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Failures and Interventions on Agricultural Markets at the International, National and Regional Scale

Kopp, Thomas 13 May 2015 (has links)
Diese Dissertation beschreibt Marktverzerrungen auf mehreren Ebenen, die entweder aufgrund von Fehlfunktionen oder durch Interventionen politischer Art entstehen. Die Fehlfunktionen schließen einerseits Märkte mit imperfektem Wettbewerb, und andererseits Versagen auf anderweitig vollkommenen Märkten ein. Die Erstgenannten können durch eine starke Konzentration (beispielsweise aufgrund der geringen Größe des Marktes) verursacht werden, durch Ein- oder Austrittsbarrieren, heterogene Güter und Informationsasymmetrien. Zu den Gründen für Marktversagen gehören die Existenz von Externalitäten, Störungen auf anderen, verlinkten Märkten (z.B. die von Kleinbauern erfahrenen Kreditbeschränkungen), hohe Transaktionskosten, öffentliche Güter und Staatsversagen. Abhängig von den Definitionen unterschiedlicher Autoren kann die ungleiche Verteilung von Einkommen oder Vermögen auch als Versagen des Marktmechanismus verstanden werden. In dem Abschnitt dieser Arbeit der sich Marktstörungen widmet wurde der Fokus auf die Nachfrageseite gesetzt, wo die Marktkonzentration mit der Existenz von Monopsonen, Oligopsonen oder Monopsonistischem Wettbewerb assoziiert wird. Die zweite Klasse von Verzerrungen auf den hier betrachteten Märkten wird durch politische Interventionen verursacht. Diese können verschiedene Beweggründe haben, wie die Korrektur der oben beschriebenen Marktstörungen oder Umverteilung zwischen Bevölkerungsgruppen. Das Instrument, das jeweils eingesetzt wird, um Marktversagen zu korrigieren, hängt von der beobachteten Störung ab. Wenn externe Effekte vorhanden sind, kann beispielsweise eine Steuer (Subvention) angewendet werden, um die externen Kosten (Nutzen) zu internalisieren. Umverteilung kann ebenfalls auf verschiedene Arten erreicht werden, beispielsweise durch die Direktzahlungen auf der Ebene der einzelnen Betriebe welche die europäischen Landwirte unterstützen. Um die Ergebnisse von Mikro- und Makroperspektive systematisch zu kombinieren wird die Dimension der Skalen in den theoretischen Rahmen eingeführt. Dies ist notwendig, da sowohl die Auswirkungen von Mikroprozessen auf größere Zusammenhänge, als auch der Einfluss von Makroprozessen auf das Mikroniveau nicht immer offensichtlich sind. Dieser Rahmen wurde auf a) den lokalen Kautschukmarkt in Jambi, Indonesien, der durch starke Nachfragemarktmacht auf allen Ebenen gekennzeichnet ist und b) den europäischen Markt für Zucker angewandt, der stark reguliert ist. Kapitel zwei und drei liefern eine Analyse der Fehlfunktionen innerhalb des indonesischen Kautschukmarkts, von denen sich Kapitel zwei mit einer Mikro- und Kapitel drei mit der Mesoebene befasst. Die Analyse auf Mikroniveau zeigt, dass Kleinhändler von Gummi in Jambi Marktmacht ausüben. Der Preis, den sie ihren Lieferantinnen und Lieferanten bezahlen liegt deutlich unter den Wertgrenzprodukten dieses Inputs. Diese Marktmacht ist größer in abgelegenen Regionen und schwächer mit zunehmender Marktgröße. Auch auf dem größeren Maßstab der verarbeitenden Industrie existiert Marktmacht in beträchtlichem Umfang. Die Fabriken betreiben asymmetrische Preistransmission, was bedeutet, dass Preisänderungen auf dem Weltmarkt schneller auf die Inputpreise übertragen werden wenn der Weltmarktpreis sinkt als in Zeiten von Preissteigerungen. Die asymmetrische Übertragung der Preise allein führt zu einer jährlichen Umverteilung von rund drei Millionen US-Dollar in Jambi. Es lässt sich davon ausgehen, dass die gesamte Umverteilung aufgrund von Marktmacht deutlich größer ist, was aber mit den verfügbaren Daten nicht beurteilt werden kann. Das vierte Kapitel untersucht die Auswirkungen von politischen Interventionen auf der Mesoebene. Der Schwerpunkt der Analyse liegt auf den Ergebnissen einer Marktintervention auf Drittländer, nämlich die Senkung des Interventionspreises auf dem europäischen Zuckermarkt. Diese Preissenkung war von den Auswirkungen der bisherigen Politik, sowie Veränderungen des institutionellen Rahmens, in dem die gemeinsame Marktorganisation für Zucker eingebettet ist, motiviert. Dies sind die Einführung des ‚Everything But Arms‘ Abkommens, sowie Verpflichtungen die sich aus den multilateralen Verhandlungen im Rahmen der Welthandelsorganisation ergaben. Die Ergebnisse zeigen, dass die Afrikanischen, Karibischen und Pazifischen Staaten in der Tat negativ beeinflusst worden sind, das heißt dass die Erosion von Präferenzen stattgefunden hat. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind für künftige Entscheidungen darüber, ob und wie auf den Agrarmärkten interveniert werden soll, relevant. Die entscheidenden Fragen bestehen darin, wann zu intervenieren ist, und durch welche Maßnahme.

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