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Vom Geist der Vielfalt: Ein Pfingstoratorium

Drude, Hartwig, Drude, Matthias 10 November 2016 (has links)
'Vom Geist der Vielfalt' ist ein ca. 45-minütiges Oratorium des Dresdner Komponisten Matthias Drude für Sprecher, Solisten, Chor und Orchester (Text: Hartwig Drude). Es wurde am 31. Mai 2015 in Hannover uraufgeführt. Werkeinführung Pfingstoratorium Zur Musik: Vom „Geist der Vielfalt“ ist auch die Musik des Oratoriums bestimmt. Alte Musik - vom Mittelalter bis zum Barock - ist vor allem dort präsent, wo überlieferte Choräle einstimmig gesungen (Anfang) oder mehrstimmig für Chor und Orchester bearbeitet werden. Die Durchsichtigkeit und Leichtigkeit mancher Passagen könnte man als klassizistisch bezeichnen. Romantisch muten die Klangfülle und Dramatik, manche harmonischen Wendungen und großangelgte Steigerungen an. Dem 20. - 21. Jahrhundert zuzurechnen sind die zum Teil ausgesparten, herben und dissonanten Passagen und die mitunter vertrackte oder auch agressive Rhythmik. Die stilistische Vielfalt bedeutet jedoch nicht Beliebigkeit. Manche Details sind genau geplant. Jeder der drei Teile beginnt völlig unterschiedlich: der erste einstimmig gesungen, der zweite gesprochen, der dritte mit dem Orchester allein. Speziell der erste Teil ist einerseits von Analogien - so die Chöre Nr. 3, 6 ud 11 oder die Soli des Großkönigs - anderseits von einer Steigerungsanlage bestimmt, die vom einstimmig gesungenen Anfang bis in die abschließende instrumentale Strophe des Eingangschorals führt und u. a. durch das erst allmähliche Hinzutreten der Gesamtbesetzung bestimmt ist: Das komplette Orchestertutti ist erstmals in Nr. 7 zu hören, nachdem zuvor Nr. 3 nur mit Streichern, Nr. 5 nur mit Bläsern und Pauken besetzt ist. Auch über den ersten Teil hinaus weist das gut 45-minütige Oratorium Bezüge und Analogien auf. Die erwähnte, den ersten Teil beschließende instrumentale Strophe des Eingangschorals erklingt erneut im dritten Teil am Ende der Nr. 23, wo das zentrale Motiv der kulturellen Vielfalt wiederaufgegriffen wird. Auch zwischen dem zweiten und dritten Teil gibt es Beziehungen (Anfang Nr. 19 und 28). Schließlich zeugt auch die Tatsache, dass die beiden Choräle, die mit der Zeile „Komm, Heiliger Geist“ beginnen, die formale Klammer des Werkes bilden, von einer zyklischen Gesamtanlage. Diese lässt sich im weitesten Sinne mit dem Begriff der Barform (A A’ B) beschreiben. Auf zwei in den Tempi und im Ausdruck entfernt vergleichbare Teile folgt ein völlig anders zu charakterisierender dritter Teil, der, inspiriert vom Titel „Geiststurm“, vorwiegend sehr schnelle Tempi verwendet und besonders rhyrhmusbetont ist. Meine Hoffnung ist, dass Text und Musik in gleicher Weise in der Lage sind, das schwierige, wenig greifbare und doch für den christlichen Glauben zentrale Thema >Pfingsten< näher zu bringen. Möge das Werk zum Nachdenken anregen und in gleicher Weise emotional berühren! (Matthias Drude):1. Rettung 2. Vermächtnis 3. Geiststurm

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