, diese Effekte zu analysieren. Konkrete Anwendungen hierfür finden sich in der betrieblichen Standortanalyse und insbesondere in der raumordnerischen und städtebaulichen Verträglichkeitsbeurteilung von Einzelhandelsansiedlungen.

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