Neuropeptide und ihre Rezeptoren regulieren im menschlichen Körper essentielle Funktionen. Fehlfunktionen können zu schwerwiegenden Krankheiten führen, weswegen die Erforschung dieser Peptid-Rezeptor-Systeme von hohem Wert ist. Die Komplexität der Signalisierung erschwert die Forschung in Säugetiermodellen, weswegen auch Modelle von Invertebraten herangezogen werden können, wo viele homologe Neuropeptide zu finden sind. In dieser Arbeit wurde das ein Homolog zum Neuropeptid Y (NPY) im Rundwurm Caenorhabditis elegans (C. elegans) identifiziert und charakterisiert. Das NPY-System besteht aus 3 Peptiden und 4 Rezeptoren, welche in Säugetieren vor allem den Energiehaushalt regulieren, aber auch bei Stress, Depression und Angstzuständen eine Rolle spielen. In C. elegans wurden 41 dem NPY ähnliche Rezeptoren (NPR) und über 30 Neuropeptide identifiziert, welche auch Funktionen in der Nahrungssuche zeigen. In dieser Arbeit wurde gezeigt, dass das humane und C. elegans System pharmakologische und funktionale Gemeinsamkeiten aufweisen. Hier wurden der NPR-1 und NPR-11 als NPY-ähnlichste Rezeptoren identifiziert und erstmals ein NPY-ähnliches Peptid beschrieben, das FLP-34-1. Des Weiteren wurde eine bekannte Methode für Zellkulturexperimente in C. elegans etabliert, der Biolumineszenz-Energietransfer (BRET), welcher die Bindung von FLP-34-1 an NPR-11 in vivo zeigte. Zudem konnte mit dieser Methode eine Peptid-induzierte Internalisierung von NPR-11 Richtung Endosomen in vivo in Echtzeit gezeigt werden. Die Ergebnisse dieser Arbeit helfen die molekularen Mechanismen der Peptid-Rezeptor-Interaktionen besser zu verstehen und unterstützen damit auch die Forschung an höheren Tieren.